Cover-Bild Die fremde Tochter
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10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 24.05.2019
  • ISBN: 9783423217682
Anja Jonuleit

Die fremde Tochter

Roman

»Man hatte sie in Watte gepackt. Doch das war nun vorüber.«

Von einer Sekunde auf die andere ändert sich das geordnete Leben von Lin Berwanger, Erbin einer mächtigen Pariser Tee-Dynastie: Im Krankenbett lüftet ihre Mutter Émilie das Geheimnis um Lins Vater, Monsieur Cho – in ganz Paris bekannt als »die feinste Nase für Tee«. Jahrelang  wohnte er nur wenige Meter von seiner Tochter entfernt, ohne es zu ahnen. Nun erfährt auch er die Wahrheit. Als Lin und Émilie spurlos verschwinden, stellt er tief getroffen Nachforschungen an. Und gerät – ebenso wie die beiden Frauen – in einen zerstörerischen Strudel aus Schuld, Hass und Rache.

 

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»Der Apfelsammler«
»Das Nachtfräuleinspiel«
»Novemberasche«
»Rabenfrauen«
»Herbstvergessene«
»Das letzte Bild«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2019

Lin und der Teezeremonienmeister

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Gleich vorweg...die ist kein neuer Roman der Autorin, sondern eine Neuauflage des Verlages! "Die fremde Tochter" ist bereits 2013 erschienen.
Auf meinerm SuB schlummern noch weitere Bücher der Autorin, ...

Gleich vorweg...die ist kein neuer Roman der Autorin, sondern eine Neuauflage des Verlages! "Die fremde Tochter" ist bereits 2013 erschienen.
Auf meinerm SuB schlummern noch weitere Bücher der Autorin, die darauf warten gelesen zu werden.
In diesem Roman geht es um Monsieur Cho, einen Meister der Teezeremonie. Er besitzt in Paris einen Teekontor. Eines Tages besucht ihn Lin Berwanger, die Enkelin einer seiner größten Konkurrenten. Nach der durchgeführten Teezermonie verrät sie ihm, dass er ihr Vater ist. Kurz darauf verschwindet sie. Sein geordnetes Leben gerät aus den Fugen, denn Cho ist wie vor dem Kopf geschlagen über diese Nachricht. Bilder und Erinnerungen tauchen wieder auf, die er längst vergessen glaubte. Daraufhin macht er sich auf die Suche nach der jungen Frau, die behauptet seine Tochter zu sein. Dabei gerät er immer tiefer in einem Strudel von Intrigen und Hass, die ihn bis zurück zu seiner eigenen Vergangenheit führen und sein Leben maßgeblich verändert haben.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. In der Vergangenheit erleben wir die Liebesgeschichte von Emilie und Cho in China. In der Gegenwart begleiten wir Cho bei seiner Suche nach Emilie und Lin. Diese wird im Laufe der Zeit immer ereignisreicher. Dabei bekommt die Familientragödie immer mehr krimiähnliche Anteile. Die Suche ähnelt einer Schnitzeljagd und bringt Stück für Stück die Vergangenheit ans Licht, die sich großteils um Emilie dreht. Gekonnt verwebt die Autorin alle Handlungsstränge am Ende zu einem großen Ganzen. Die Spannung steigt dabei kontinuierlich an, wobei der Krimianteil in der Gegenwart immer deutlicher hervortritt. Aber der Roman ist auch ein Familiendrama und eine Liebesgeschichte, deswegen lässt sich das Buch schwer in eine Kategorie einteilen.

Ich war fasziniert von den wunderschönen Beschreibungen der chinesischen Landschaft, den Teegärten und den Eigenheiten der Asiaten, besonders wenn es um die Teezeremonie ging. Anja Jonuleit hat mir diese näher gebracht und gleichzeitig den Wunsch erweckt, sofort nach einem Roman zu greifen der in China spielt oder sich selbst ins Flugzeug Richtung Osten zu setzen. Aber auch die Schönheit von Paris und die der Normandie bringt sie dem Leser in lebendigen Bildern näher.

Ebenso authentisch beschreibt sie die Charaktere, die vielschichtig dargestellt wurden und die ich gerne begleitet habe.
Lin sucht nach ihren Wurzeln und erfährt erst viel zu spät, wie geschickt ihre Großmutter Adèle durch herzlose Entscheidungen das Schicksal von mindestens drei Menschen zerstört und diese ins Unglück gestürzt hat.
Cho ist ein liebenswerter Mann, der mir allerdings ein bisschen zu blass blieb - vorallem im Vergangenheitsstrang.

Schreibstil:
Neben den bildhaften Beschreibungen der Settings und den vielschichtigene Charakteren schreibt Anja Jonuleit flüssig und sehr ansprechend.
Die Kapitel sind kurz und wechseln abwechweselnd die Zeit. Durch die Kapielüberschriften gibt es keine Probleme diese den jeweiligen Figuren und Zeiten zuzuordnen.

Fazit:
Ein Mix aus Liebesgeschichte, Krimi und einer Familientragödie vereint in einem Roman, der auf zwei Zeitebenen und in zwei Kontinenten spielt. Anja Jonuleit hat diese Herausforderung gemeistert und eine sehr atmosphärische und interessante Geschichte geschrieben, die mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 06.05.2021

Die unmögliche Liebe

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Hier darf man bei der Zusammenfassung praktisch nichts sagen, ohne dass man spoilert. Darum halte ich mich sehr kurz: Es geht um Tee, Kunst, herzzerreißende Liebsgeschichten und eine Familie mit schlimmen ...

Hier darf man bei der Zusammenfassung praktisch nichts sagen, ohne dass man spoilert. Darum halte ich mich sehr kurz: Es geht um Tee, Kunst, herzzerreißende Liebsgeschichten und eine Familie mit schlimmen Geheimnissen. Das Buch spielt größtenteils im wunderbaren Paris vor Corona.

Ach, mich hat die Story ziemlich mitgenommen. Soviel Ungerechtigkeit und Schmerz, soviel unerfüllte Liebe bis der Wahnsinn sich breit macht. Das Buch ist sehr gut aufgebaut und hat mich wirklich berührt, aber wenn das Leben so schlimm wäre, wie in diesem Buch geschildert, wäre unsere Welt unerträglich. Man sollte nicht alle - oder jedenfalls einen Großteil von - menschlichen Abgründen in einem Buch versammeln, auch wenn das der Autorin dramaturgisch gut gelungen ist. Darum finde ich das Buch nicht gelungen, obwohl es formal, erzähltechnisch und von der Story her überzeugt. Ich bin kein Fan von Büchern, in denen menschliche Abgründe aneinandergereiht werden, um die Story vermeintlich interessant zu gestalten.

Fazit: Zuviele verschiedene menschliche Abgründe für ein ein Buch - nur bedingte Leseempfehlung

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