Booker-Preisträgerin Anna Burns · Ein rasanter Roman · Das komplizierte Liebesleben von Superhelden
Ist man nur stark und schön genug, dann klappt es auch mit der Liebe – oder nicht? Anna Burns widmet sich mit spielerischer Leichtigkeit den großen Fragen des Lebens. Da sind Superheld und Femme Fatale – auf den ersten Blick ein perfektes Paar. Wären da nur nicht die fiesen Intrigen der Schurken. Sie setzen alles daran, das Glück der beiden zu zerstören. Wird es ihnen gelingen? Oder gewinnt am Ende doch die Liebe im Superheldenuniversum?
Größtenteils komisch, ganz und gar heldenhaft
Die Frau eines Superhelden ist nicht zu beneiden. Femme wurde von den Downtown-Bösewichten mit einem bösen Zauber belegt: Sie soll Superheld umbringen, damit die Schurken freie Bahn haben. Zum Glück hat sie eine schrecklich nette Großtante an ihrer Seite. Was Femme allerdings nicht weiß: Deren zuckrige Liebenswürdigkeit ist nur Tarnung. Eigentlich ist sie selbst einer der größten Schurken überhaupt. Und sie ist nicht gewillt, Femme zu beschützen – oder etwa doch?
Unvergleichliche Helden, kapriziöse Schurken und die immerwährende Frage, ob am Ende die Liebe gewinnen kann.
Das Buch ist vor allem eins: chaotisch, aber in einem sehr positiven Sinn, denn Luft holen kann man beim Lesen kaum. Die Geschichte ist rasant, herrlich überzogen und vor allem auch sehr, sehr spannend. ...
Das Buch ist vor allem eins: chaotisch, aber in einem sehr positiven Sinn, denn Luft holen kann man beim Lesen kaum. Die Geschichte ist rasant, herrlich überzogen und vor allem auch sehr, sehr spannend. Dazu greift sie auf Alltagssituationen zurück, mit denen man sich gut identifizieren kann. Das Lesen macht hier großen Spaß, auch das Cover ist gelungen und der Schreibstil packend. Ein schönes Gesamtpaket, das ich sehr gerne empfehle.
Ich habe das Buch aufgrund des bunten, plakativen Covers rausgesucht und weil eine Superhelden-Parodie interessant klang. Ich habe für die 93 Seiten aber sehr lange gebraucht, weil die Autorin mit SO VIELEN ...
Ich habe das Buch aufgrund des bunten, plakativen Covers rausgesucht und weil eine Superhelden-Parodie interessant klang. Ich habe für die 93 Seiten aber sehr lange gebraucht, weil die Autorin mit SO VIELEN Übertreibungen arbeitet, dass der Inhalt untergeht. Dieses Buch steht und fällt mit dem Schreibstil.
Worum geht es?
Um eine Heldin mit Minderweitigkeitskomplexen, einen Superheld mit Minderwertigkeitskomplexen, eine Superschurkin als Großtante und einen Zauber.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Ich habe mich durchgequält, aber ich kann mir vorstellen, dass es Leuten gefällt. In all den Wortspielen IRGENDEINE Handlung zu finden, das fiel mir schwer. Die Übersetzerin hat hier großartige Arbeit geleistet, all die Bandwurm-Wörter voller Hyper-Super-Mega-Superlative ins Deutsche zu übertragen. Dazu die Gedankengänge, die mal vor-, dann zurückgehen und bei denen oft nicht klar ist, wohin die Reise denn geht. Das Buch ist kunstvoll und gekonnt geschrieben, aber ob es deswegen gut ist? Wirklich lustig fand ich es nicht, aber Leute, die viele Superhelden-Geschichten lesen, könnten das mögen. Vielleicht klingt es als Lesung besser?
Fazit
Ein einfaches Buch, das vor Wortspielen trieft. Die Leseprobe zu lesen hilft.
Ein komischer Roman, der in seiner Kürze eher als Novelle gelten dürfte. Neben Inzest und Zauberei geht es hier um Macht, um Menschen und ihre Beziehungen. Superhelden mögen mehrmals sterben können, Bösewichte ...
Ein komischer Roman, der in seiner Kürze eher als Novelle gelten dürfte. Neben Inzest und Zauberei geht es hier um Macht, um Menschen und ihre Beziehungen. Superhelden mögen mehrmals sterben können, Bösewichte aber auch wieder auferstehen. Und indem diese Superschurken andere Superschurken beseitigen, mögen sie vielleicht auch schon wieder Helden sein. Die Hauptfiguren Femme und Held spielen in dieser doch komischen Geschichte mal den Guten, mal den Bösen, sich und alle anderen teils in Beziehungen zwischen Männern und Frauen, teils aus Machtgelüsten in der Gesellschaft permanent bekämpfend. Sollten hier Parallelen zum Nordirlandkonflikt zu erkennen sein?
Der Schreibstil mit langen, verschachtelten Sätzen erfordert Konzentration und auch die Wortwahl ist sehr eigenwillig auf den 126 Seiten. So wie in einer Liebesbeziehung von Femme und Held mögen wir auch bei Friedensverhandlungen wie in Nordirland immer wieder scheitern, sollten Vertrauen und Liebe fehlen. Es fällt schwer, diese Parabel zu entschlüsseln.