Ein neuer Fall für den fränkisch-türkischen Ermittler Bülent Rambichler
Faschingsausklang in Strunzheim. Im Wirtshaus der Krapfenbergers steppt der Bär. Kommissar Bülent Rambichler mitten drin im närrischen Treiben. Fast das ganze Dorf nimmt an dem feucht fröhlichen Spektakel teil. Ausgerechnet in der schönsten Polonäse-Blankenese fällt Bülent plötzlich eine hinkende Maus um den Hals und bleibt regungslos an ihm hängen. Dabei will Bülent sich doch nur dem Rausch des Vergessens hingeben. Liebeskummer hat er nämlich wegen Astrid, seiner Assistentin. Doch daraus wird nichts: Bei der Toten handelt es sich um die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder. Sie ist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. So eine ganz eine Heilige. Kirchenchormitglied, Landfrauenmatrone. Aufklärung also pronto erwünscht. Wohl oder übel beginnt Bülent Rambichler zu ermitteln ...
Der Provinzkrimi ist leicht zu lesen, obwohl viele derbe Ausdrücke im fränkischen Dialekt zur Sprache kommen.
Zum besseren Verständnis befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit „Übersetzungen“, ...
Der Provinzkrimi ist leicht zu lesen, obwohl viele derbe Ausdrücke im fränkischen Dialekt zur Sprache kommen.
Zum besseren Verständnis befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit „Übersetzungen“, sowie einige vegane Rezepte.
Bei dem Krimi handelt es sich um den dritten Band der Reihe, den man aber ohne Kenntnis der vorigen Fälle gut lesen kann.
Die Protagonisten sind alle durchweg sympatisch und passen hervorragend in die lustige Dorfgemeinschaft.
Das Buch ist witzig geschrieben, und man fühlt sich hervorragend gut unterhalten.
Äußerlich betrachtet erscheint das Cover doch sehr tussenhaft. Dieses Rosa und dann noch der Bulle mit der Rose. Hm, kitschig, aber auch provinziel. Und da es sich um den dritten Band der Provinzkrimi-Reihe ...
Äußerlich betrachtet erscheint das Cover doch sehr tussenhaft. Dieses Rosa und dann noch der Bulle mit der Rose. Hm, kitschig, aber auch provinziel. Und da es sich um den dritten Band der Provinzkrimi-Reihe mit Hauptkommissar Bülent Rambichler handelt, dann auch wieder stimmig.
Mit "Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sie kommt und geht von einem zu anderen, sie gibt uns alles, doch sie nimmt auch viel zu viel, die Liebe ist ein seltsames Spiel." (1. Satz -Seite 9) lädt die in München lebende Autorin, Anja Bogner, ihre Leser nach Strunzheim zum Fasching ein. Doch was war das? Eine Frau stürzt tot in Rambichlers Arme. Was war passiert? Wer war die Tote?
Nach dem ereignisreichen, aber auch fragenaufwerfenden Prolog, trifft der Leser schnell auf alte Bekannte. Damit verbindet die Autorin sehr gekonnt die beiden Vorgängerbände an das vorliegende Geschehen.
Wir befinden uns als nun zum dritten Mal in Strunzheim, einem fränkischen Dorf, oder doch lieber Kleinstadt. Hier scheint jeder jeden zu kennen, und auch deren Eigenarten. Da waren zum Beispiel die Walder-Zwillinge, von denen man sagte, dass ihr Mundwerk präziser schoss als die Waffe von John Wayne und sie hörten die Nachtigall furzen, bevor die überhaupt wusste, dass sie Blähungen hatte. (Seite 16)
Aber natürlich darf auch der Hauptprotagonist Bülent Rambichler nicht fehlen. Er gilt im Allgemeinen eher als faul, und war in den vorangegangenen Fällen lieber hinter seinem Schreibstisch zu finden. Dieses Mal hatte die Autorin ihm jedoch mehr Aktionismus zugeschrieben. Wer Bülent noch nicht kennt, hier ein kurzer Überblick. Er trinkt gerne Kaba mit viiiel Pulver, vornehmlich aus einer Batman-Tasse (Seite 32), ist in Strunzheim aufgewachsen und hat ein sehr inniges Verhältnis zu seinen Eltern. Leider hat es bei der Liebe noch nicht so richtig gefunkt. Astrid, in die er zwar verliebt ist, hat ihn gerade verlassen. "Sie ist halt Veganerin, und das geht schon rein kühlschranktechnisch nicht zusammen." (Seite 36)
Ich wusste beim Lesen oft nicht, ob es sich nun hauptsächlich um einen Krimi handelte, oder ob die Liebesgeschichte im Vordergrund stand. Die Autorin wollte bestimmt beides vermischen, aber leider war das Mischungsverhältnis nicht ganz stimmig, so dass gerade im Mittelteil die Geschichte mit Astrid im Vordergrund stand. Der Krimianteil liegt bei etwa zweidrittel. Aber nichtsdestotrotz war es eine witzige Fortsetzung mit sehr gelungenen Sprüchen und Weisheiten. "Man sollte wirklich einen Menschen nicht nach seinem Verhalten beurteilen, denn man weiß nie, was für ein Schicksal dahintersteckt." (Seite 112)
Und so endet dieser dritte Band mit einem Happy End. Ob wir noch weitere Geschichten von Rambichlers erfahren werden? Das bleibt zu hoffen!
