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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2024

So toll für die adventszeit

Wie die Wichtelinnen Weihnachten retteten
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Sucht ihr noch ein zauberhaftes Buch, das euch und euren Kindern die Vorfreude auf Weihnachten versüßt?
Dann habe ich genau das Richtige für euch:

WIE DIE WICHTELINNEN WEIHNACHTEN RETTETEN
Friedbert Stohner

Eine ...

Sucht ihr noch ein zauberhaftes Buch, das euch und euren Kindern die Vorfreude auf Weihnachten versüßt?
Dann habe ich genau das Richtige für euch:

WIE DIE WICHTELINNEN WEIHNACHTEN RETTETEN
Friedbert Stohner

Eine Adventsgeschichte in 24. Kapiteln

EIweiwei! Der Weihnachtsmann hat einen Hexenschuss und kann sich nicht mehr bewegen. Nicht einmal ohne Hilfe vom Bett aufzustehen, gelingt ihm. Und dass alles nur, weil er in der Recycling-Tonne ein Glitzerbändchen entdeckt hat, das man doch noch einmal hätte benutzen können. Kopfüber war er hineingefallen und stecken geblieben. Wären die fleißigen Wichtel nicht zur Stelle gewesen, säße er wohl noch immer kopfüber fest.
Aber wie soll er übermorgen mit dem Schlitten und den Rentieren die Geschenke zu den Menschenkindern bringen? Selbst Wichtelärztin „Pflästerchen“, die ihm einige Spritzen gegen die Schmerzen gegeben hat, kann ihm nicht helfen.

Zum Glück haben „Schnürchen", der Wichtelchef der Packstation, „Hüfchen“, der Renntierpfleger, „Schmirgelchen“, der Wichtel der Schlittenwerkstatt und „Süppchen“, der Wichtelkoch die rettende Idee: Warum nicht selbst die Geschenke ausliefern?

Doch der Weihnachtsmann ist alles andere als begeistert. Noch nie in all den Jahren haben die Wichtel diese Aufgabe übernommen! Was werden bloß die Kinder sagen?
Auch „Näschen“, die kleine Wichtelin, die das Gespräch belauscht hat, ist entsetzt. Schließlich sind die vier alles andere als zuverlässig:
„Schmirgelchen“ hat letztes Jahr bei einer Probefahrt mit dem Schlitten eine Bruchlandung hingelegt, und als „Hüfchen" den Ersatzschlitten des Weihnachtsmanns auseinandergebaut hat, entstand beim Wiederaufbau eine klapprige Mistkarre.
„Schnürchens“ Packstation läuft nur so reibungslos, weil er fleißige Helfer hat. Und „Süppchen“? Der kann einfach nicht kochen – selbst der Pudding schmeckt nach Erbsensuppe!
Mit diesem Chaos-Trupp kann Weihnachten doch nur ins Wasser fallen – das denkt sich auch „Näschen". Doch zum Glück gibt es die Wichtelmamas, ihre Freundinnen und natürlich die Frau des Weihnachtsmanns! Ob diese außergewöhnlichen Heldinnen das Weihnachtsfest noch retten können? Das findet ihr am besten selbst heraus!

Ein wunderbares Weihnachtsbuch für die ganze Familie!
Die Geschichte ist warmherzig, humorvoll und detailverliebt erzählt, ohne dabei überladen zu wirken. Die liebevollen Illustrationen von Katrin Engelking machen das Buch zu einem echten Schatz.
Besonders schön fand ich die Kapitelstruktur: Die 24 Geschichten haben genau die richtige Länge für eine gemütliche Vorlesezeit am Abend, und der kleine Ausblick zum Ende auf die nächste Geschichte sorgt für zusätzliche Vorfreude.

Habt ihr noch kein Buch für die Adventszeit? Dann ab in euren unabhängigen Buchladen und holt euch dieses kleine Weihnachtswunder!
Große Leseempfehlung von mir
5/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2024

So atmosphärisch

Der Silberriese
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DER SILBERRIESE
Andreas Moster

Ada war vier Monate alt, als sich ihre Mutter nachts aus dem Haus schlich – Kind und Mann verließ. Sie konnte nicht mehr Mutter sein, sich mit Stillen und Herumtragen zufriedengeben. ...

DER SILBERRIESE
Andreas Moster

Ada war vier Monate alt, als sich ihre Mutter nachts aus dem Haus schlich – Kind und Mann verließ. Sie konnte nicht mehr Mutter sein, sich mit Stillen und Herumtragen zufriedengeben. Schließlich war sie eine der besten Hürdenläuferinnen der Welt – ihre Beine wollten sich bewegen, nicht in einer Wohnung gefangen sein.
Patrik bemerkte erst am Morgen, dass sie weg war. Sie ging weder ans Telefon noch beantwortete sie seine Nachrichten. Erst als seine Wut nachließ, realisierte er, dass Kara nicht wiederkommen würde.

