Kraftvolles Romandebüt über die Rollenerwartung an die Frau in der nigerianischen Gesellschaft
Yejide und Akin sind ein glückliches Ehepaar. Nur ein Kind fehlt für das Familienglück. Sie wünschen sich eines, und von ihrer Verwandtschaft und Umgebung wird es selbstverständlich erwartet. Jahrelang ...
Yejide und Akin sind ein glückliches Ehepaar. Nur ein Kind fehlt für das Familienglück. Sie wünschen sich eines, und von ihrer Verwandtschaft und Umgebung wird es selbstverständlich erwartet. Jahrelang versuchen Akinyele und Yejide vergeblich ein Kind zu bekommen. Da greift Akins Mutter ein und organisiert ihm eine Zweitfrau, die eine Demütigung für Yejide darstellt. Die einzige Möglichkeit die Demütigung auszugleichen ist als erstes schwanger zu werden, aber das gestaltet sich schwerer als zuvor. Yejide wird durch die Erwartungen ihrer Mitmenschen in einen seelischen Abgrund gestürzt. Die perfekte Liebe zwischen Akin und ihr bröckelt durch das fehlende Kind in ihrer Mitte. Da ergibt sich für Yejide eine Möglichkeit schwanger zu werden, die sie jedoch vor ein großes moralisches Dilemma stellt, doch sie gibt dem Druck nach, um von ihrer Verwandtschaft wieder geachtet zu werden. Aus dieser Möglichkeit erwächst für sie das größte Glück und das schlimmste Pech. Als sie sich nicht mehr fähig sieht, weiteren Schmerz zu ertragen, trifft Yejide eine folgenschwere Entscheidung.
Ayobami Adebayo hat mit „Bleib bei mir“ ein sensibles Debüt voller Liebe und Tragik in die Welt gesandt. Sie beschreibt den Druck, der in der nigerianischen Gesellschaft auf der Rolle der Frau lastet, wie es nur eine Frau kann. Das Glück der beiden Hauptakteure wird auf die größte Probe gestellt, und sie müssen sich aneinander klammern, um ihre Liebe zu erhalten, die mehr und mehr unter äußerem Druck zu bersten droht. Als Leser leidet man mit Yejide und fragt sich, warum die beiden Eheleute nicht offener miteinander kommunizieren, um das Band zu bewahren, das sie verbindet. Der Roman endet mit einer emotionalen Wucht, die LeserInnen die Tränen in die Augen zwingt. Ein bittersüßes Stück Literatur!