Kriminalromane können lebensgefährlich sein. Buchstäblich ...
Die ehemalige Kommissarin Hanne Wilhelmsen lebt seit Jahren völlig zurückgezogen. Als in Oslo der erste pandemiebedingte Lockdown stattfindet, sieht sie ihre Chance, die leergefegte Stadt zurückzuerobern. Zur gleichen Zeit kämpft der Polizeibeamte Henrik Holme mit einem mysteriösen Mordfall: Eine Frau wurde im Kofferraum eines Autos gefunden, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Niemand hat sie als vermisst gemeldet, niemand weiß, wer sie ist. Holme sucht Rat bei seiner alten Mentorin Hanne Wilhelmsen. Doch diese hat keine Zeit für ihn: Hanne hat einen Kriminalroman geschrieben, und ihr Verlag ist in heller Aufruhr, weil ein wichtiges Manuskript verschollen ist ...
Hanne Wilhelmsen, ehemalige Ermittlerin in Oslo und nach einer Schussverletzung an den Rollstuhl gefesselt, hat ein Buch geschrieben, das bei einem großen norwegischen Verlag erscheinen soll. Eine junge ...
Hanne Wilhelmsen, ehemalige Ermittlerin in Oslo und nach einer Schussverletzung an den Rollstuhl gefesselt, hat ein Buch geschrieben, das bei einem großen norwegischen Verlag erscheinen soll. Eine junge Lektorin namens Ebba Braut soll sich um das Buch kümmern. Doch der Verlag und mit ihm Ebba stecken in Schwierigkeiten, denn das neue Manuskript der berühmtesten Autorin des Verlags ist verschwunden. Als Hanne davon erfährt, ist ihr Ehrgeiz geweckt und sie hilft Ebba bei der Suche. Gleichzeitig taucht eine Frauenleiche in einem Kofferraum eines Autos auf, ihr wurde das Gesicht entfernt und das macht die Identifizierung schwierig. Der junge Polizeibeamte Henrik Holme sucht den Rat von Hanne.
Zwei ganz unterschiedliche Erzählstränge, die von den drei Hauptpersonen zusammengehalten und zusammengeführt werden, machen das Buch sehr spannend und zum Schluss auch dramatisch. Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich dabei hervorragend. Erst auf den letzten Seiten wird das perfide Spiel aufgedeckt, das weit in die Vergangenheit zurück reicht.
Das Buch ist einer der besten Krimis, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Da stimmt alles von der ersten bis zur letzten Seite. Anne Holt in Hochform!
Ebba hat gerade in einem Verlag als Lektorin angefangen. Sie übernimmt eine der wichtigsten Autorinnen und stellt dabei fest, dass das letzte Buch dieser - das sogenannte elfte Manuskript - spurlos verschwunden ...
Ebba hat gerade in einem Verlag als Lektorin angefangen. Sie übernimmt eine der wichtigsten Autorinnen und stellt dabei fest, dass das letzte Buch dieser - das sogenannte elfte Manuskript - spurlos verschwunden ist. Es gibt keine Kopie und das hat weitreichende Folgen. Zur gleichen Zeit hat der Polizist Henrik mit einem Mord an einer Frau zu tun, die scheinbar niemand kennt und niemand vermisst. Die ganzen Schwierigkeiten steigern sich noch, als die Pandemie mit Covid ausbricht und zu starken Einschränkungen im Leben führt.
Das Buch lässt sich gut lesen. Die Geschichte wird in drei unterschiedlichen Erzählsträngen vorgebracht, die sich erst ganz am Ende verbinden. Und die einiges an Überraschungen bringen, auch wenn man meint, zwischendrin eine Ahnung zu haben. Am Anfang allerdings bis etwa zur Hälfte des Buches ist die Spannung sehr niedrig gehalten. Auch sind einige der Hauptfiguren, in dem Fall der Polizist Henrik und die ehemalige Polizistin Hanne, sehr speziell und wirken oft eher unsympathisch oder nicht kompetent. Das Ende allerdings macht vieles wieder wett und daher kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.
Mit diesem Buch konnte ich zu Anfang so gar nicht warm werden. Endlose Dialoge, wenig Handlung, kaum Spannung. Und dann das ewige Gerede über die Pandemie, sind wir doch längs wieder zum gewohnten Alltag ...
