Cover-Bild Rungholt
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: TintenSchwan
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.10.2024
  • ISBN: 9783949198144
Ann-Kathrin Wasle

Rungholt

die versunkene Stadt – Historischer Nordsee-Roman

1362 versank die Stadt Rungholt im Meer und wurde zur Legende.

Jahrhunderte später, im Winter 1907, kann sich die verträumte Janna dem Sog der alten Sagen nicht entziehen. Als sie das Tagebuch von Lenore findet, verliert sie sich zusehends in der Geschichte der jungen Frau und jener dem Untergang geweihten Stadt – bis sie Realität und Einbildung, Lenores und ihr eigenes Leben kaum noch unterscheiden kann …

Zwei Frauen – zwei Jahrhunderte – zwei Leben: ein Roman über eine schicksalhafte Begegnung und eine Seelenverwandtschaft über den Tod hinaus.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Rungholt lebt weiter

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"Heut bin ich über Rungholt gefahren,
Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren." (Aus dem Gedicht: Trutz, Blanke Hans von Detlef von Liliencron 1883) - der Autor meinte zu seiner Zeit wohl nur 500 ...

"Heut bin ich über Rungholt gefahren,
Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren." (Aus dem Gedicht: Trutz, Blanke Hans von Detlef von Liliencron 1883) - der Autor meinte zu seiner Zeit wohl nur 500 Jahre, denn Rungholt wurde 1362 von einer Sturmflut zerstört, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Auch die Autorin verarbeitet das Gedicht in ihrem historischen Roman "Rungholt". In ihm verbindet sie die Schicksale Jannas und Lenores - erstere lebt 1907, die andere 1360 kurz vor der Sturmflut. Beide sind sehr willensstarke Figuren, die deutlich mehr leisten und wollen, als es zu ihren Zeiten für Frauen üblich ist. Beide haben einen geliebten Mensch an die Nordsee verloren und kämpfen mit allen Mitteln um das Vergessen. Doch für Janna gibt es Hoffnung, als ein Eisberg vor der Küste ihres Heimatortes auftaucht - mit ihm kommen viele Gaukler und Händler. Janna wird auf eine Händlerin aufmerksam, die anders ist, als alle anderen und bald befindet sie sich mitten in Lenores Leben ohne es zu ahnen.
Für einen historischen Roman zu recherchieren - vor allem, wenn der Ort, um den es geht, bereits seit fast 700 Jahre nicht mehr existiert, ist schwierig. Der Autorin ist es dennoch gelungen ein klares Bild der Küstenstadt Rungholt und ihrer Umgebung zu zeichnen. Man kann sich ein klares Bild über die Verhältnisse damals machen und vor allem auch über die Dominanz der Männer, die beiden Frauen zu schaffen macht. Dazu kommen eine gehörige Portion Geheimniskrämerei und Ignoranz und auch ein wenig Fantasie und Mystik - ohne die, wäre das Buch nicht so wunderbar, wie es jetzt ist. Dabei stechen die fantastischen Elemente nicht hervor, sondern bleiben im Hintergrund und untermauern die Geschichte, die mir mehrfach Tränen entlockt, oder Gänsehaut beschert hat. Der Schreibstil ist locker und doch passen, die Figuren sind mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich nicht mit allen warm geworden bin, aber das muss auch nicht sein.
Von mir gibt es 5 von 5 ⭐ für diesen gelungenen historischen Roman, der wirklich wunderschön geschrieben ist.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Heut bin ich über Rungholt gefahren, Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren....

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Heut bin ich über Rungholt gefahren,
Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren. So beginnt ein Gedicht (Trutz, Blanke Hans) um die sagenumwobene Insel Rungholt, deren Untergang bei einer Sturmflut 1362 ...

