" Das St. Alex - Tagmond" lädt ebenso wie sein Vorgänger durch schlichte aber farbenfrohe Optik mit kleinen, liebevollen Details zum lesen ein und auch der Klappentext war für mich interessant, da ich ein riesengroßer Fan von Krankenhausserien bin und da es wieder zurück ans Sankt Alex nach Berlin ging, musste ich mich ein weiteres Mal meiner persönlichen Herausfordernung stellen: deutsches Setting, doch auch wie schon im ersten Band der Reihe hat mich das Setting überhaupt nicht negativ beeinflusst, da mein Fokus viel mehr auf den Krankenhausinhalt und natürlich auch der Liebesgeschichte lag.
Anne Lücks Schreibstil war wie im ersten Band auch modern, flüssig, ruhig, humor- und gefühlvoll.
Tessa ist eine aufstrebende und zielorientierte Studentin, die hart arbeitet, auf der Kinderonkologie, worunter auch die Beziehung zu ihrem Freund Martin, der ebenfalls gefühlt rund um die Uhr arbeitet sehr leidet, doch ich musste schnell feststellen, das mir Martin sehr unsympathisch ist, weil ich das Gefühl hatte, dass Tessa ihre eigentliche Art unterdrückt und die beiden überhaupt nicht zusammenpassen.
Tessa umgibt sich täglich mit todkranken Kindern, womit sie zu Beginn nicht besonders gut zurecht kam, was ich als sehr sensibler und emotionaler Mensch ziemlich gut nachvollziehen kann, mir kamen schon zu Beginn der Geschichte ein paar Tränen. Doch dann tritt Luca in ihr Leben, der Tessa und Beck nicht nur die Show sondern bauch mein Herz gestohlen hat.
Beck, ein unheimlich guter Typ, der mich mit seiner ruhigen, hilfsbereiten, offenen, humorvollen und charmanten Art für sich gewinnen konnte. Seine Art sorgt einfach dafür, dass man zu sich selbst findet und öffnen kann, so einfach und ganz undramatisch.
Die Beziehung zwischen den beiden baut sich aus Gründen ganz langsam auf. Man spürt das Knistern von Anfang bis Ende, doch die beiden bekommen genug Platz für eine freundschaftliche Basis, damit alles andere mit Ehrlichkeit und Respekt behandelt werden kann, das finde ich ganz großartig, ich schätze Tessa einfach auch als jemanden ein, die andere nicht absichtlich verletzen möchte, gleichzeitig aber auch kein Problem mehr damit hat, sich an erste Stelle zu setzen, nachdem sie sich so lange unten gehalten hat.
Eine Geschichte mit ernsten Handlungen, mit humor- und liebevollen Momenten und tiefgründigen Offenbarungen. Rundum also eine Geschichte zum mitfiebern, lachen, schmunzeln und schwärmen, die einem glasige Augen, einen Kloß im Hals und aussetzende Herzschläge beschert, man aber aufgrund des leichten Schreibstils genügend Zeit erhält die Emotionen verarbeiten zu können, bevor man gleich ins nächste Geschehen gezogen wird.
Einen kleinen Kritkpunkt habe ich leider, denn vom Ende habe ich mir ein bisschen mehr erhofft, da gab es zwei, drei Dinge, wo ich mir ein bisschen mehr gewünscht hätte. Long Story short: das Ende kam mir zu plötzlich, das fühlte sich für mich wie ein Cut mitten in der Story an, was wirklich sehr schade ist.
Insgesamt kam ich ziemlich zügig durch "Tagmond", was für die Geschichte spricht, ich werde definitiv auch den 3. Band lesen, weil ich Maya wirklich gerne näher kennenlernen möchte.
Vielen Dank an Droemer Knaur für das bereitgestellte digitale Exemplar, dies beeinflusst meine Meinung in keinster Weise!