Mitten im Faschingsausklang hat der Büli Liebeskummer. Grund und Auslöser ist seine Assistentin Astrid. Dass ihm dann auch noch die Funsenederin um den Hals fällt und noch dazu mausetot, das hat ihm grade ...
Mitten im Faschingsausklang hat der Büli Liebeskummer. Grund und Auslöser ist seine Assistentin Astrid. Dass ihm dann auch noch die Funsenederin um den Hals fällt und noch dazu mausetot, das hat ihm grade noch gefehlt. Aber was hilft’s? Der Fall muss aufgeklärt werden und außer ihm ist ja keiner da. Okay, doch, der Franz hilft ihm ja immer und auch der Geiger und die Waldnerzwillinge tun ihr Bestes, um dem Rambichler junior zur Hand zu gehen. Auf die Hilfe seiner Eltern Maria und Erkan würde Bülent allerdings gern verzichten.
Anja Bogner hat einen wunderbaren Humor, den sie ihre Protagonisten vorführen lässt, führt ihre Protagonisten aber niemals vor. Dabei ist alles so unfassbar vorstellbar, so realitätsnah, dass man davon überzeugt ist, das kann gar nicht ausgedacht sein, das muss irgendwo auf der Welt (oder eben in Franken) ganz genau so passiert sein! Diese Autorin hat ihre Mitmenschen ganz genau beobachtet und ihnen in diesem unterhaltsamem Provinzkrimi eine exzellente Bühne bereitet.
Für Neueinsteiger wie für jene, die alle beiden Vorgängerbände bereits gelesen haben, ist das „Who is Who“ auf der vorderen Klappseite ein feines Schmankerl. Auch die letzte Seite ist zum Ausklappen. Hier findet sich ein sehr einfacher, aber cooler Ortsplan von Strunzheim. Gelungen finde ich – neben dem Krimi selbst – auch den Glossar am Ende und davor die „SUNSHINECHEN-TIPPS FÜR GOOD VIBRATIONS“, die natürlich zum Krimi super passen.
Der Krimi selbst ist schlau gemacht mit jeder Menge Verdächtiger und heißer Spuren und natürlich einer ganz cleveren Wendung. Man liest sich fest, man hat Spaß beim Lesen, dennoch bleibt die Spannung nicht auf der Strecke. Nein, man knabbert nicht nervös an den Fingernägeln (gut so!), aber man möchte doch wissen, wie das alles nun zusammenhängt und wie ein Schuh draus wird.
Die Kapitel sind nicht zu lang und lesen sich gut weg. Selbst Nicht-Franken kommen meiner Meinung nach gut mit den eingestreuten Dialekt-Ausdrücken zurecht. Sie geben dem Buch eine besondere Würze und machen charmant deutlich, wo man sich gerade befindet. Die Charaktere sind einfach zauberhaft und wer alle Bücher gelesen hat, sieht auch die Entwicklung jedes einzelnen. Mal stärker, mal weniger stark, aber niemand tritt auf der Stelle. Auch neue Figuren tauchen auf, aber niemals wird man mit zu vielen Personen verwirrt. Die Übersicht bleibt bewahrt, man verliert nie den Faden. Sie bringen gern mal auf den Punkt, was man selbst sich nie so zu sagen trauen würde. Es ist herrlich!
Da alle Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man auch „mittendrin“ starten – sie sind aber so unterhaltsam, dass man am besten mit Band eins („Bülent Rambichler und der störrische Karpfen“) beginnt, sich direkt im Anschluss Band zwei („Bülent Rambichler und die fliegende Sau“) gönnt und dann erst Band drei (eben diesen hier, „Bülent Rambichler und der verliebte Bulle“) liest. Es lohnt sich definitiv!
Kurz: Ein toller Provinzkrimi mit Humor, der nicht unter die Gürtellinie geht und niveauvoll bleibt. Ich gebe gern die vollen fünf Sterne!
Bülent ist schon geschlagen: erst ist seine Astrid auf und davon zur Selbstfindung und dann fliegt ihm auf der Faschingsparty auch noch eine Tote um den Hals. Er hofft ja auf Unfall oder Selbstmord, damit ...
Bülent ist schon geschlagen: erst ist seine Astrid auf und davon zur Selbstfindung und dann fliegt ihm auf der Faschingsparty auch noch eine Tote um den Hals. Er hofft ja auf Unfall oder Selbstmord, damit er nicht ermitteln muss. Doch leider wurde die Gute um die Ecke gebracht. Gemeinsam mit seinem Kumpel Franz nimmt Bülent also die Spur auf und stellt bald fest, dass es den einen oder anderen gibt, der die Grundschullehrerin lieber tot als lebendig sehen will. So richtig beliebt war die nämlich nicht und auch nicht so unschuldig, wie sie gerne glauben machen wollte. Bei ihren Ermittlungen decken sie so manches (peinliche) Geheimnis auf und bringen ganz schön Unruhe in das beschauliche Strunzheim.
