Ein höchst problematisches Buch
Vielen Lieben Dank an Netgalley und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
ACHTUNG: SPOILER!!
Eine Freundin hat mir neulich von Through my Window erzählt. Sie fand den Film ...
Vielen Lieben Dank an Netgalley und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
ACHTUNG: SPOILER!!
Eine Freundin hat mir neulich von Through my Window erzählt. Sie fand den Film total toll und meinte ich solle ihn mir auch einmal anschauen.
Als ich auf Netgalley dann das Buch dazu sah, dachte ich mir das auch dieses vielleicht interessant sein könnte. Also habe ich es angefragt und wenig später kam die Bestätigung. Und jetzt sitze ich hier und muss eine Rezension schreiben über eines der wohl problematischsten Bücher, die ich je gelesen habe.
Plot:
Beginnen wir mal mit dem Plot. Im Nachhinein betrachtet war wohl das größte Problem, dass ich das Gefühl hatte, dass die Autorin am Anfang noch keine Ahnung hatte in welche Richtung ihre Geschichte schlussendlich gehen sollte. Die Autorin war beim Schreiben der Geschichte auch noch ein Teenager, also gut. Wenn das alles wäre, okay, ist es aber nicht.
Zudem ist die Geschichte nämlich nicht nur sehr unrealistisch sondern auch noch sehr „wankelmütig“.
Beginnen wir aber mal mit den unrealistischen Aspekten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin sich ihre kleine eigene perfekte Liebesgeschiche schreiben wollte. Ohne wirklich die Realität mit einzubringen, berichtet diese Geschichte eher von Besessenheit als von Liebe.
Um aber endlich zum Punkt zu kommen.
Das wirklich unrealistische ist, dass die beiden einfach für einander geschaffen sind. Es gibt keinen Moment in diesem Buch wo ich dachte sie könnten vielleicht ihre Happy End bekommen. Das war nicht unbedingt gut für die Spannung. Auch haben sich sogenannte „Probleme“ spätestens nach 2 Kapitel in Luft aufgelöst und alle haben sich wieder verziehen und jetzt ganz dolle lieb. So ist das Leben aber nicht!!!!
Die Geschichte ist insofern „wankelmütig“ da es immer nach dem Schema „er liebt mich, er liebt mich nicht“. Keiner kann sich wirklich entscheiden was er will und das wird dann las Plot verkauft. Ohne mich.
Charaktere:
Raquel ist eine Stalkerin.
Diese Tatsache war mir von Anfang an bewusst. Der Klappentext deutet bereits so etwas an und meine Freundin hatte auch so etwas erwähnt. Was ich allerdings nicht wusste ist, dass Raquels Stalking als normal dargestellt wird. Stalking ist schließlich Strafbar. Aber an statt das Ganze sinnvoll aufzuarbeiten und auch in Raquels Gedanken Schuldgefühle und die ein oder anderen Gedanken in die Richtung von „Was mach ich hier gerade, ich weiß das es falsch ist“ einzubeziehen. Aber nein, es stellt sich dann nur heraus das Ares eine ähnliche Obsession mit ihr hat. Und es auch kein bisschen seltsam oder gruselig findet das ihr WLAN Passwort AresundIchfürimmer ist oder das sie einen eigenen Facebook Account im ihn zu starken hat, zu jedem seiner Fußballspiele geht und tausende Bilder und Informationen zu ihm auf ihrem Laptop hat.
Was lernen wir also daraus? Wenn du jemanden stalkst verliebt er sich in dich.
Was noch zu Raquel zu sagen ist: Sie ist nicht das typische Goodgirl. Wer sich jetzt denkt: yay, immer him etwas, weite gefehlt.
Anstatt nämlich lieb in ihrem Zimmer zu sitzen und zu lesen und für die Schule zu lernen, trinkst sie Unmengen an Alkohol, hat Sex in der Öffentlichkeit, empfindet sich als mächtig wenn sie Leute zu rest aufgeilt und dann allein lässt, findet es normal das sie Leite als ihr Eigentum sehen und trampelt auf den Gefühlen ihres besten Freundes herum. Toll.
Um zu Ares zu kommen, er ist nicht besser. Er ist der typische reiche Bad Boy. Durchtrainiert, begehrt und (angeblich) intelligent. Als Bonus gibt es noch zwei Tattoos, ein Piercing und zwei heiße Brüder. Absoluter Jackpot also.
Vielleicht, wäre da nicht seine Besitzergreifende Art und seine verdrehte Vorstellung von Beziehung.
Das er Raquel zu seinem Eigentum mache möchte, gerne einen auf Daddy macht, Raquel abwechselnd als sein ein und alles und als nett aber nicht notwendig bezeichnet entschuldigt er damit, dass sein Vater ihm beigebracht einer Frau niemals sein Herz zu schenken.
Zusammengefasst: die Moralvorstellungen und Lebensansprüche der Charaktere sind bestenfalls als fragwürdig einzustufen.
Der Schreibstill:
Am Schreibstill habe ich eigentlich nicht auszusetzen, er war gut. Die Autorin weiß wie man mit Worten umgeht und hatte einige wirklich sehr schöne Vergleiche gebracht.
Das einzige was ich nervig war, war die „Heilige Jungfrau des Sixpacks“ die bei jeder passenden und unpassenden angefleht wurde.
Wie es jetzt aber zu lediglich 1 Stern kam, möchte ich hier noch einmal kurz erklären. Den 2 Sterne hätten es doch auch getan, oder?
Der Grund warum es nicht 2 Sterne wurden sit der, dass ich es sehr problematisch finde wenn junge Menschen solche Bücher lesen und so ein absolut verdrehtes Bild von einer Beziehung bekommen. Denn sollte euch jemals jemand stalken wie Raquel zeigt ihn, Stalking ist Strafbar und wenn euch jemand so behandelt wie Ares Raquel rennt weg.