Cover-Bild Im Auftrag der Toten
(17)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 13.09.2021
  • ISBN: 9783453605800
Axel Petermann

Im Auftrag der Toten

Cold Cases – Ein Profiler ermittelt - Ungelösten Morden auf der Spur
Ein Mann wird wegen Mordes an seiner reichen Tante zu lebenslanger Haft verurteilt – doch die Ermittlungsunterlagen offenbaren haarsträubende Widersprüche. Der Tod einer lebensfrohen Frau wird als Selbstmord deklariert, obwohl belastende Indizien auf den gewalttätigen Ex-Freund hinweisen. Den Mord an zwei jungen Mädchen legt die Schweizer Polizei vorschnell zu den Akten, weil die nötigen Beweise fehlen …

Axel Petermann zeigt anhand seiner neuesten Fälle, warum gängige Ermittlungsmethoden häufig versagen. Als Außenstehender kann er unabhängig ermitteln und trägt mit der »operativen Fallanalyse«, dem Profiling, maßgeblich dazu bei, die komplexen Verbrechen aufzuklären. Fesselnd und detailreich schildert er hier jeden einzelnen seiner Arbeitsschritte – wir sind bei der Wahrheitsfindung hautnah dabei.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2021

Petermann geht wieder detailverliebt auf Spurensuche

0

Zur Person Axel Petermann brauche ich vermutlich nichts mehr zu sagen, man kennt den früheren Bremer Mordermittler, wenn man deutsche True-Crime-Bücher verschlingt. Und falls nicht, dann lohnt es sich ...

Zur Person Axel Petermann brauche ich vermutlich nichts mehr zu sagen, man kennt den früheren Bremer Mordermittler, wenn man deutsche True-Crime-Bücher verschlingt. Und falls nicht, dann lohnt es sich in jedem Fall ihn kennenzulernen. Zumindest, wenn man quasi mit ihm und seiner jahrzehntelangen Erfahrung auf eine detaillierte Spurensuche gehen möchte. Drei Fälle führen den früheren Mordermittler nach Griechenland, Schweiz und Bayern. Ein Selbstmord, der möglicherweise keiner war, ein 40 Jahre alter Cold-Case und ein möglicher Justizirrtum warten auf den Leser.

Um Spaß an dem Buch zu haben sollte schon im Vorfeld wissen, dass es hier keine „richtigen“ Enden gibt. Die Fälle als solche sind am Ende der Ausführungen klarer, oft gibt es neue Blickwinkel etc., aber dass hier eine abschließende Klärung, die hieb- und stichfest ist, geliefert wird, das darf man nicht erwarten. Vielmehr nimmt Petermann den Leser mit auf seine Reisen, die das Ziel haben sich in die jeweiligen Fälle einzuarbeiten. Dazu werden unzählige Akten studiert, Tatorte aufgesucht, Befragungen durchgeführt und alles auf seine Logik hin untersucht. Warum er das macht? Petermann schildert, wie Ungewissheit für (Opfer-)Angehörige ist und möchte unentgeltlich, dafür mit der Erlaubnis zur Publikation, den Betroffenen versuchen zu helfen. Zudem ist er einfach ein Ermittler durch und durch, da kann auch die Pensionierung offensichtlich nichts ändern. Zu den Fällen als solchen mag ich gar nicht zu viel verraten, um die Spannung aufrechtzuerhalten.
Wichtiger ist, dass Petermann in diesem Buch – Corona zum Trotz- auf Spurensuche geht, den Leser detailreich und dennoch verständlich geschrieben mit an Tatorte und zu Zeugenbefragungen nimmt. Manches war mir fast schon ein bisschen zu detailverliebt, gerade beim zweiten Fall ist mir das immer und immer wieder aufgefallen, aber dennoch ergibt es Sinn so auf Kleinigkeiten zu achten, denn nicht selten steckt der Teufel im Detail. Es ist sicher keine Lektüre, die man mal so nebenbei liest, denn hier tun sich einige menschliche Abgründe auf, aber an sich ist es gut lesbar, nicht zu blutig und/oder brutal.

Veröffentlicht am 07.02.2022

Schöne (keine) heile Welt

0

Ich liebe True Crime und so war mir schnell klar, dass ich das neue Buch von Axel Petermann unbedingt lesen möchte. In diesem Buch stellt der Profiler Petermann drei Altfälle vor, von denen zwei offen ...

Ich liebe True Crime und so war mir schnell klar, dass ich das neue Buch von Axel Petermann unbedingt lesen möchte. In diesem Buch stellt der Profiler Petermann drei Altfälle vor, von denen zwei offen sind. Der letzte vorgestellte Fall wurde bereits vor vielen Jahren durch ein rechtskräftiges Urteil abgeschlossen, allerdings beteuert der Verurteilte bis heute seine Unschuld. Ich finde es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es im Endergebnis keine bahnbrechenden Erkenntnisse gibt. Der Autor schafft es zwar, Zweifel zu säen, aber auch sein Bericht ist einseitig; etwas, das er den ermittelnden Behörden vorwirft. Ich wollte nicht enttäuscht sein, weil es keinen großen Knall gab als Fazit seiner Ermittlungen, bin es aber trotzdem, denn eine Suche nach der Wahrheit, wie es auf der Rückseite steht, stelle ich mir etwas anders vor. Dies ist natürlich meine persönliche Wahrnehmung, die ich aber trotzdem klar benennen möchte. Einen Einfluss auf meine Gesamtbewertung hat dieser Umstand aber nicht, denn ich kann mir die Welt nicht so zurechtrücken, wie es mir gefällt und das kann Axel Petermann auch nicht.

Der erste Fall im Buch hat mich unglaublich fasziniert, es war aufregend und spannend, Petermann über die Schulter zu schauen auf seinen Reisen. Was er da alles rausgefunden hat, ist unglaublich und hier würde ich es tatsächlich begrüßen, wenn seine Erkenntnisse etwas bewirken würden. Der zweite Fall hat mich nicht mehr abgeholt. Der vierzig Jahre alte Fall und die vielen ausschweifenden Erklärungen sowie permanenten Wiederholungen der immer gleichen Vorgänge sorgten dafür, dass meine Aufmerksamkeit fast gegen Null tendierte. Da war es nicht hilfreich, dass sich als Fazit keine neuen Erkenntnisse ergaben. Eine Straffung der Erzählung hätte hier Wunder gewirkt. Der dritte Fall war interessant, die wahnsinnige Spannung, wie ich sie im ersten Teil empfunden habe, wollte sich aber einfach nicht einstellen. Mir war es hier zu chaotisch und stellenweise zu wissenschaftlich.

Alles in allem ein unterhaltsames Buch für True Crime Fans. Mich hat es leider nicht gänzlich überzeugt, obwohl es einige Stellen gab, die wirklich interessant waren. Von mir gibt es drei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere