Cover-Bild Der Kuss des Raben
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 02.03.2016
  • ISBN: 9783401600093
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Antje Babendererde

Der Kuss des Raben

Mila ist schön und anders. Ein außergewöhnliches Mädchen mit einer dunklen Vergangenheit. In Moorstein sucht sie einen Neuanfang - und findet ihre große Liebe: Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als im Dorf der Fremde Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen - und zu hassen. Mila gerät zwischen die beiden und findet sich plötzlich selbst vor einem schrecklichen Abgrund wieder …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein echtes Highlight!

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Inhalt:
Die 16-jährige Mila aus der Slowakei ist als Gastschülerin nach Moorstein in Deutschland gekommen. Da wo sie herkommt, hat sie als Mädchen keine Chance. Deshalb bedeutet Bildung für sie (fast) ...


Inhalt:
Die 16-jährige Mila aus der Slowakei ist als Gastschülerin nach Moorstein in Deutschland gekommen. Da wo sie herkommt, hat sie als Mädchen keine Chance. Deshalb bedeutet Bildung für sie (fast) alles. Aber sie kann sich auch nicht dem charismatischen Tristan entziehen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Als dann noch Lucas auftaucht, der als Kind mit Tristan befreundet war, nun aber auf Rache sinnt, gilt es einige Geheimnisse zu ergründen. Und auch Mila hat eine Vergangenheit, die sie lieber verschweigt …

Meine Meinung:
„Der Kuss des Raben“ ist auf jeden Fall ein Highlight für mich. Ich war von der ersten Seite an gefesselt, und das Buch begeisterte mich von Seite zu Seite mehr.

Antje Babendererde nimmt sich zu Beginn genügend Zeit, die Protagonisten einzuführen und den Leser mit dem (fiktiven) Städtchen Moorstein in Thüringen vertraut zu machen. Die Beschreibungen sind dabei so plastisch, dass man beim Lesen den Eindruck hat, mitten drin dabei zu sein und nicht nur von außen zu beobachten.

Mila erscheint von Anfang sehr sympathisch und man gönnt ihr das Glück mit dem begehrten Tristan von Herzen, spürt aber gleichzeitig auch, dass sie von etwas Dunklem umgeben ist. Sie versucht, sich aus den Fesseln ihrer Vergangenheit zu lösen, sich ein neues Leben in Moorstein aufzubauen, partout alles richtig zu machen, um nicht wieder dahin zurück zu müssen, wo sie herkam. Zum Glück findet sie in der lebenslustigen Jassi eine gute Freundin, die ihr nach Kräften beisteht.

Als Lucas nach Moorstein zurückkommt, bekommt die Beziehung von Mila und Tristan einen Knacks. Tristan scheint nicht ganz ehrlich zu sein, und auch Lucas hat ganz offensichtlich etwas zu verbergen. Beide erzählen Dinge, die den anderen in einem schlechten Licht dastehen lassen. Mila weiß nicht mehr, wem sie glauben soll. Nach und nach werden die ganzen Geheimnisse aufgedeckt, und ich muss sagen, ich war des Öfteren total überrascht von der jeweiligen Wendung. Immer mehr entwickelt sich der Roman von einer Liebesgeschichte zu einem Thriller und wieder zurück zur Liebesgeschichte. Dabei habe ich die Gefühle so stark empfunden wie selten in einem Buch. Und die Spannung steigt immer mehr an, um sich gegen Ende in einem großen Knall zu entladen.

Die Haupthandlung wird immer wieder durch kurze Einschübe aus Tristans Sicht in der Zukunft unterbrochen. Darin erfahren wir, dass die Geschichte zumindest für eine Person nicht gut ausgehen wird. Das heizt die Spannung ganz enorm an, denn man möchte natürlich wissen, was passiert ist und wie es dazu kam.

Fazit:
Antje Babendererde bringt uns in diesem Roman eine fremde Kultur mit ihren Mythen nahe, regt uns zum Nachdenken über manche gesellschaftliche Themen und den Umgang miteinander an. Dabei erzählt sie sehr spannend und mit viel Gefühl. Ein wirklich gelungenes Lesevergnügen – nicht nur für Jugendliche!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht ab 14, aber gut!