Heut bin ich über Rungholt gefahren,
Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren. So beginnt ein Gedicht (Trutz, Blanke Hans) um die sagenumwobene Insel Rungholt, deren Untergang bei einer Sturmflut 1362 eine Strafe Gottes gewesen sein soll. Viele Mythen ranken um das nordfriesische Rungholt. Ann Kathrin Wasle hat sich nun diesen mythischen Stoffes angenommen und daraus einen spannenden historischen Roman gewoben, der ab der ersten Seite in seinen Bann zieht und einen bis zur letzten Seite nicht mehr daraus entlässt und fantastische Elemente einbindet. Wir begleiten Anfang des 20. Jahrhunderts die verträumte Janne, die ihren Bruder vermisst, der auf See geblieben zu sein scheint. Als diese dann auf ein altes, sehr altes Tagebuch stößt, welches von Rungholt stammen soll und von Leonore geschrieben wurde, tut sich ein zweiter, ebenso wunderbar geschriebener Handlungsstrang auf. Die Schicksale der beiden Frauen sind berührend geschildert, die fantastischen Elemente gut eingebracht und sehr dezent - ein Buch, das mich rundum begeistert!

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Rungholt

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Ann-Kathrin Wasle - Rungholt
Das ist nicht mein erstes Buch der Autorin. Ich habe schon bittersüße Nachtschatten von ihr gelesen. Deshalb hat es mich sehr gefreut, ob ich ein weiteres Buch von ihr lesen ...

Ann-Kathrin Wasle - Rungholt
Das ist nicht mein erstes Buch der Autorin. Ich habe schon bittersüße Nachtschatten von ihr gelesen. Deshalb hat es mich sehr gefreut, ob ich ein weiteres Buch von ihr lesen möchte.

Erscheinen wird das Buch am 30.9. Und dennoch möchte ich euch schon mal einen Einblick geben, was euch erwartet.

Einmal für euch den Klappentext: 1362 versank die Stadt Rungholt im Meer und wurde zur Legende. Jahrhunderte später kann sich die verträumte Janna dem Sog der alten Sagen nicht entziehen. Als sie das Tagebuch von Lenore findet, verliert sie sich zusehends in der Geschichte der jungen Frau und jener dem Untergang geweihten Stadt – bis sie Realität und Einbildung, Lenores und ihr eigenes Leben kaum noch unterscheiden kann … Zwei Frauen – zwei Jahrhunderte – zwei Leben: ein Roman über eine schicksalhafte Begegnung und eine Seelenverwandtschaft über den Tod hinaus.

Meinung: Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich begeistert von der Geschichte bin. Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und ich bin gut mit der Geschichte von Janna und Lenore gestartet.

Die Geschichte spielt schon einige Jahre in der Vergangenheit, dies erfährt man durch Erzählungen der Gegenstände. Ann-Kathrin Wasle hat wirklich sehr viel Zeit und Liebe in das Buch gesteckt. Sie hat wohl sehr viel Recherche betrieben um genau den Eindruck der Zeit wiederzuspiegeln. Das fand ich sehr gut.

Den Zwiespalt zwischen dem Hier und Jetzt und dem Leben in Rungholt ist der Autorin sehr gut gelungen.

Kommen wir jetzt mal zu den Protagonisten. Diese waren tadellos gut durchstrukturiert und ich konnte mich super in sie hineinversetzen. Ihre Gedankenwelt und ihre Hsndlungsstränge konnte ich gut nachvollziehen.

Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen, weil ich keine offenen Enden mag. Entweder brauche ich dann gleich den nächsten Band oder einen Abschluss. Naja, da muss ich mich wohl gedulden. Ansonsten kann ich nur sagen, ein wirklich tolles Buch, das ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Das Atlantis des Nordens

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Deutschland, Nordsee 1907 - als am Silvesterabend ein riesiger Eisberg an den Strand gespült wird, sind die Menschen mehr als neugierig, denn im Eis eingeschlossen kann man eine Jolle sehen. Auch Janna ...

