Eine fesselnde Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart
An einem heißen Augusttag erfährt der Journalist Luca Santangelo, dass seine einstige Freundin Laura Di Fiore ermordet worden ist. Ein Schock, den er nur schwer verwinden kann. Denn noch immer hegt Luca ...
An einem heißen Augusttag erfährt der Journalist Luca Santangelo, dass seine einstige Freundin Laura Di Fiore ermordet worden ist. Ein Schock, den er nur schwer verwinden kann. Denn noch immer hegt Luca tiefer gehende Gefühle für sie, obwohl Laura kurz nach ihrer Trennung die heimliche Geliebte des Baron von Motevago geworden ist. Grund genug für ihn die Vermutung anzustellen, dass der einflussreiche Frauenheld hinter dem perfiden Verbrechen steckt. Doch anstatt ihn an den Pranger zu stellen, wird ein junger Tunesier des Mordes angeklagt und Luca Santangelo hat alle Hände voll zu tun, um den wahren Täter zu finden.
„Sizilianisches Blut“ ist der erste Fall für den sizilianischen Journalisten Luca Santangelo, der ihm nicht nur emotional schwer zu schaffen macht, sondern der auch gleichzeitig dafür sorgt, dass Luca wegen eines Artikels über den angeblichen Mörder seiner Freundin Laura gefeuert wird. Doch mit scheinheiligem Getue und korrupter Vetternwirtschaft konnte er noch nie umgehen und deshalb ist Luca sogar ein wenig froh, der Zensur seines Chefs für immer entkommen zu sein. Eine Figur, die mitten aus dem Leben entsprungen ist und die Sympathie des Lesers schnell erringen kann.
Neben den Ermittlungen zu einem feige verübten Mord werden in einem zweiten Handlungsstrang die Ereignisse im Mai 1929 auf einem adeligen Gut in der sizilianischen Provinz Agrigent erzählt. Hier wird eine junge Frau zum Spielball familiärer Intrigen und kämpft verzweifelt um ein wenig Glück. Dass ihr Lebensweg Auswirkungen bis in die Gegenwart hat, kann sich der Leser zwar denken, doch wie ihr Schicksal mit dem einer jungen Balletttänzerin in Palermo zusammenhängt, stellt sich erst sehr spät heraus. Bis dahin aber gelingt es Ann Baiano mit ihrer bildlichen Sprache eine Atmosphäre aufzubauen, die wunderbar authentisch ist und einen passenden Rahmen für einen von familiären Rivalitäten geprägten Kriminalfall bietet.
Fazit:
„Sizilianisches Blut“ ist ein ruhiger Kriminalroman, der mit einer fesselnden Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart Spannung aufbaut und mit einer vielschichtigen Handlung, lebendigen Figuren und einer unnachahmlichen Atmosphäre überzeugt.