Für Historienfans und die es noch werden wollen
Nach dem ersten Band "Die Donauprinzessin"*) freute ich mich schon auf die Fortsetzung rund um die Winzerin und junge Witwe Fanny Roth und dem Mathematiker Sebastian Grün.
1531. Nach der Belagerung von ...
Nach dem ersten Band "Die Donauprinzessin"*) freute ich mich schon auf die Fortsetzung rund um die Winzerin und junge Witwe Fanny Roth und dem Mathematiker Sebastian Grün.
1531. Nach der Belagerung von Wien durch die Türken sehnen sich die Bürger der Stadt nach Frieden. Doch der Mord an einem Osmanen mitten auf dem Feld am Rande der Stadt, lässt die Bewohner nicht zur Ruhe kommen. Als bald darauf ein weiterer Toter gefunden wird, setzt Bürgermeister Treu auf die Hilfe des Bauingenieurs Sebastian Grün, der schon einmal einen Mord aufgeklärt hat. Doch so ohne Ansätze und Zeugen ist es für ihn nicht wirklich einfach den Täter zu finden. Einzig der Hinweis auf eine vergrabene Schatulle soll ihn auf die Spur des Mörders führen. Aber auch Fanny bereitet ihm Sorgen, die auf eine Heirat drängt. Ihr Vater hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass sie lange genug Witwe gewesen ist und hat natürlich schon einen geeigneten Kandidaten in petto: Peter Geiger, seinesgleichen Weinbauer und bekannt für seine Gewalttätigkeiten an seiner ersten Frau. Fanny ist entsetzt, doch ihr Vater, der immer mehr die Anzeichen einer Demenz hat, lässt sich nicht von seinem Plan abbringen....
Ich fand es erfrischend wieder mit Fanny und Sebastian auf Mörderjagd zu gehen und sie durch das historische Wien zu begleiten, das sich nach der Türkenbelagerung nach Frieden sehnt. Dabei wird die Stadt und die Umgebung wieder wunderbar bildhaft beschrieben. Genauso erkennt man die wachsende Unruhe der Einwohner, die mit jedem weiteren Toten argwöhnischer werden und beginnen sich gegenseitig zu verdächtigen.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig. Dabei hat die Autorin auch historisch belegte Personen, wie den damaligen Wiener Bürgermeister Wolfgang Treu und den Tiroler Glockengießer Gregor Löffler, mit in die fiktive Handlung miteinbezogen. Neben den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zeigt Beate Maly auch die Stellung der Frau in der damaligen Zeit auf. Fanny darf zwar Wein keltern, aber nicht unter ihrem Namen verkaufen. Ebenso hat sie keine Chance gegen den Willen ihres Vaters zu heiraten, obwohl sie bereits Witwe ist und somit mehr Freiheiten hat, als eine noch unverheiratete Frau.
Für mich ein perfekter Roman für Leser, die gerne einmal in das Genre des historischen Romanes hineinschnuppern möchten. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und hat auch Spannung zu bieten. Durch den leichten und kurzweiligen Schreibstil ist die Geschichte gut zu verstehen und die knapp 400 Seiten sind ebenfalls von durchschnittlicher Länge.
Schreibstil:
Ich habe schon einige historische Romane und Krimis der Autorin gelesen und finde ihren Schreibstil immer wieder fesselnd und wunderbar kurzweilig. "Die Donauprinzessin und die Toten von Wien" ist außerdem sehr spannend und abwechslungsreich erzählt. Wie immer hat die Autorin großartig recherchiert und der Bezug zum historischen Wien wurde sehr bildhaft und atmosphärisch umgesetzt.
Fazit:
An diesem zweiten Band rund um die Winzerin Fanny und ihren Freund Sebastian Grün ist wirklich NICHTS auszusetzen! Wunderbar kurzweilig, abwechslungsreich und mit einigen tollen und schlüssigen Überraschungen versehen, kann ich nichts anderes als volle fünf Sterne vergeben! Für Historienfans und solche, die es noch werden wollen! Meine Leseempfehlung!