Cover-Bild Der alte König in seinem Exil
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 07.02.2011
  • ISBN: 9783446236349
Arno Geiger

Der alte König in seinem Exil

Arno Geiger hat ein tief berührendes Buch über seinen Vater geschrieben, der trotz seiner Alzheimerkrankheit mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2022

Es hat etwas sehr ergreifendes, wenn man über eine persönliche Vater-Sohn-Beziehung liest.

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In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Arno Geiger von seinem Vater, der an Alzheimer erkrankt und somit im Alltag alleine nicht mehr zurechtkommt. Die Krankheit ist heimtückisch und es dauert sehr lange, ...

In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Arno Geiger von seinem Vater, der an Alzheimer erkrankt und somit im Alltag alleine nicht mehr zurechtkommt. Die Krankheit ist heimtückisch und es dauert sehr lange, bis die Familienmitglieder merken, dass mit dem Vater etwas nicht stimmen kann.
August Geiger ist ein Mensch mit Vitalität und Klugheit, den der 2. Weltkrieg stark geprägt hat. Mit der Geschichte seines Vaters beginnt Arno Geiger sich seiner eigenen Kindheit und Jugendzeit zu erinnern. Die Zeit der Pflege, die zwischen den Familienmitgliedern und der Zusammenarbeit mit vielen Betreuerinnen viele Jahre hindurch gelingt, gibt ihm die Chance noch einmal emotionalen Zugang zu ihm zu finden.
Dabei entdeckt er einen Mann mit Charme, Selbstbewusstsein und Witz.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Es hat etwas sehr ergreifendes, wenn man über eine persönliche Vater-Sohn-Beziehung liest. Und so trete ich vorsichtig an diesen Roman heran, der schon lange auf meinen Stapel der zu lesenden Bücher liegt. Ich kenne von Arno Geiger bereits „Alles über Sally“ und „Unter der Drachenwand“ und mag sein sanftes Erzählen.
Das Buch ist absolut nicht deprimierend. Es ist stellenweise humorvoll geschrieben, hier und da gibt es natürlich tief traurige Episoden besonders wenn der Vater „nach Hause“ will, ein Zustand der sehr häufig auftritt.
Die Suche nach Geborgenheit, nach einem Zuhause als Heilmittel gegen ein erschreckendes, nicht zu enträtselndes Leben, in dem der Kranke feststeckt, ist das zentrale Thema des Buches und der Krankheit. Die Krankheit katapultiert den Demenzkranken in eine gänzlich andere Welt und wer ihm nach herkömmlichen Regeln sachlich korrekte Antworten auf seine viele Fragen gibt, ohne Rücksicht darauf, wo er sich nun befindet, zwingt ihm eine Welt auf, die nicht die seine ist. Es ist was ihm immer mehr misslingt: den Gesprächen zu folgen oder Gesichter zu entziffern und der Vater fühlt sich wie im Exil.
Arno Geiger hat seinen Roman „Der alte König in seinem Exil“ noch zu Lebzeiten seines Vaters geschrieben. Er hat „sechs Jahre darauf gespart“, lautet einer seiner letzten Romansätze. Er wollte nicht nach seinem Tod von ihm zu erzählen und das macht dieses Buch so wertvoll, so lesenswert und innig.

Fazit
„Der alte König in seinem Exil“ ist ein Familienroman, in dem Arno Geiger über seinen an Demenz erkrankten Vater schreibt. Er erzählt in sanfter und ruhiger Sprache wie die Krankheit seinen Vater verändert hat und wie er dadurch nochmals die Gelegenheit bekommt, einen emotionalen Zugang zu ihm zu finden. Es ist dabei ein Buch über eine Krankheit, die den tägliche Umgang mit ihm immer öfter in ein Leben in der Fiktion verwandelt, das nicht nur traurig stimmt sondern auch einige heitere Augenblicke bietet.

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