Ich habe so viel gelacht bei der Lektüre dieses Buchs. Auf jeder Seite ein Lacher, was einfach auch schon an den unverblümten Ausdrucksweises der Figuren liegt, die in herrlichstem bayerisch abgedruckt sind und oft zotigderb daherkommen – aber niemals unter der Gürtellinie, weil einfach zu liebenswertlustig. Der Schreibstil, so lockerflockerhumorig er ist, versteht es, einen in den Bann zu ziehen. Die Figuren sind mehr als lebendig und ich konnte mir alle – auch die völlig schrägen – Szenen so gut vorstellen. Der Kriminalfall selbst war schön unvorhersehbar und zumindest ich bin auf die Lösung nicht gekommen, sondern tappte im Dunkeln.
Wer die Eberhofer-Krimis oder die von Jörg Maurer mag oder z.B. die TV-Serie Hubert und Staller, wird auch bei Bülent Rambichler auf seine Kosten kommen. Ich habe die Figuren allesamt jetzt schon in mein Herz geschlossen und werde mir die beiden Vorgängerbände auch noch zulegen. Die waren für diesen 3. Teil nicht unverzichtbar, ich bin auch so super mitgekommen. Aber lesen will ich sie jetzt trotzdem. Einfach zu köstlich!
Erwähnen möchte ich noch, dass am Ende des Buchs eine Meditationsübung steht, ein Rezept für einen Diffusor-Duft (beides spielt in dem Buch natürlich eine Rolle) sowie ein Rezept für vegane Energy-Balls mit Schoki-Hülle. Ich mag sowas immer ganz gern. Außerdem gibt es da auch noch eine Übersetzungshilfe, weil die Ausdrücke für einen Nicht-Bayern teils schlicht nicht zu verstehen sind. Ich bin eine halbe Bayerin und musste das eine oder andere dennoch nachschlagen.
Ein irre lustiger Krimi, der mir fast Bauchmuskelkater verschafft hat und den ich jedem Spaß verstehenden, humorvollen, nicht bierernsten Leser mit einem Faible für kurzweilige Krimis gerne ans Herz lege. Ich vergebe lachende 5/5 Sterne.
Fasching in Strunzheim. Kommissar Bülent Rambichler feiert beim Faschingsausklang mit, als ihm die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder tot in die Arme fällt. Leider hat er es nun wieder mit einem Mord ...
Fasching in Strunzheim. Kommissar Bülent Rambichler feiert beim Faschingsausklang mit, als ihm die Grundschullehrerin Gertrude Funseneder tot in die Arme fällt. Leider hat er es nun wieder mit einem Mord zu tun. Als ob sein Liebeskummer wegen seiner Kollegin Astrid nicht schon schlimm genug wäre. Auch die Einmischungen seiner Eltern, allen voran von Vater Erkan, machen es ihm in allen Dingen nicht gerade leichter.
Endlich geht es mit "Bülent Rambichler und der verliebte Bulle" weiter in Strunzheim. Anja Bogner hat sie wieder alle um Bülent Rambichler versamelt: Vater Erkan, Mutter Maria sowie Astrid und Franz und die restliche Dorfgemeinschaft. Man freut sich über ein Wiedersehen mit jedem Einzelnen dieser sympathischen, zum Teil verschrobenen Charaktere. Jeder hier ist einzigartig, hat seine Eigenarten und paßt einfach in das Dorf. Man kann über jeden von ihnen herzlich lachen, jedoch ganz ohne Schadenfreude. Denn eines macht Anja Bogner nicht: Ihre Charaktere werden niemals ins Lächerliche gezogen. Hier herrscht eine Art sympathischer Humor, der nicht albern wird oder verletzend. Die Handlung hat eigentlich zwei Stränge. Einerseits gilt es, den Mord an der Grundschullehrerin aufzuklären, wobei man immer neue Verdächtige bekommt, andererseits muß sich Bülent um Astrid kümmern, denn sein Liebeskummer ist groß. Dabei wird er tatkräftig von seinen Eltern unterstützt. Gerade Vater Erkan ist eine Seele von Mensch und hilft Bülent sowohl in Sachen Mord, als auch in der Herzensangelegenheit und sorgt für manch humorvolle Situation. Anja Bogner schreibt hier die Dialoge durchaus auch im Dialekt. Dies stellt jedoch kein Problem dar - falls etwas nicht verstanden wird, kann man es am Buchende nachschlagen.
Ich mag diese Serie unendlich gern und hoffe, daß Bülent, seine Freunde und Familie noch viele gemeinsame Fälle lösen dürfen!