Antoine Laurain, wie wir ihn lieben: voller Charme und Esprit und immer für eine Überraschung gut.
Schon seit Jahren ist François Heurtevent Bürgermeister von Perisac, die Leute mögen ihn, seine Wiederwahl gilt als sicher. Doch dann geschieht das Unglaubliche, und ein windiger Konkurrent setzt sich gegen ihn durch. Niedergeschlagen räumt François sein Rathaus, da fällt es ihm in die Hände: sein Klassenfoto, dreißig Jahre alt, darauf lauter junge Gestalten, vor denen die Zukunft wie ein zauberhaftes Geheimnis zu liegen scheint.
Kurzerhand beschließt François – schließlich hat er jetzt Zeit –, die Kameraden von früher aufzuspüren. Ob Pfarrer, Friseurin oder Pornoregisseur – bei seinen Begegnungen wird François klar, auf welch unterschiedliche Weise sich das Glück im Leben darstellen kann. Doch wird er selbst es wiederfinden, jetzt, wo sich die Hinweise auf einen Wahlbetrug verdichten?
François erlebt seine größte Niederlage als er die sicher geglaubte Wiederwahl zum Bürgermeister unverhofft verliert.
Beim Aufräumen findet er zufällig ein dreißig Jahre altes Klassenfoto. Was wohl aus ...
François erlebt seine größte Niederlage als er die sicher geglaubte Wiederwahl zum Bürgermeister unverhofft verliert.
Beim Aufräumen findet er zufällig ein dreißig Jahre altes Klassenfoto. Was wohl aus seinen Mitschülern geworden ist? Jetzt wo er plötzlich Zeit hat macht sich François auf die Suche, vergräbt sich regelrecht in diese Aufgabe. Dabei findet er nicht nur das ein oder andere interessante Geheimnis heraus, auch zu sich selbst gibt es viele Entdeckungen.
Sehr schön geschrieben und ja, es regt zum Nachdenken an, denn was wurde aus unseren Mitschülern bzw ehemaligen Weggefährten? Sind wir glücklich mit unserem Lebensweg und dem Erreichten?
Ich liebe die Bücher und Geschichten von Antoine Laurain und dieses Buch ist einfach eine aufmunternde Geschichte in diesen Zeiten, wo wir doch alle am liebsten "glücklicher als gedacht" wären, n'est-ce ...
Ich liebe die Bücher und Geschichten von Antoine Laurain und dieses Buch ist einfach eine aufmunternde Geschichte in diesen Zeiten, wo wir doch alle am liebsten "glücklicher als gedacht" wären, n'est-ce pas? François Heurtevent organisiert ein Klassentreffen und sucht seine alten Klassenkameraden und ob sie in ihrem Leben das Glück gefunden haben, wie es ihnen in den letzten dreißig Jahren ergangen ist. Und dabei lernt er viel über sich selbst. Und dann ist da noch der Wahlbetrug, weswegen er nicht zum Bürgermeister wiedergewählt wurde - was ihn doch sehr demotiviert hatte und weswegen er ja überhaupt erst die Idee mit dem Klassentreffen hatte. Herrlich liebenswert und sehr viel französische Lebensart wird hier serviert. Ein wunderschönes Buch.
Ein neuer Laurain - der eigentlich gar nicht so neu ist, sondern erst jetzt auf Deutsch übersetzt wurde.
Der Schreibstil ist toll wie immer, die Sprache genussvoll und haucht den Figuren Gesichter und ...
Ein neuer Laurain - der eigentlich gar nicht so neu ist, sondern erst jetzt auf Deutsch übersetzt wurde.
Der Schreibstil ist toll wie immer, die Sprache genussvoll und haucht den Figuren Gesichter und interessante Lebensgeschichten ein. Ich glaube, Antoine Laurain könnte auch ein langweiliges Telefonbuch lebendig und spannend machen, indem er aus dem Nichts zu jedem Namen und Telefonnummer eine Geschichte erzählen würde.
Um Telefonnummern, darunter eine ganz spezielle, geht es auch in "Glücklicher als gedacht". Nicht so glücklich ist François, der gerade als Bürgermeister abgesetzt wird - die aktuelle Wahl hat er mit nur wenigen Stimmen verloren. Er hat fest mit einer zweiten Amtsdauer gerechnet und fällt jetzt in ein Loch.
Dabei wird er nostalgisch und fragt sich, was eigentlich aus seinen Mitschülern aus der Abschlussklasse geworden ist. Da er ja eh nichts besseres zu tun hat, macht er sich auf die Suche nach seinen Klassenkameraden. Etliche Überraschungen warten auf ihn - auch solche zu seiner eigenen Vergangenheit.
Laurains Schreibrezept enthält auch hier wieder ein bisschen Melancholie und kokettiert mit lebensnahen und gleichzeitig aberwitzigen Begebenheiten. So führt ein kleiner Anstoss zum nächsten Meilenstein, eröffnet neue Möglichkeiten, enthält spannende, teilweise fast schon kriminalistische Züge und zieht so seine Kreise bis zum - glücklichen? - Ende.
An besagtem und ziemlich stimmigem Ende der interessanten Geschichte fehlten mir aber einige Sätze mehr. Wären die vorhanden, hätte ich noch so gerne 5 Punkte für dieses kurzweilige Lesevergnügen vergeben.
Fazit: Antoine Laurains Romane machen süchtig, von diesen Geschichten will man mehr lesen.
4 Punkte.