Ein modernes Märchen
Laura, Éléonore und Inès sind Gouvernanten im Dienst von Monsieur und Madame Austeur. An der Erziehung der Jungen haben sie allerdings kein Interesse, denn das echte Leben liegt ihnen mehr. Verirrt sich ...
Laura, Éléonore und Inès sind Gouvernanten im Dienst von Monsieur und Madame Austeur. An der Erziehung der Jungen haben sie allerdings kein Interesse, denn das echte Leben liegt ihnen mehr. Verirrt sich ein Fremder in den Park, wird er gejagt, erlegt, mit Haut und Haaren gefressen. Unersättlich sind sie, stellen Regeln auf und folgen ihrem Begehren.
„Nicht alle Fremden werden an einem Nachmittag verschlungen. Die Gouvernanten haben auch wahre Liebesbeziehungen, von längerer Dauer, mit Anfang, Höhepunkt und unabwendbarem Ende. Zuerst sprühen die Gouvernanten vor Freude. Zur Mitte hin spüren sie bereits die langen, feinen Nadeln des Leids. Wenn sie sich trennen, ist die Liebe längst vorbei.“ (Seite 37)
Mit einem Augenzwinkern zu genießen, sinnlich, düster, lebensbejahend und wild. Dieser Mix aus Märchen, Fantasy und poetischer Prosa hat mich angenehm überrascht, eine solche Erzählung war für mich neu. Fantastisch und mystisch, dabei aber nicht abgedreht, wird die weibliche Lust gefeiert, nehmen sich die Frauen, was ihnen gefällt. Einem Experiment gleich ließ ich mich drauf ein und wurde belohnt mit einer Geschichte, die mich verzaubert hat. Da ist es toll, dass sie verfilmt wird mit der Tochter eines berühmten Filmstars. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir.