Cover-Bild Das Erbe der Rosenthals
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 31.05.2019
  • ISBN: 9783404178285
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Armando Lucas Correa

Das Erbe der Rosenthals

Roman
Ute Leibmann (Übersetzer)

1939 muss die elfjährige Hannah mit ihrer Familie aus Berlin fliehen, denn sie ist Jüdin. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen, doch nur die Wenigsten dürfen die St. Louis dort verlassen. Auch Hannahs Familie wird auseinandergerissen.

2014 sucht die elfjährige Anna nach den Wurzeln ihres bei 9/11 verstorbenen Vaters. Ein Brief ihrer Großtante enthält Fotos und erste Hinweise. Doch erst als sie zusammen mit ihrer Mutter von New York nach Kuba reist, kommt sie der Geschichte ihrer Familie wirklich nahe ...

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Flucht nach Kuba

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Die Geschichte wird aus Sicht zweier Mädchen erzählt. Zum einen ist da die elfjährige Hannah Rosenthal. Sie lebt mit ihren Eltern in Berlin. 1939 als die Anfeindungen gegen sie immer stärker werden, beschließen ...

Die Geschichte wird aus Sicht zweier Mädchen erzählt. Zum einen ist da die elfjährige Hannah Rosenthal. Sie lebt mit ihren Eltern in Berlin. 1939 als die Anfeindungen gegen sie immer stärker werden, beschließen ihre Eltern nach Amerika auszuwandern. Da die Einreisebestimmungen für die USA die Zuwanderung beschränken, wollen sie vorübergehend nach Kuba ausreisen. Gemeinsam mit ihnen reist auch Hannahs bester Freund Leo mit seinem Vater.

Zum anderen ist da die dreizehnjährige Anna Rosen. Sie lebt mit ihrer Mutter im Jahre 2014 in New York. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, da er zu den Opfern des 11. September gehört. Als sie einen Brief ihrer Großtante erhält, macht sie sich zusammen mit ihrer Mutter auf den Weg nach Kuba, um mehr über ihren Vater zu erfahren.

Armando Lucas Correa hat einen Schreibstil, der sich sehr gut lesen lässt. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Hannah und Anna erzählt. Wir erfahren nach und nach, was sich auf der Überfahrt mit St. Louis und später auf Kuba ereignet hat. Dem Autor ist es gelungen seine fiktive Geschichte mit den historischen Fakten zu verbinden.

Über die Zeit der 30er und 40er Jahre gibt es sehr viele Bücher und Filme. Dennoch habe ich zuvor von der Fahrt der St. Louis noch nichts gehört. Diese einfühlsame Erzählung hat dies nun geändert. Das Buch zeigt, wie schwer es Flüchtlinge selbst mit vorhandenen Ausreisepapieren haben, ein neues zuhause zu finden. Auch wenn die Geschichte größtenteils vor 75 Jahren spielt, ist dieses Thema auch in der heutigen Zeit wieder sehr aktuell, auch wenn die Gründe der Flucht andere sind. Wer kennt nicht die Bilder der Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer, denen die Einfahrt in einen Hafen untersagt wird.

Mir hat das Buch Das Erbe der Rosenthals sehr gut gefallen und ich werde mir auf jeden Fall auch noch den Film Die Ungewollten - Die Irrfahrt der St. Louis ansehen.

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Veröffentlicht am 12.05.2019

Wichtige Thematik mit Schwächen in der Umsetzung

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„Das Erbe der Rosenthals“ nimmt den Leser mit ins Berlin des Jahres 1939, wo die Situation für Juden immer schwieriger wird. Die Eltern der elfjährigen Hannah setzen alles daran, eine Ausreisegenehmigung ...

„Das Erbe der Rosenthals“ nimmt den Leser mit ins Berlin des Jahres 1939, wo die Situation für Juden immer schwieriger wird. Die Eltern der elfjährigen Hannah setzen alles daran, eine Ausreisegenehmigung zu erhalten. Per Schiff und mit Stop in Kuba soll es nach Amerika gehen. Doch es kommt anders als geplant. Im Jahr 2014 erhält die elfjährige Anna einen Brief von ihrer Großtante Hannah. Sie reist mit ihrer Mutter von New York zu Hannah nach Kuba, um dort mehr über deren Geschichte und die ihres eigenen Vaters, der vor Annas Geburt beim 9/11 Anschlag gestorben ist, zu erfahren.
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit: Der Irrfahrt der St. Louis im Jahr 1939, wo über 900 Juden vor dem NS-Regime fliehen und von verschiedenen Ländern keine Landeerlaubnis halten. Mit Blick auf die Geschehnisse im Mittelmeer ist die Geschichte höchst aktuell. Das Schicksal der fiktiven Protagonistin Hannah, deren Familie auseinandergerissen wird, machte mich betroffen und nachdenklich. Vor allem die Zeit in Berlin und die Reise auf der St. Louis werden eindringlich beschrieben. Die Geschichte hat jedoch einige Längen. Ich hätte mir mehr Spannung und Einblicke ins Leben auf Kuba gewünscht, während die zweite Perspektive der Anna kaum neue Erkenntnisse brauchte. Das Buch hat eine wichtige Thematik, in der Umsetzung aber einige Schwächen.