Film und Fernsehen in Kochrezepten - eine durchaus spritzige Idee
Ein Kochbuch von einer Dame mit Namen Dotterweich in Händen zu halten, das muss Programm sein. Nach dem Lesen und Nachkochen der Rezepte aus dem Buch weiß man es mit Bestimmtheit: Es ist so! Die Idee, ...
Ein Kochbuch von einer Dame mit Namen Dotterweich in Händen zu halten, das muss Programm sein. Nach dem Lesen und Nachkochen der Rezepte aus dem Buch weiß man es mit Bestimmtheit: Es ist so! Die Idee, Essen nach Fernsehserien und filmen zu kreieren, sortieren und in ein Buch zu bringen ist mal etwas ganz Neues. Aber, so etwas war zum jetztigen Zeitpunkt doch schon überfällig würde ich sagen. Bei über 160 Rezepte aufgeteilt in 4 Gruppen fällt die Auswahl, was man kochen soll, nicht gerade leicht. Alles ist mit viel Phantasie und Kreativität zusammengestellt und beschrieben. Sich da durchzukochen macht nicht nur Laune, sondern fordert auch vom Ausführenden etwas Kreativität, vor allem wenn man aufgrund fehlender Zutaten etwas umorganisieren muss. Besonders erwähnen sollte man, dass es auch ein paar Rezepte für Vegetarier und Veganer gibt und man einiges relativ leicht vegetarisieren oder veganisieren kann. Selbst wenn bei einigen Rezepten die Mengenangaben etwas mehr Portionen ergeben als angegeben, tut dies weder dem Spaß an der Sache, noch dem Geschmack einen Abbruch. Nebenbei erfährt man auch einiges zu diversen Fernsehrien und Filmen. Eine Auflistung unterschiedlicher Salze, Küchen- und Reinigungshelfer runden das Buch ab und passen gut ins Konzept. Das Buch ist eine gute Empfehlung an Film- und Fernsehfreunde.
Persönliche Erfahrung zum Buch.
Zwar kannte ich effektiv nur 1 Serie und 1 Film und ein paar weitere vom Namen aber nicht vom Sehen, hatte also keine wirkliche Beziehung dazu. Deswegen habe ich genau diese hergenommen und mir da entsprechende Rezepte rausgesucht.
Die Snacks aus der orangenen Fraktion sind schnell und einfach hergestellt. An gesunde Snacks darf man da nicht denken. Das meiste aus dem Bereich gelingt einfach, ist schmackhaft und schnell hergestellt, auch für ungeübte Köche. Seien es die Cheddartaler, die Spicey Cheddar-Taler, Orangencreme oder die Kürbissuppe. Einzig bei den Schnitten muss man bei der obersten Schicht etwas Geschick aufweisen, wenn man statt Blattgelatine tierfreie Alternativen einsetzt.
Bei den Tartes und Tartlettes sind mit den zusätzlichen Zutaten im Mürbteig (Kartoffelchips, Haferflocken, Essig) eine tolle geschmackliche Bereicherung. Auch die Herstellung erwies sich für etwas geübte Köche als recht einfach.
Die veganen Mettigel sind noch schneller und einfacher gemacht als man denkt. Dierekt etwas für Kinderhände (wenn man ihnen die Zwiebel kleinschneidet). Die Crostata war, trotz ihres genialen Geschmacks, das erste Rezept, das meiner Meinung nach nicht ganz zusammen gegangen ist. Die Menge des Belags war für die Teiggröße viel zu viel. Auch als Teig würde ich hier eher etwas brot- oder pizzartiges und nicht einen Mürbteig erwarten. Allerdings trübt das nur die Herstellung, aber nicht den Geschmack.
Die Scones und die Washington Hero Taschen wurden zur Königs-und Heldenklasse erklärt und als krönender Abschluß der Testreihe hergestellt. Auch hier waren die Mengen für die angegebenen Portionen bei beiden Rezepten zu viel. Aus 10 Scones wurden 20 und selbst die um 30 % verminderte Menge der Füllung für die Taschen war immer noch so viel, dass die Taschen kaum zugingen und vor allem zu blieben. Allerdings sind das, wie bei der Crostata, nur optische und herstellungstechnische Mängel. Dies sollte für versierte Hobbyköche allerdings kein unüberwindbares Hindernis dar. Der Geschmack macht dieses kleine Manko aber mehr als wett.
Fazit:
Das Buch ist Film- und Serienjunkies, die gerne kochen durchaus zu empfehlen. Der Schwierigkeitsgrad der Rezepte reicht von einfach bis durchaus anspruchsvoll, aber es gibt nichts, was man mit etwas Übung nicht hinbekommen sollte. Einzig bei den Mengenangaben mancher Rezepte bzw. Zutaten sollte man sich bereits beim Anrichten überlegen, ob das nicht zu viel wird bzw. ensprechend auch vom Rest etwas mehr nehmen, da einem sonst z.B. bei der Fülle mal schnell der Teig ausgehen kann.