Cover-Bild Die Bestatterin von Kilcross
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.11.2022
  • ISBN: 9783463000367
Anne Griffin

Die Bestatterin von Kilcross

Martin Ruben Becker (Übersetzer)

Jeanie Masterson ist die Tochter des Bestatters in dem beschaulichen irischen Städtchen Kilcross. Von ihrem Vater hat sie die Gabe geerbt, mit den Verstorbenen sprechen zu können und deren letzten Wünsche entgegenzunehmen. Diese Fähigkeit verleiht ihr einen besonderen Status, zugleich bedeutet sie aber auch eine große Bürde: Denn sie muss entscheiden, welche Botschaften sie den Verbliebenen übermittelt und welche sie lieber für sich behält. Als ihre Jugendliebe Fionn nach London geht, fühlt Jeanie sich zum Bleiben verpflichtet, weil sie hier in Kilcross gebraucht wird. Aber vergessen kann sie ihn nie.

Anne Griffin porträtiert eine junge Frau, hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und ihrem Wunsch nach Befreiung und Selbstbestimmung. Ein fesselnder und herzerwärmender Roman über das Leben, das Sterben und das, was das Leben lebenswert macht.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Gefangen zwischen Pflicht und Neigung

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Jeanie Mastersons Weg ist vorgezeichnet, schließlich muss ja jemand das Bestattungsunternehmen der Familie übernehmen, wenn die Eltern beschließen, in den Ruhestand zu gehen. Und da sie, wie ihr Vater, ...

Jeanie Mastersons Weg ist vorgezeichnet, schließlich muss ja jemand das Bestattungsunternehmen der Familie übernehmen, wenn die Eltern beschließen, in den Ruhestand zu gehen. Und da sie, wie ihr Vater, die Stimmen der Toten hört, ist es keine Frage, dass die Wahl auf sie fällt. Widersetzen mag sie sich nicht, hat sie doch jeher genau das getan, was von ihr erwartet wurde. Zugehört und geschwiegen, zumindest dann, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an ihr Leben geht. 32 Jahre ein Leben voller Kompromisse gelebt, bestimmt von ihren Nächsten. Zuerst ihren Eltern und dann ihrem Ehemann. Aber nun scheint die Zeit gekommen, das zu ändern, nicht länger zu schweigen, die Stimme zu erheben und endlich für sich selbst einzustehen.

„Die Bestatterin von Kilcross“ ist eine Geschichte über verpasste Chancen und über das Bemühen der Protagonistin, ihrem Leben einen neuen Dreh zu geben. Auszubrechen aus Verpflichtungen und eigene Wege zu gehen, selbst dann, wenn sie dafür diejenigen zurücklassen muss, die sie bisher begleitet haben.

Der Wunsch nach Selbstverwirklichung und dem Ausbrechen aus alten Mustern ist ein Thema, das immer wieder in Romanen behandelt wird. Und auch wie die Autorin damit umgeht, bietet außer dem besonderen Talent ihrer Protagonistin wenig Neues, um Jeanies Geschichte, ihre inneren Konflikte und das daraus folgende Zaudern voranzutreiben. Natürlich steht sie im Zentrum, aber leider sind Anne Griffins Charakterisierungen der anderen Personen recht oberflächlich und wecken kein Interesse. Am gelungensten sind noch die Beschreibungen des irischen Kleinstadtlebens, aber auch das reicht leider nicht, um eine eher dünne Story zu tragen, die nur wenige überraschende Momente zu bieten hat.