Mit diesem Buch konnte ich zu Anfang so gar nicht warm werden. Endlose Dialoge, wenig Handlung, kaum Spannung. Und dann das ewige Gerede über die Pandemie, sind wir doch längs wieder zum gewohnten Alltag übergegangen. Die Geschichte wird in drei Handlungssträngen erzählt. Der Polizeibeamte Henrik Holme hat es mit einem mysteriösen Mordfall zu tun. Eine Frau mit einem fehlenden Gesicht wurde im Kofferraum eines Autos gefunden. Er braucht die Hilfe seiner alten Mentorin Hanne Wilhelmsen, die seit einer Schussverletzung im Rollstuhl sitzt. Ella Braut hat gerade eine neue Stelle in Norwegens größtem Verlagshaus angetreten, als das neuste Manuskript einer Bestsellerautorin verschwunden ist. Der Totengräber schaufelt ein Grab für eine alte, einsame Frau mit der er einige Jahre zur Schule ging. Sie war eine Außenseiterin und lebte in einer Hütte außerhalb des Dorfes. Was dieser Erzählstrang mit der Geschichte zu tun hat, erfährt der Leser erst am Ende. Nur weil ich gespannt war, wie alles zusammenhängt kämpfte ich mich teilweise durch die Seiten. Zu den Protagonisten mit ihren teils seltsamen Eigenarten konnte ich keine richtige Beziehung aufbauen. Der Schluss entschädigte mich dann zum Glück für meine Geduld, obwohl so einiges vorhersehbar war. Leider hat das Buch nicht ganz meine Erwartungen erfüllt.
Wie konnte ich es nur schaffen, die ersten zehn Bücher der Hanne-Wilhelmsen-Serie nicht zu kennen? Ich kenne zwar die Schriftstellerin Anne Holt, aber nur ihre Selma-Falck-Reihe. Und die gefiel mir gut. ...
Wie konnte ich es nur schaffen, die ersten zehn Bücher der Hanne-Wilhelmsen-Serie nicht zu kennen? Ich kenne zwar die Schriftstellerin Anne Holt, aber nur ihre Selma-Falck-Reihe. Und die gefiel mir gut. Jetzt als Das elfte Manuskript als elfter Band der Hanne-Wilhelmsen-Krimis. Ich habe mit Freude darüber hergemacht und wurde am Ende nicht enttäuscht. Die Spannungskurve steigt nämlich in diesem Krimi nicht von gleich auf jetzt, man muss als Leser schon etwas Geduld mitbringen. Denn zuerst lernt man peu à peu die Protagonisten und die verschiedenen Handlungsstränge kennen. Jeder dieser Stränge für sich genommen birgt ein Rätsel.
Handlungsort und -zeit sind Norwegen, speziell Oslo, und der Beginn der Coronapandemie im März 2020. Als deutscher Leser fühlt man sich direkt in die eigene Vergangenheit versetzt, Norwegen hatte wohl genau die gleichen Probleme wie Deutschland. Der Lockdown am 20. März 2020 blieb mir in Erinnerung, die jetzt geweckt wurde.
Zum Buch gibt es viel zu erzählen, ich versuche es mal:
Ein Totengräber, selbst rüstiger Witwer, in der nördlichen Provinz, beerdigt eine einsame, merkwürdige Frau aus seinem Ort und macht sich so seine Gedanken über die Tote und ihr verstecktes Leben. Dabei kommt er ganz schön ins Grübeln. Mir hat der Alte sehr gefallen.
Eine Leiche ohne Gesicht und Identität wird gefunden, Kommissar Henrik Holme, etwas introvertiert und in Frauensachen komisch, beginnt mit den Nachforschungen. Sein akribischer Kollege Bo Tennøy forscht auf seine Weise.
Edda Braut, studierte Theologin, Mitte 20, wird im größten Belletristikverlag Norwegens als Lektorin angestellt. Gleich zwei Manuskripte überrollen sie am Beginn ihrer Tätigkeit, die Ex-Kriminalkommissarin Hanne Wilhelmsen hat ein Krimimanuskript eingereicht, das Manuskript „Das elfte Manuskript“ von Kate Howe ist spurlos verschwunden. Der Lockdown macht Lektoratsarbeit und Suche nicht leichter.
Eli Schwartz, deren Stelle Ebba übernommen hat, soll helfen, aber verschleiert mehr als sie enthüllt. Eddas Chefin Marion Kovig verbietet Edda das Nachforschen zum verschwundenen Manuskript. Hanne Wilhelmsen ist plötzlich aus ihrem eigenen Lockdown – sie sitzt seit Jahren im Rollstuhl und verlässt kaum das Haus –, erwacht und beginnt sich mehr für die unbekannte Tote als für ihre eigenes Manuskript zu interessieren. Als sie dann noch von dem verschwundenen Manuskript erfährt, ist sie ganz Feuer und Flamme. Dass sie zwar sehr gut denken und sprechen kann, aber ansonsten eher ein sozialer Besen und recht abschreckend ist, erschüttert Ebba zumindest ebenso wie Henrik Holme. Dieser ist nicht zu Unrecht ab und an beleidigt, springt aber wie ein abgerichtetes Hündchen, wenn Hanne pfeift. Holme ist ein langjähriger Freund und Kollege von Hanne, aber sie hält ihn gern auf Abstand, wenn es ihr passt.