Der Zeitpunkt hätte nicht ungünstiger sein können – schließlich trainierte er für die Olympischen Spiele in Peking, und als Diskuswerfer wollte er dort Gold holen. In Athen hatte er bereits die Silbermedaille gewonnen. Doch nach ein paar Wochen wurde ihm klar, dass sich Trainingseinheiten mit einem Baby nicht vereinbaren ließen. Familie und Freunde, die ihn unterstützen konnten, hatte er nicht.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine Sportkarriere an den Nagel zu hängen – für Ada. Sie wurde zu seinem Ein und Alles.

Jetzt ist Ada 12 Jahre alt. Wieder einmal ist sie mit ihrem Vater umgezogen, und wieder einmal versucht sie, Freunde zu finden. Schnell lernt sie ihre Klassenkameradin Carla kennen und beginnt mit ihr ein Leichtathletiktraining. Obwohl Patrik schon lange keinen Sport mehr macht, greift er kurzerhand zu seinen Laufschuhen und begleitet sie.

Doch Ada versucht, sich freizulaufen, ihre eigenen Schritte zu gehen und selbstständig zu werden. Patrik hingegen kann sie nur schwer loslassen und weicht den Fragen nach ihrer Mutter aus.

Andreas Moster hat hier ein wortgewandtes Vater-Tochter-Porträt geschaffen. Während ich zu Beginn des Romans noch Mitleid für Patrik empfand, ärgerte mich der überfürsorgliche Helikopter-Vater später zunehmend. Ganz geschickt baut der Autor eine immer drängendere Atmosphäre auf, die nur darauf wartet, endlich zu platzen.

Das Buch konnte mich komplett in seinen Bann ziehen, und deshalb gebe ich gerne eine große Leseempfehlung.
4½/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2024

Eine ganz große Lese- und Hörempfehlung!

Endlich das ganze Leben
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ENDLICH DAS GANZE LEBEN
Roberta Recchia

Genzano, in den 80er Jahren:

In dem Leben „Davor“ war die Familie Ansaldo glücklich. Die Eltern Mariso und Stelvio führten erfolgreich ihren Feinkostladen und ...

ENDLICH DAS GANZE LEBEN
Roberta Recchia

Genzano, in den 80er Jahren:

In dem Leben „Davor“ war die Familie Ansaldo glücklich. Die Eltern Mariso und Stelvio führten erfolgreich ihren Feinkostladen und liebten sich wie am ersten Tag. Ihre 16-jährige Tochter Betta war ein kluges und hübsches Mädchen, das in ihrer vollen Blüte stand und den Jungs gegenüber nicht abgeneigt war. Doch genau das wurde der Familie Ansaldo zum Verhängnis. Immer wieder schlich sich die schöne Betta nachts aus dem Haus, um zu den Lagerfeuern am Strand zu gehen, wo sich die jungen Leute trafen und viel tranken.
Genau solch ein nächtlicher Ausflug seitens Betta verwandelte das Leben der Ansaldos in ein „Danach", denn das junge Mädchen wurde von drei Jungs überfallen und erst am folgenden Morgen tot aufgefunden.

Stille legte sich über das Haus der Ansaldos. Die Trauer überwältigte alle Familienmitglieder, und es sollten Jahre vergehen, bis die ganze Wahrheit ans Licht kam.

Was für ein beeindruckender, zutiefst berührender Familienroman. Die gesamte Geschichte ist unglaublich fein inszeniert und weitaus komplexer, als ich es hier – aus Spoilergründen – verraten kann. Es geht um Liebe, Vertrauen, Neuanfänge und die Macht von Vorurteilen.

Wenn ihr Italien liebt und euch für bewegende Familienromane begeistern könnt, dann müsst ihr dieses Buch unbedingt lesen.

Da ich sowohl das Buch gelesen als auch das Hörbuch gehört habe, möchte ich nicht unerwähnt lassen, wie beeindruckend die Stimme von Tanja Fornaro ist. Ihr zuzuhören war ein Genuss. Dieses Buch hat mich tief berührt und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Eine Geschichte, die bewegt, mitreißt und zum Nachdenken anregt – einfach ein Meisterwerk!

Eine ganz große Lese- und Hörempfehlung für dieses außergewöhnliche Debüt!
5+/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2024

Tolles Buch!

Rausch und Klarheit
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RAUSCH UND KLARHEIT
Mia Gatow

„Bei mir war es auch noch nicht so schlimm. Die wichtigsten Punkte der Katastrophencheckliste waren bei mir noch offen. Nicht täglich getrunken. Nicht morgens getrunken. ...

