Kann man dafür sorgen, dass sich jemand in einen verliebt – nur mit einer Handvoll schlauer Fragen? Naomi möchte unbedingt daran glauben. Denn es läuft einfach viel zu viel schief in letzter Zeit: Sie vermisst den weltreisenden Papa, fühlt sich auch nach Monaten in der neuen Klasse immer noch fremd und ihr Schwarm Gustav sieht sie kaum an. Genau deshalb wäre er eigentlich der ideale Kandidat für eine solche Liebes-Checkliste. Doch bevor Naomi Gustav alle 36 Fragen daraus stellt, probt sie mit Adrian, dem Asperger-Genie mit dem IQ von Einstein und der Empathie einer Kaulquappe. Ausgerechnet er zeigt Naomi, dass es keine schlauen Fragen gibt, sondern nur schlaue Antworten, mit denen man dem Glück in den Hintern tritt.
Meine Meinung:
Ich habe zu diesem Buch eine Rezension gelesen, die förmlich vor Begeisterung gesprüht hat, was mich sehr neugierig auf das Buch gemacht hat und auch ich wurde überhaupt nicht enttäuscht.
Beginnen wir zunächst mit dem Cover. Bereits das Cover kann mich zu 100% überzeugen. Die Farbkombination von blau, weiß und rot sagt mir sehr zu und auch die geschwungene Schrift des Titels gefällt mir wirklich gut. Sowohl der blau-weiß gestreifte Hintergrund als auch die kleinen Symbole bzw. Zeichnungen runden alles nochmals perfekt ab.
Naomi ist total verliebt in ihren Klassenkameraden Gustav, aber er scheint unerreichbar für sie zu sein. Zu Hause ist ihr auch niemand behilflich. Ihr Vater ist gerade auf einer Weltreise, ihr kleiner Bruder geht ihr sowas von auf den letzten Nerv und ihre Mutter ist auf dem Selbstfindungsstrip. Zum Glück fallen Naomi 36 Fragen in die Hände, mit denen man jemanden in sich verlieben lassen kann und probiert diese zunächst an Adrian, der Asperger hat, aus bevor sie sich damit Gustav widmet.
Hach, wie sehr ich die Szenen zwischen Naomi und Adrian geliebt habe. Jedes Mal, wenn sie die Fragen durchgegangen sind, hat Adrian so verrückte Antworten geben ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Ok, natürlich konnte ich sein Gesichtsausdruck nicht sehen, aber er hat es echt ernst gemeint. An manchen Stellen lag ich halb tot vom Lachen auf dem Bett. An Humor fehlt es dem Buch auf jeden Fall nicht.
Da Adrian Asperger hat, kam es zu einigen Missverständnissen, die einen auch zum Lachen beziehungsweise zum Schmunzeln gebracht haben. Ironie ist ihm ein Fremdwort und bei ihm muss alles auf die Sekunde genau durchgeplant sein. Spontanität hat da eher wenig Platz. Er bittet Naomi aber ihm beizubringen wie man besser mit Menschen aus kommt beziehungsweise Menschen lässt und da gab's auch so einige witzige Szenen. Ich könnte hier bestimmt so einige auflisten, aber wir würden hier dann bis nächstes Jahr sitzen.
Naomi ist erst vor sechs Monaten in die Klasse gekommen und hat versucht nicht weiter auf zu fallen, aber trotzdem hat sie noch nicht wirklich Freunde gefunden, was auch teilweise an der Klassenrangliste liegt und sie den vorletzten Platz belegt und wer will schon mit einer Person mit so einem niedrigen Rang abhängen? Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Es gibt einige Szenen, wo sie überreagiert, aber wer kennt es nicht? Manchmal muss man einfach die Luft rauslassen. Außerdem hat sie es echt nicht immer einfach, da sie sich kaum an jemanden wenden kann.
Zu Beginn wusste ich nicht wirklich, was ich von Adrian halten soll, da er etwas komisch rüber gekommen ist, aber im Laufe des Buches ist er mir immer mehr ans Herz gewachsen. Ich finde seine Ausdrucksweise sowas von witzig oder wie er manchmal Dinge zu ernst nimmt, jedoch bemüht er sich die Witze zu verstehen und macht dank Naomi sehr viele Fortschritte. Außerdem macht er sich auch viele Gedanken über Naomis Vorlieben und hat einmal sogar von jeder Süßigkeit etwas gekauft, weil er nicht wusste welche sie mag. Das fan ich einfach so süß.
Von den Nebencharakteren mochte ich Juli sehr gerne. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass Juli Naomi nur ausnutzt, aber sie öffnet sich langsam Schritt für Schritt und auch sie hat es nicht leicht. Ihre Familiensituation ist alles andere als toll, aber zum Glück steht unsere Protagonistin ihr zur Seite und versucht ihr zu helfen, wo sie kann. Nur von Tim, Naomis kleiner Bruder, war ich oft etwas genervt. Ständig hat er rumgequängelt bis er bekommen hat, was er will und ich kann echt nachvollziehen wie sich Naomi da fühlt. Nicht mal ihre Mutter ist da eine große Hilfe. Arme Naomi.
Das Buch ist aus der Sicht von Naomi geschrieben und das Buch ist sozusagen eine Ansammlung an E-Mails, die an ihren Vater gehen, der gerade um die Welt düst und wahrscheinlich momentan irgendwo in Vietnam ist. Sie spricht ihren Vater auch immer wieder direkt an und man kann an einigen Stellen ihre Frust rauslesen, da er nicht da ist, wenn sie ihn braucht. Dadurch wirkt das Ganze nochmals authentischer.
Übrigens sind hinten im Buch nochmals alle 36 Fragen aufgelistet, also wer das Experiment gerne ausprobieren möchte hat jetzt die Chance dazu. Schade, dass nicht alle Fragen im Buch vorgekommen sind. Ich will Naomi und Adrian noch nicht verlassen schnief
Fazit:
Ein wunderbares Buch über Freundschaft, das Verliebtsein und Familie. Es ist sehr humorvoll geschrieben und beinhaltet eine wundervolle Geschichte. Das Buch regt den Leser auch an einigen Stellen zum Nachdenken an. Ich hatte so viel Spaß beim Lesen und habe von vorne bis hinten jede einzelne Seite genossen. Absolut empfehlenswert für Groß und Klein! Von mir gibt es definitiv 5 von 5 Sternen