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Ich glaube, ich habe den Klappentext nicht aufmerksam genug gelesen. Denn ich hatte irgendwie eine Fantasygeschichte erwartet, auf Grund des Covers eine leichte und sanfte. Nööööp. Während ich also noch ...

Ich glaube, ich habe den Klappentext nicht aufmerksam genug gelesen. Denn ich hatte irgendwie eine Fantasygeschichte erwartet, auf Grund des Covers eine leichte und sanfte. Nööööp. Während ich also noch auf magische Kräfte wartete, riss mich das Buch mit. Denn die Schrecken der Vergangenheit lauerten nicht nur den Protagonisten, sondern auch mir auf. Wie grausam Menschen sein können, wie grausam das Schicksal mit Menschen umgehen kann... Irgendwann wurde mir dann auch klar, dass die Raben keine wirklich magischen Geschöpfe sind und auch sonst keiner seinen Hogwards- Ausweis (Gibt´s so was? Wenn nicht: Erfinden!) aus der Tasche holen wird. Und das war okay für mich. Denn Spannung bot das Buch auch ohne Fantasyelemente, wenngleich es einige übernatürliche Ereignisse und Vorahnungen gibt.

Unglaublich war, wie so viele ernste Themen und schreckliche Ereignisse mit dem oberflächlichen Teenie- Leben verbunden wurden, um sie einerseits etwas zu relativieren und ihnen doch nicht die Schärfe und Intensität zu nehmen. Identität, Vergangenheitsbewältigung, Armut, Verlust, Zwangsheirat, Prostitution, gesellschaftliche Ablehnung, Integration... Gerade wegen dieser schwierigen Themen blieb die Geschichte konstant spannend, bedrohlich und schrecklich - haarscharf davor, zuviel zu werden. Aber eben nur haarscharf! Genial gelungen, wirklich. Total spannend war ja auch das Leben der Sinti und Roma, das in dem Buch angerissen wurde. Darüber wird nicht oft, und schon gar nicht in Jugendbüchern geschrieben...

Ähnlich sah es mit den Protagonisten aus. Eigentlich waren sie mir alle suspekt, unsympathisch und irgendwie sogar gruselig, aber dennoch konnte ich mitfiebern und sie irgendwie in mein Herz schließen. Nur, dass mir immer wieder das Blut in den Adern gefror...

Mit dem Schreibstil hatte ich hingegen so meine Schwierigkeiten. Die Rückblenden verwirrten mich häufig, trugen aber auch zur Spannung bei. Was mich beim Lesen leider doch ziemlich gestört hat, war, wie abgehackt und teilweise extrem jugendlich die Sätze waren um dann wieder bildlich und fast schon schwülstig zu werden. Auch Milas falsches Deutsch hat mich immer wieder Stutzen lassen. Natürlich verstehe ich, warum sie so spricht, aber für mich als Leserin war es trotzdem anstrengend, den Sinn ihrer verkehrten Redewendungen und missinterpretierten Wörter zu entschlüsseln.

Außerdem ist, dafür dass das Buch ab 14 ist und ja auch recht harmlos aussieht, nicht nur die Geschichte zu stark, sondern auch das Körperliche zu präsent, Seien es die Gedanken der drei Hauptprotagonisten, Szenen oder auch die teilweise schon roh anmutende Gewalt. Nicht meins.






Fazit:
So ganz anders als erwartet, aber dennoch unheimlich gut. Lediglich die Sprache hat mich manchmal etwas irritiert. Was aber gesagt sein muss, ist dass das Buch sicher nicht ab 14 ist, dafür gibt es zu viel Gewalt, Sex und Schrecken ^^

Veröffentlicht am 05.10.2024

Guter Thriller, der leider (außer von der Autorin) nicht als solcher beworben wird!

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Als Thriller: 3,5 bis 4 Sterne
Als YA-Romance-Buch (als das ich es ursprünglich gelesen habe): 1,5 Sterne

Es tut mir wirklich leid, dass ich diesem Buch nicht mehr als 2,5 Sterne geben kann, und wäre ...