Das alles liest sich schnell und gut. Leider aber auch des Öfteren für meinen Geschmack zu geschlechtergerecht, was den Lesefluss besonders in Kapitel III bei mir deutlich negativ beeinträchtig hat. Dabei interessierte mich gerade dort die Verlagsatmosphäre sehr, habe ich doch selbst einige Jahre im Verlagswesen gearbeitet.
Die Protagonisten werden gut beschrieben, man kann sich die Charaktere im wahren Leben lebhaft vorstellen, das macht Freude in diesem Buch. Dass die Geschichte auch ein wenig eigensinnig und verwirrend ist, fand ich nicht so schlimm. Als Leser erwartet man ja am Ende eine schlüssige Entwirrung aller Fäden. Da enttäuscht Anne Holt nicht.
Bei der Wortwahl der Übersetzerin bin ich mir nicht immer ganz sicher gewesen, ob die Autorin im Original genau das gemeint hat, was ich im Deutschen lesen konnte. Zum Beispiel hielt Henrik Holme auf dem Weg zur Arbeit ein Stullenpaket in der „Faust“. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er es in der Hand hielt, sonst wären die Stullen wahrscheinlich platt wie eine Flunder. Es gibt noch andere Stellen, die mich wunderten, aber die Wortwahl kann auch am Original liegen. Im Gegensatz zu englischsprachigen Büchern kann ich hier leider keine Vergleiche ziehen, da ich nicht Norwegisch kann. Schade eigentlich. Denn in einem Kapitel wird auf die Etymologie bestimmter Begriffe eingegangen, Norwegisch ist eine schöne und interessante Sprache.
In den letzten Kapiteln gibt die Autorin dann Gas, es geht mit Volldampf durch das ganze Drama. Wer die schlechte Angewohnheit hat, Bücher zuerst hinten zu lesen, dem empfehle ich, es nicht zu tun. Wäre schade um den Aha-Effekt.
Zur Lieblingsfigur erhebe ich für mich Henrik Holme, er ist so hilflos mit Frauen und er kann ein richtig bewundernswerter Polizist sein. Ich wünsche ihm eine nette Frau, vielleicht sogar im nächsten Band der Reihe die junge Edda. Wenn es denn einen nächsten Band gibt, würde ich den gerne lesen. Dieser elfte hat mir gute Unterhaltung bereitet.
Eine Leiche wurde in einem Kofferraum gefunden, der Frau fehlte das gesamte Gesicht. Der Mordermittler Henrik Holmes steht vor einem Rätsel und sucht Hilfe bei der ehemaligen Kommissarin Hanne Wilhelmsen. ...
Eine Leiche wurde in einem Kofferraum gefunden, der Frau fehlte das gesamte Gesicht. Der Mordermittler Henrik Holmes steht vor einem Rätsel und sucht Hilfe bei der ehemaligen Kommissarin Hanne Wilhelmsen. Zur gleichen Zeit verschwindet in einem bekannten Verlagshaus das elfte Manuskript einer berühmten aber exzentrischen Schriftstellerin. Was haben diese beiden Fälle miteinander zu tun.
Bei diesem Krimi hatte ich Schwierigkeiten in die Story hineinzufinden. Der Schreibstil ist an sich flüssig, aber die Erzählung kam zum Teil nicht vorwärts, so war mir der Lesefluss zu zäh und langatmig.
Zu den Protagonisten konnte ich leider keinen richtigen Zugang finden. Mit Hanne bin ich überhaupt nicht warm geworden, sie war mir äußerst unsympathisch, besonders ihre Art wie sie mit Henrik umspringt. Gefallen hat mir Ebba, sie ist zwar manchmal jähzornig und impulsiv, hat aber das Herz am rechten Fleck und ist sehr entschlossen was die Ermittlungen zum verschwundenen Manuskript angeht. Der Einzelgänger Henrik Holme erscheint mir im privaten Bereich wie ein kleines Kind, das nach Aufmerksamkeit sucht, bei den Mordermittlungen zeigt er aber Entschlossenheit, Ehrgeiz und Intelligenz.
Das Thema Corona-Pandemie hat sehr viel Platz eingenommen. Da ich froh bin, dass wir diese Zeit hinter uns haben, haben mich diese Passagen einfach genervt.
Aufgebaut ist das Buch in zwei Handlungsstränge. Lange Zeit hatte ich keine Idee, wie diese beiden zusammenhängen könnten. Dabei fand ich, dass die Geschichte um das verschwundene Manuskript sehr weitschweifig aufgebaut ist, da hätte ich mir mehr Fokus auf den Mordfall gewünscht.
Gefallen hat mir, wie die Fälle ineinander verwebt wurden. Erst zum Schluss hat mich die Handlung dann doch gefesselt und die traurigen Hintergründe der Tat fassungslos zurückgelassen.