Deutschland, Nordsee 1907 - als am Silvesterabend ein riesiger Eisberg an den Strand gespült wird, sind die Menschen mehr als neugierig, denn im Eis eingeschlossen kann man eine Jolle sehen. Auch Janna ist fasziniert, aber auch voller Hoffnung, denn seit fast einem Jahr wird ihr Zwillingsbruder vermisst, der auf einem Schiff angeheuert hatte. Neben den vielen Neugierigen kommen auch Gaukler ins Dorf, unter ihnen die alte Sigal mit ihrem Wagen. Beinahe magisch angezogen von der ungewöhnlichen Frau, macht Janna eine Entdeckung. Sigal besitzt ein uraltes Tagebuch einer Frau, die aus dem sagenumwobenen, vor 600 Jahren versunkenen Rungholt stammt. Während Janna Sigal vorliest, übersetzt diese das Tagebuch und irgendwann wird deutlich, dass das Schicksal der Frauen auf besondere Art miteinander verknüpft scheinen.
Ich muss gestehen, dass ich die Sage rund um das norddeutsche Atlantis zuvor nicht kannte, doch allein die Tatsache, dass Rungholt einst wirklich existierte, machte mich unglaublich neugierig auf dieses Buch.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, zum einen gibt es da Janna im Jahre 1907, zum anderen Lenore, deren Perspektive knapp zwei Jahre vor dem Untergang Rungholts 1360 beginnt. Dabei erzählt die Autorin mit einem wirklich unheimlich guten Schreibstil von den Ereignissen. Dank ihrer wohl durchdachten und unheimlich bildlichen Sprache sah ich nicht nur die Zeit um 1907, sondern auch Rungholt wurde für mich lebendig. Ich habe regelrecht eine Zeitreise begangen und bin fasziniert, wie dicht Autorin Ann-Kathrin Wasle hier recherchiert hat.
Mir haben zwar beide Perspektiven, die jeweils ihre eigenen Geheimnisse und Besonderheiten hatten, sehr gut gefallen, aber die Erzählungen von Rungholt haben auch mich auf ganz besondere Art und Weise berührt, da ich auch immer im Hinterkopf hatte, dass damals wirklich hier so viele Menschen ums Leben kamen.
Die Handlungen beider Zeitebenen spiegeln die damaligen Zeiten recht gut wieder, zwar gibt es hier und da Längen, aber ich bin auch kein versierter Leser historischer Romane. Ab einem gewissen Punkt kommt der schon von Grunde auf düsteren Story ein mystischer Aspekt hinzu, der das Buch dann spannend werden lässt. Ich hatte zwar meine Vermutungen, war mir aber nie sicher und wurde dadurch immer Tiefer in die Geschichte gezogen.
Beide Zeitebenen haben einen ähnlichen Ton, während Lenore 1360 auf Rungholt auf ihren Verlobten wartet, wartet Janna auf ihren Bruder. Beide Frauen haben somit einen geliebten Menschen auf hoher See verloren.
Wirklich fasziniert bin ich von Rungholt selber, diese Stadt, deren Bürger von Handel lebten und die sehr groß gewesen sein muss, ich las den Vergleich zu Hamburg zur damaligen Zeit in der Rungholt 2000 Einwohner und Hamburg 5000 Einwohner hatte. Diese Stadt war in nur einer Nacht einfach vom Meer verschluckt. Noch heute werden Fundstücke der Stadt ausgegraben und irgendwie berührt dies ungemein. Wirklich sehr interessant und sehr bewegend.
Janna wirkt zunächst sehr ruhig, schüchtern und wie eine Tagträumerin. Mir war sie umgehend sympathisch und ihre Faszination für Rungholt konnte ich absolut verstehen. Ich selber habe mir seitdem ein paar Dokumentationen angeschaut und Berichte im Internet gelesen und dieses Thema wirkt ganz besonders, so viele verlorene Menschen, für immer unter dem Schlick des Watts begraben. Aber kommen wir zurück zu Janna, während sie die alte Sigal abends besucht und ihr Lenores Tagebuch vorliest, wird Janna mutiger, schafft es aus sich herauszukommen und für sich einzustehen. Die Entwicklung war glaubwürdig und hat mir gut gefallen.
Lenore im Jahre 1360 war eine sehr mutige, extrem starke Frau, die sich nicht so leichter klein machen ließ. Sie fand ich unglaublich sympathisch und ich habe mit ihr mitgebangt, denn Lenore will mit Eintritt ihrer Volljährigkeit Rungholt verlassen. Für mich war sie auf jeden Fall ihrer Zeit weit voraus.
Neben den beiden Protagonistinnen gibt es einige Nebencharaktere, von denen vor allem Lenores Vetter Thorstein einen großen Raum einnimmt. Doch auch die weiteren Charaktere sind authentisch und lebendig und ich fand sie richtig gut ausgearbeitet,
Mein Fazit: Wer sich von alten Sagen begeistern lässt und eine unglaublich lebendige Geschichte dazu lesen möchte, sollte hier in Rungholt reinschnuppern. Wirklich toll geschrieben, sehr düster und mystisch und mit einer Portion Wehmut, weil man den Ausgang Rungholts ja kennt. Sehr lesenswerter Roman.

