Cover-Bild Das Leuchten der Rentiere
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.10.2023
  • ISBN: 9783987360671
Ann-Helén Laestadius

Das Leuchten der Rentiere

Roman
Jana Marie Backhaus-Tors (Sprecher), Dagmar Mißfeldt (Übersetzer), Maike Barth (Übersetzer)

Die Sámi Elsa ist neun Jahre alt, als sie den Mörder ihres Rentiers noch am Tatort ertappt. Bevor er verschwindet, gibt er ihr ein unmissverständliches Zeichen und Elsa fühlt sich zum Schweigen gezwungen. Ein Schweigen, mit dem sie eine schwere Schuld auf sich lädt. Wie so viele Rentiere zuvor gilt auch Elsas Rentier als „gestohlen“. Als die Bedrohung der Rentierherden und damit der Sámi drastisch zunehmen und auch Elsa selbst ins Visier des Haupttäters gerät, findet sie endlich die Kraft, sich ihrer lange unterdrückten Schuld, Angst und Wut zu stellen. Aber wird sie etwas ausrichten können gegen die Gleichgültigkeit der Behörden, die Brutalität der Täter und nicht zuletzt die Missbilligung der traditionell denkenden Sámi?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2023

eine spannende und beklemmende Geschichte über die Kultur der Sámi

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In ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“ zeigt Ann-Helén Leastadius auf eindringliche Weise, mit welchen Widrigkeiten das indigene Volk der Sámi im Norden Schwedens zu kämpfen hat.
Im Mittelpunkt steht ...

In ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“ zeigt Ann-Helén Leastadius auf eindringliche Weise, mit welchen Widrigkeiten das indigene Volk der Sámi im Norden Schwedens zu kämpfen hat.
Im Mittelpunkt steht das Sámi-Mädchen Elsa, das zu Beginn der Erzählung gerade einmal neun Jahre als ist, als sie Zeugin wird, wie ein Wilderer ihr geliebtes Rentierkalb Nástegallu tötet. Aus Angst vor dem Täter verschweigt Elsa, was sie gesehen hat, und trägt diese Schuld Jahre lang mit sich, während ihrer Familie ebenso wie anderen Rentierzüchtern immer wieder Leid angetan wird, wenn Wilderer Tiere aus den Herden jagen, grundlos quälen und töten. Die Polizei ist einerseits machtlos, da sie in dieser weitläufigen Gegend über zu wenig Personal verfügt, das Töten der Rentiere außerdem maximal als Diebstahl gilt und die Strafverfolgung nicht priorisiert wird. In der Gesellschaft sind die Sámi umstritten, sie stehen dem Ausbau der Forst- und auch Bergwirtschaft im Weg, ihre Arbeit mit dem Tieren wird nicht wertgeschätzt, die Kinder in der Schule ausgegrenzt und gemobbt. Elsa wächst heran und versucht ihren Platz in diesem Umfeld der Feindseligkeit und Diskriminierung zu finden, auch innerhalb der Gemeinschaft der Sámi muss sie dabei gegen althergebrachte Strukturen kämpfen.
Es ist nicht immer leicht, die Schilderungen der Geschichte zu ertragen, die Hilflosigkeit der Familien gegenüber dem Unrecht, das ihnen widerfährt. Die Autorin schafft eine große Nähe zu ihren Figuren, so dass man als Leser Wut und Schmerz mitempfindet, wenn Lasse, Elsa und Mattias an ihrem Schicksal zu zerbrechen drohen. Sie erzählt eine spannende Geschichte und gibt gleichzeitig einen tiefen Einblick in das Leben und die Tradition der Sámi, über die vermutlich viele nur wenig wissen. Ich habe schon in anderen Büchern aus Schweden und Norwegen über ihre Kultur und Probleme gelesen und war dennoch bei dieser Geschichte erneut fassungslos.
Jana Maire Backhaus-Tors in der Hörbuch-Fassung die Geschichte packend erzählt.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Eigentum des Windes

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Sámi-Mädchen Elsa wird mit neun Jahren Zeugin am Mord ihres Rentierkalbs und vom Täter zum Schweigen gezwungen. Die Polizei sieht darin Diebstahl und bleibt untätig. Seither plagen Elsa Schuldgefühle gegenüber ...

Sámi-Mädchen Elsa wird mit neun Jahren Zeugin am Mord ihres Rentierkalbs und vom Täter zum Schweigen gezwungen. Die Polizei sieht darin Diebstahl und bleibt untätig. Seither plagen Elsa Schuldgefühle gegenüber ihrem Umfeld. Im Lauf der Zeit steigt die Bedrohung der Sámi und ihrer Rentierherden, aber auch die Gleichgültigkeit der Behörden. Elsa beschließt dagegen anzugehen und sich endlich ihrer Schuld, Wut und Angst vor den brutalen Tätern zu stellen.
Das Cover zeigt eine Rentierherde in der Weite einer winterlichen Landschaft. Das Hörbuch besteht aus drei Teilen, die in kurze Kapitel gegliedert sind. Die Stimme der Sprecherin Jana Marie Backhaus-Tors ist angenehm und belebt die Geschichte. Die Autorin beschreibt die Landschaft, vor allem aber das Leben der Sámi sehr detailliert. Immer wieder sind Begriffe aus deren Sprache eingebaut, deren Bedeutung sich zwar aus dem Geschehen erklärt, für die ein hilfreiches Glossar aber natürlich in der Hörbuchversion leider fehlt. Auch der Übergang in andere zeitliche Abschnitte erfolgt im Hörbuch abrupter und man wünscht sich als Hörer eine bessere Abgrenzung.
Dennoch ist hier eine großartige Geschichte gelungen. Die Diskriminierung der Sámi löst eine Beklemmung aus, die schonungslose Beschreibung der Brutalität an den Rentieren durch Wilderer sogar große Abscheu. Die Ausgrenzung der Samen wird spürbar, aber auch die strengen Regeln innerhalb des Volksstammes. Elsa kämpft daher nicht nur gegen die Feindseligkeit der Bevölkerung an, die fordert auch innerhalb der samischen Dorfgemeinschaft eine eigene Stimme, und will gleichberechtigt gegenüber den Männern auftreten.
Die Geschichte berührt und macht betroffen. Zum nebenbei Hören eignet sich dieses Hörbuch nicht. Im Gegenteil – es fordert Konzentration und Mitdenken.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

bedrückende Geschichte über das Leben der Sami

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Die 9jährige Elsa, eine Samin, wird Zeugin am Mord ihres Rentierkalbs Nastegallu, was sie nie verwindet. Und der Täter hat ihr gedroht und das abgeschnittene Ohr ihres Kalbs hingeworfen, weshalb sie sich ...


Die 9jährige Elsa, eine Samin, wird Zeugin am Mord ihres Rentierkalbs Nastegallu, was sie nie verwindet. Und der Täter hat ihr gedroht und das abgeschnittene Ohr ihres Kalbs hingeworfen, weshalb sie sich nun nicht zugeben traut, dass sie diesen gesehen hat. Und die Polizei sieht das Töten eines Rentiers nicht als Straftat an.
Dieses schreckliche Wissen belastet Elsa ihr Leben lang. Und es ist für alle Samen bedrückend, dass diese immer noch diskriminiert und nicht ernst genommen werden. Die Polizei unternimmt nie etwas (Elsas Rentier ist ja nicht das einzige Vorkommnis dieser Art).

Das Buch wird als Roman eingestuft, und nicht als Krimi. Aber aufgrund des Klappentextes hätte ich mir schon mehr in der Art Krimi vorgestellt. Das ging leider etwas unter bzw. war nicht soo gut ausgearbeitet und teilweise auch nicht fesselnd erzählt. Das Erzähltempo ist eher langsam und die Erzählweise sehr ruhig. Da man ja schon von Anfang an weiß, wer der Täter ist, fällt hier auch Spannung weg.
Die Geschichte der Sami, deren Leben und Alltag ist allerdings sehr interessant dargestellt, und leider ist wohl heutzutage tatsächlich immer noch so, dass dieses Volk nicht akzeptiert, sondern diskriminiert wird. Und Rentiere sind eben nur Dinge. Wenn jemand also sämtliche Rentiere tötet, ist es nur Diebstahl. Leider wird das sehr oft wiederholt, und mich hat gestört, dass die Sami nichts gegen diese Ungerechtigkeit unternehmen, sondern sich derart unterdrücken lassen.
Erst als Erwachsene möchte Elsa für die Rechte ihres Volkes kämpfen.

Am Ende nimmt die Geschichte nochmal etwas an Fahrt auf. Schade, dass der Täter keine 'richtige' Strafe erhalten hat. Also etwas, das aufs Gesetz aufbaut und den Samen in Zukunft Hoffnung geben kann.
Die Sprecherin spricht mir manchmal etwas zu eintönig, dennoch habe ich ihr gerne zugehört.


Fazit:
Eine bedrückende Geschichte über das Leben der Sami mit einer starken Protagonistin, die Änderungen herbeiführen will.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Ende spektakulärer

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Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand sie sehr atmosphärisch.
Die Sprecherin hatte eine angenehme Stimme.
Bei der Geschichte musste ich öfters mal mir dem Kopf schütteln, weil die Polizei ...

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand sie sehr atmosphärisch.
Die Sprecherin hatte eine angenehme Stimme.
Bei der Geschichte musste ich öfters mal mir dem Kopf schütteln, weil die Polizei mich einfach fertig gemacht hat. Es war so vieles unfair gegenüber der Rentierhalter.
Ich hatte mir aber etwas mehr Gesang der Flusskrebse-Vibes gewünscht, klar dass Ende ist schon spannend, war mir aber persönlich zu schnell und zu unspektakulär abgehandelt.

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