RAUSCH UND KLARHEIT
Mia Gatow

„Bei mir war es auch noch nicht so schlimm. Die wichtigsten Punkte der Katastrophencheckliste waren bei mir noch offen. Nicht täglich getrunken. Nicht morgens getrunken. Keine zitternden Hände. Ich war das, was man nach unserer neoliberalen Verwertungslogik „funktional“ nennt. Ich hatte einen Hochschulabschluss, einen Job, einen Boyfriend, eine ebenmäßige Haut und Kleidergröße 36, und niemand, der mich kannte, dachte, dass ich besonders auffällig trank. Ich war eben ein Partygirl.“ (S. 18)

Mia feierte einfach gern. In ihrer Familie war Alkohol immer präsent – das „Alkohol-Gen“ lag ihr quasi im Blut. Während ihre Urgroßmutter den „Stoff“ noch als Klosterfrau Melissengeist aus der Apotheke holte, war ihre Oma Martha Teil der Nachkriegsgeneration, die hart arbeitete und ebenso trank. Ihr Vater, dem sie ambivalent gegenüberstand, rauchte und trank ebenfalls. Während ihrer Kindheit war Mia oft damit beschäftigt, ihm Kippen und Bier von der Tankstelle zu holen.
Warum sollte sie selbst also nicht trinken? In ihrer Generation und kulturellen Blase war Alkohol schließlich ein Symbol für Freiheit und Emanzipation.
Selbst als Mia mit Anfang 30 dachte, sie hätte das wilde Partyleben hinter sich gelassen, das sie des Öfteren bei Fremden in Lederjacken aufwachen ließ, rutschte sie erneut ab und trank weiter, bis nur noch Schwarz und Weiß existierte.
Wie genau diese Abwärtsspirale verlief und wie Mia es schaffte, sich von ihrer Sucht zu lösen, solltet ihr unbedingt selbst lesen!

Dieses Buch ist einfach faszinierend! Ich habe mich in so vielen Szenen wiedergefunden und muss zugeben: Auch ich bin eine funktionale Alkoholikerin. Ich konnte gar nicht anders, als meinem Mann, meiner Mutter und sogar meiner Tochter immer wieder Passagen aus diesem Buch vorzulesen. Manche Beschreibungen sind so treffend – denn auch ich gehörte zu den kleinen, emsigen, umherfliegenden Zigaretten- und Bier-Kurieren, die sich von Vaters Restgeld am Kiosk eine Schlickertüte kaufen durften.

Herzlichen Dank, liebe @mia für dein ehrliches und authentisches Buch. Ich drücke dir für deine Zukunft fest die Daumen.
Ganz große Leseempfehlung für dieses wichtige Buch.
5/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2024

Liebes Buch!

Humbi und Mohna auf der wilden Wiese
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HUMBI UND MOHNA AUF DER WILDEN WIESE
Carina Lendl

Humbi, die Steinhummelkönigin, und die kleine Mohnbiene Mohna lernen sich auf der wunderschönen Löwenzahnwiese kennen. Nach dem langen Winter ist dort ...

HUMBI UND MOHNA AUF DER WILDEN WIESE
Carina Lendl

Humbi, die Steinhummelkönigin, und die kleine Mohnbiene Mohna lernen sich auf der wunderschönen Löwenzahnwiese kennen. Nach dem langen Winter ist dort noch nicht viel los, denn viele Insekten halten noch ihren Winterschlaf. Für Humbi und Mohna bedeutet das, dass es auf den Blüten weniger Gedränge gibt und somit mehr zu essen für sie übrig bleibt. Doch es gibt ein Problem: Auch andere Tiere, die nach ihrem Winterschlaf einen riesigen Hunger haben, machen Jagd auf die Bienen und Hummeln – denn sie stehen auf deren Speiseplan! Den blinden Maulwurf Manfred können sie noch leicht meiden, aber um den Salamandern mit ihren blitzschnellen Zungen zu entkommen, ist schon mehr Geschick gefragt. Und als ob das nicht schon genug wäre, kommen auch noch die fiesen „Trampler“ regelmäßig in ihr Revier und zerstampfen Blumen, zerstören ihre Nahrung und hinterlassen viel Müll. Was Humbi und Mohna und ihre Freunde dabei erleben, ist spannend und sollte unbedingt selbst gelesen werden.

Meine Meinung:
Humbi und Mohna erleben zusammen mit ihrem Freund, dem Igel Ignatz, jede Menge Abenteuer. Der Umgang untereinander ist nicht immer „zart“, der Ton wird ab und zu etwas rau – aber gerade das passt gut zur Insektenwelt, in der es eben oft heißt: „Fressen oder gefressen werden“. Für mich war das absolut authentisch und hat den Charme der Geschichte noch verstärkt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und denke, dass vor allem Kinder ab 9 Jahren, die sich für die Natur oder unsere Umwelt interessieren oder vielleicht sogar kleine Insektenforscher sind, hier voll auf ihre Kosten kommen werden. Besonders gefallen hat mir, wie die verschiedenen Tierarten und ihre Eigenheiten liebevoll dargestellt wurden.

Ein kleiner Minuspunkt für mich war der Dialekt von Ignatz, dem Igel, sowie einige Wortspiele, wie etwa „Essen aus Flügeln“. Ich bin mir nicht sicher, ob jüngere Kinder diese Wortwitze immer verstehen werden. Eltern dürften sich darüber aber sicherlich amüsieren. Alles in allem ein sehr unterhaltsames Buch für Kinder ab 9 Jahren, das sowohl spannend als auch lehrreich ist.
4/ 5

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