Veröffentlicht am 30.09.2024

Leicht mystisch, alt und schön

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Rungholt ist ein Buch, das die Legende einer untergegangenen Stadt erzählt, aber eingefangen in eine schöne, leicht zu lesende Geschichte. Während des ganzen Buches erlebt man die Geschichte einer Protagonistin ...

Rungholt ist ein Buch, das die Legende einer untergegangenen Stadt erzählt, aber eingefangen in eine schöne, leicht zu lesende Geschichte. Während des ganzen Buches erlebt man die Geschichte einer Protagonistin in der Gegenwart des Buches und bekommt so ihr Leben und ihre Gedanken mit. Sie ergründet dabei selbst die Geschichte der Stadt Rungholt und vor allem einer speziellen Bewohnerin (der zweiten Protagonistin), so dass ein großer Teil des Buches in Rückblicken aus einer vergangenen Zeit besteht. Diese Mischung aus den beiden Zeiten und aus den beiden Frauen, die jeweils die Hauptpersonen der Geschichten darstellen, verleiht dem Buch einen ganz eigenen Charakter.
Dabei ist vor allem die vergangene Geschichte, derjenige Teil, der es schafft, den Leser zu fesseln und Emotionen und Werte zu vermitteln. Dieser ist gut eingekleidet in die durchaus auch interessante Geschichte aus der Gegenwart.
Um in den „gegenwärtigen Teil“ vollkommen hinein zu finden, habe ich einige Zeit gebraucht, aber je weiter in dem Buch vorangekommen bin, desto besser hat mir auch dieser gefallen und desto mehr konnte ich mich auch in diesem wiederfinden.
Im Endeeffekt bilden sich zwei Handlungsstränge, die irgendwie miteinander verbunden und doch getrennt sind. Und sobald ich mich in den Stil des Buches hinein gelesen habe, waren beide Geschichten gleichermaßen faszinierend und ich wollte bei beiden gerne wissen, wie es weitergeht.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und vor allem die zum Teil detailreich Beschreibungen haben mir gut gefallen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und selbst diejenigen, die als Nebencharaktere eher „oberflächlich“ bleiben, entwickeln die ein oder anderen Eigenarten.
Insgesamt hat mir der historische, der mystische, der erzählerische und der gesellschaftliche Teil des Buches gut gefallen. Es wird eine zum Teil ernste, vor allem, aber faszinierende und schöne Geschichte erzählt, die es – auch wenn ich nicht genau sagen kann, woran es liegt – schaffen kann den Leser zu packen. Insgesamt hat mir für die fünf Sterne ein bisschen was gefehlt, aber ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen und hatte einige tolle Lese-Stunden sowohl in der gegenwärtigen Geschichte, als auch im „vergangenen Rungholt“.

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