Cover-Bild Wo der Wolf lauert
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.09.2022
  • ISBN: 9783036961477
Ayelet Gundar-Goshen

Wo der Wolf lauert

Ruth Achlama (Übersetzer)

Lilach Schuster hat alles: ein Haus mit Pool im Herzen des Silicon Valley, einen erfolgreichen Ehemann und das Gefühl, angekommen zu sein in einem Land, in dem man sich nicht in ständiger Gefahr wähnen muss wie in ihrer Heimat Israel. Doch dann stirbt auf einer Party ein Mitschüler ihres Sohnes Adam. Je mehr Lilach über die Umstände des Todes erfährt, desto größer wird ihr Unbehagen: Ist es möglich, dass Adam irgendwie damit in Verbindung steht?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2024

So toll!

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WO DER WOLF LAUERT
Ayelet Gundar-Goshen

Lilach und Michael Schuster sind israelische Einwanderer in den USA. In Silicon Valley haben sie sich dank Michaels erfolgreicher Karriere ein wohlhabendes Leben ...

WO DER WOLF LAUERT
Ayelet Gundar-Goshen

Lilach und Michael Schuster sind israelische Einwanderer in den USA. In Silicon Valley haben sie sich dank Michaels erfolgreicher Karriere ein wohlhabendes Leben aufgebaut. Gemeinsam mit ihrem 16-jährigen Sohn Adam führen sie ein scheinbar geordnetes Familienleben.

Adam, ein introvertierter und wohlerzogener Junge, verbringt seine Zeit lieber mit Schachspielen als auf Partys. Diese Zurückgezogenheit bereitet seinen Eltern Sorgen, und sie drängen ihn immer wieder, aus seiner Komfortzone auszubrechen. Doch Adam hat weder Freunde noch Hobbys.

Eines Abends überreden die Eltern ihn, an einer Party teilzunehmen - ein Wendepunkt im Leben der Familie. Dort stirbt ein afroamerikanischer Jugendlicher namens Jamal unter mysteriösen Umständen. Nach diesem tragischen Ereignis verändert sich Adam vollkommen, und Lilach wird gezwungen, sich unbequemen Wahrheiten zu stellen, als immer mehr Hinweise darauf deuten, dass Adam in den Tod des Jungen verwickelt sein könnte.

Ayelet Gundar-Goshen erzählt in ihrem Roman kunstvoll und packend aus der Perspektive einer Mutter, die zusehen muss, wie ihr Sohn immer weiter außer Kontrolle gerät. Der Roman greift zentrale Themen wie Migration, Mobbing, Antisemitismus und mangelnde Integration auf. Dabei entfaltet sich ein fein gesponnenes psychologisches Drama, das mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat.

Eine klare Leseempfehlung!
5/ 5

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Ein berührendes Familiendrama

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»Wo der Wolf lauert« ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen gelesen habe. Es war eine Buchempfehlung, nachdem ich sagte, dass ich gerne nochmal ein Buch mit ähnlich poetischem und emotionalem ...

»Wo der Wolf lauert« ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen gelesen habe. Es war eine Buchempfehlung, nachdem ich sagte, dass ich gerne nochmal ein Buch mit ähnlich poetischem und emotionalem Schreibstil lesen wollen würde wie »Der Gesang der Flusskrebse«. Es ging definitiv in eine ähnliche Richtung, hat mich abgeholt und nachdenklich gestimmt.

Inhalt
Lilach Schuster ist mit ihrer Familie aus Israel nach Kalifornien ausgewandert. Ihr Mann hatte hier, im Silicon Valley, eine gute Chance auf einen erfolgreichen Job. Letzten Endes war es aber der Wunsch nach Sicherheit, der die Familie zum Verlassen ihrer Heimat bewegte.
Doch als auf einer Party plötzlich ein Mitschüler ihres Sohns Adams verstirbt, gerät das Leben ihrer sonst so intakten Familie aus dem Gleichgewicht und mit jeder neuen Information, die Lilach über diesen mysteriösen Todesfall erfährt, wächst ihr Unbehagen: Könnte ihr eigener Sohn damit etwas zu tun haben? Kennt sie ihren Adam überhaupt so richtig…?

Schreibstil
Ayelet Gundar-Goshen schreibt nüchtern und durch diese nüchterne Schreibweise gleichzeitig emotional. Der gesamte Roman ist aus der Sicht von Lilach, Adams Mutter, geschrieben. Dadurch erhält man einen direkten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und kann die Herausforderungen, die das Muttersein mit sich bringt, nachvollziehen. Ich würde den Schreibstil als ›auf den Punkt gebracht‹ betiteln, weswegen manche Worte einen so berühren und treffen können.

Figuren
Lilach ist durch und durch Mutter. Sie ist aber auch Ehefrau, Freundin und fühlt sich irgendwie immer fremd, egal ob in ihrer Heimat Israel oder in ihrem neuen Zuhause in Silicon Valley. Mit ihr fühlt und denken wir als Leser mit, da wir ihr durch die Geschichte folgen. Für mich eine Figur, die absolut authentisch dargestellt wurde.
Adam ist im Teenageralter und geht auf die Highschool. Dort wird er nicht nur mit gängigen Problemen konfrontiert, sondern auch mit Mobbing aufgrund seiner jüdischen Herkunft. Er kapselt sich vermehrt von seiner Familie ab, geht ganz in einem Selbstverteidigungskurs auf, der von Uri – einem jüdischen Kriegsveteranen – geleitet wird und verhält sich nach dem Tod seines Mitschülers (in Lilachs Augen) immer merkwürdiger.
Uri hingegen ist eine sehr widersprüchliche Figur des Romans – die Sympathie für ihn gerät immer wieder ins Straucheln. So kümmert er sich aufopferungsvoll (nach einem Anschlag in einer Synagoge) um die jüdischen Kinder im Ort und bringt ihnen Selbstverteidigung bei. Er trifft aber auch oftmals fragwürdige Entscheidungen und seine Figur umgeben viele Mysterien. Doch die Kinder, allem voran Adam, vergöttern ihn.

Meine Meinung
Der Roman beinhaltet neben Themen wie Krieg und Flucht, Heimat- und Fremdheitsgefühle insbesondere auch Themen wie Rassismus, Mobbing, Homosexualität und vieles weitere. Dadurch erreicht der Roman tiefere Ebenen und wird äußerst vielschichtig und komplex. Dieses Buch hallt nach Beendigung der letzten Seite nach und lässt einen aufgewühlt (und auch fragend!) zurück. Trotzdem ist er realitätsnah geschrieben und macht einem deutlich, dass so unsere Wirklichkeit aussieht – fiktiv widergespiegelt. Von mir eine klare Empfehlung für nachdenklichere Lesetage!

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