Als Thriller: 3,5 bis 4 Sterne
Als YA-Romance-Buch (als das ich es ursprünglich gelesen habe): 1,5 Sterne

Es tut mir wirklich leid, dass ich diesem Buch nicht mehr als 2,5 Sterne geben kann, und wäre ich mit den richtigen Erwartungen an das Buch herangegangen, hätten es bestimmt einige mehr sein können, nur leider war dem nicht so. Überall wird das Buch als Romance und YA betitelt, teilweise auch als Fantasy, und Cover und Klappentext bestärken in dieser Annahme nur. Das stimmt nicht. Es handelt sich auf keinen Fall um eine Liebesgeschichte, und Fantasy spielt auch nicht wirklich eine Rolle, weshalb ich beinahe sofort enttäuscht war, denn die Liebesgeschichte kam wirklich kurz. Innerhalb weniger Seiten wird aus zwei Leuten, die kaum miteinander zu tun haben eine angeblich tiefgehende Beziehung, die dann einfach da ist und besteht, und von der nie klar wird, woher genau die Gefühle von egal wem kommen, weil die Beziehung so aus dem Nichts entsteht, und auch danach nie deutlich wird, dass irgendjemand tatsächliche Gefühle hätte. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Beziehungen und Freundschaften, die großteils oberflächlich zu bestehen scheinen, wenn überhaupt, und vermutlich hätte ich das Buch da sehr schnell abgebrochen, wenn ich nicht in einer Rezension gesehen hätte, dass das Buch als Thriller sehr wohl etwas taugt. Und das tut es. Dieses Buch ist ein Thriller, kein Romance-Buch, und wäre ich mit diesem Wissen an die Geschichte herangegangen, dann hätte ich mich ganz sicher darauf einlassen können und es hätte mir gefallen, so konnte ich leider bis zum Ende die Erwartung an eine Liebesgeschichte nicht abschütteln, was meine Freude an dem Buch eindeutig gemindert hat.
Babendererde greift in diesem Buch verdammt ernste Themen auf, die auch eindeutig nichts für schwache Nerven sind (Rassismus und Vorurteile mal um das in meinen Augen im Buch harmloseste zu nennen), und einige davon sind ganz gut aufgearbeitet, andere eindeutig zu harmlos, um für ein Kinder- und Jugendbuch zu funktionieren. Rassismus und Vorurteile zum Beispiel werden ganz gut auf- und eingearbeitet, und man merkt beim Lesen absolut, warum das falsch ist und das Buch lädt dazu ein, sich zu hinterfragen, und das auf eine Art, die vermutlich für Jugendliche in Ordnung ist (ich habe trotzdem das Gefühl, es wird zu schnell abgehandelt, aber es ist in Ordnung), aber andere Themen kommen vor und gehen im Drama von allem anderen unter, und insgesamt hat das Buch zu viele Themen und wird auch teilweise zu düster, als dass ich sagen würde, es würde sich für Jugendliche tatsächlich eignen.
Als ernsten Thriller würde das Buch von mir vermutlich dennoch 3,5 oder vielleicht sogar 4 Sterne bekommen, da ich denke, dass es in der Hinsicht wirklich spannend und ziemlich gut gemacht ist, und auch wenn ich von Anfang an wusste, worauf es hinaus läuft (nachdem mir klar war, dass es ein Thriller ist), habe ich das eher als Positiv wahrgenommen, da von Anfang an die Hinweise für alles eindeutig da sind, und man schon in den ersten Kapiteln ein unwohles Gefühl beim Lesen bekommt, und die Figuren durchaus so handeln, dass man am Ende nicht überrascht von irgendwas ist. Da koommen trotzdem Themen zu kurz und manche Figuren sind fragwürdig und an einigen Stellen hätte es zweifellos mehr auf Dinge eingehen können, aber das Buch funktioniert als Thriller wirklich gut, auch mit den eher moralisch grauen Figuren.
Als Liebesgeschichte oder Jugendbuch eignet es sich in meinen Augen allerdings wirklich wenig, Fantasy ist es auch nicht wirklich, und in der Hinsicht würde ich der Geschichte eher 2 Sterne oder weniger geben. Was mir wirklich leidtut, weil die Autorin die geringe Bewertung eindeutig nicht verdient hat, denn sie hat das Buch nicht als Liebesgeschichte sondern tatsächlich als Thriller bezeichnet (wie ich im Nachhinein herausgefunden habe), aber leider waren meine Erwartungen an der Stelle von anderen Seiten so fehlgeleitet, dass das Buch mich trotzdem nicht ganz überzeugen konnte, auch wenn ich es inzwischen besser weiß.

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