Spiel mit Stereotypen
Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig ...
Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig aber wahr, viele Frauen werden schon mal unangenehme bis sehr unangenehme und unangebrachte Nachrichten auf elektronischen Wegen erhalten haben. Somit wäre b) erklärt. a) ist da schon etwas trickreicher. Katja Berlin und Anika Decker haben sich zusammen getan, um zahlreiche Textnachrichten von Männern an Frauen in den verschiedensten Beziehungen zueinander zu Analsysieren. Dabei sind sie auf eine Vielzahl von Mustern gestoßen. Diese Muster spiegeln sich als Verhaltensweisen bzw. der Art der Nachrichten wieder.
Hier gibt es scheinbar eine breite Palette vom "Einsilbigen", über den klassischen "Ghoster", bis hin zum "Dickpicer". Die beiden Autorinnen spielen zwar mit vielen Klischees, ich persönlich konnte mir den ein oder anderen zustimmenden Augenroller allerdings nicht verkneifen.
Was man nicht vergessen darf: zu Kommunikation gehören immer Sender und Empfänger. Da spielen beide Rollen einen wichtigen Part. Umgekehrt könnten bestimmt viele im Buch abgebildeten Textausschnitte auch von Frauen versendet worden sein. Das Resultat, eines verwirrten oder sich angegegriffen fühlenden Empfängers, wäre das selbe.
Ich habe einiges an Kritik zu "Nachrichten von Mänern" gelesen. Zu guter Letzt frage ich mich daher, ob es auch so viel Seitenhiebe gegeben hätte, wenn mindestens ein männlicher Name auf dem Cover stünde.