Cover-Bild Wacholderglück
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inkl. MwSt
  • Verlag: MIRA Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783745700282
Bella Osborne

Wacholderglück

Diana Beate Hellmann (Übersetzer)

Daisy ist eine Weltenbummlerin. Solange sie reist, ist sie glücklich. Allerdings hat ihr Großonkel ihr jetzt ein wunderschönes altes Bahnhofsgebäude vererbt. Bei dem Gedanken an den renovierungsbedürftigen Bau hat Daisy sofort Hunderte Ideen, was man daraus machen kann. Doch es gibt eine Bedingung: Um das Erbe anzutreten, muss sie ein Jahr lang in Ottercombe Bay bleiben, dem Ort, in dem so viele Erinnerungen auf Daisy warten, die sie lieber vergessen würde. Kann sie die Geister der Vergangenheit besiegen, ihre Angst Wurzeln zu schlagen überwinden und endlich das wahre Glück finden?

»Ich verschlinge Bella Osbornes Bücher!« Katie Fforde

»Absolut fantastisch. Lustig, herzergreifend, unterhaltsam und ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Es ist der perfekte Sommerroman« Phillipa Ashley

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2019

Wacholderschnaps und heiße Schokolade

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Wacholderschnaps und heiße Schokolade

Die Weltenbummlerin Daisy Wickens kommt anlässlich des Todes ihres Großonkels Reginald „Reg“ nur ungern in das kleine Städtchen Ottercombe Bay in Devon zurück. Zu ...

Wacholderschnaps und heiße Schokolade

Die Weltenbummlerin Daisy Wickens kommt anlässlich des Todes ihres Großonkels Reginald „Reg“ nur ungern in das kleine Städtchen Ottercombe Bay in Devon zurück. Zu viele schlimme Erinnerungen sind mit diesem Ort verbunden, an dem Daisys Mutter in sehr jungen Jahren unter ungeklärten Umständen starb. Die Testamentseröffnung versetzt der jungen Frau jedoch einen Schock: um das großzügige Erbe ihres Verwandten antreten zu können, muss Daisy sich dazu verpflichten, ein Jahr lang in Ottercombe Bay zu wohnen. Für die rastlose Seele, die bislang ein Nomadenleben ohne Besitztümer und ohne Bindungen führte, ist es schlichtweg unvorstellbar, sich auf diese Bedingung einzulassen. Eine Verletzung ihrer Tante und die Überredungskünste einer Freundin aus Kindheitstagen bringen Daisy jedoch zum Umdenken. Schließlich investiert sie ihre gesamte Energie in die Renovierung ihres Erbes. Daisy möchte das ehemalige Bahnhofsgebäude in eine Bar umwandeln, diese nach Ablauf des festgelegten Jahres gewinnbringend verkaufen, und sich mit ihrem Motorrad wieder auf Wanderschaft begeben. Doch sie hat weder mit den Hindernissen, die ihr in den Weg gelegt werden, noch mit der Tatsache gerechnet, dass Ottercombe Bay und ihre Bewohner sich langsam, aber sicher, einen Weg in ihr Herz bahnen.

Im Gegensatz zu Bella Osbornes Erstlingswerk „Neues Glück in Willow Cottage“, welches ich als großes Lesehighlight empfand, war ich von der vorliegenden Neuerscheinung enttäuscht. Der einnehmende Schreibstil der Autorin wurde mir durch viele Kleinigkeiten verleidet. Derbe Ausdrücke und die für meinen Geschmack viel zu zahlreiche Verwendung des Fluches „Kack-eri-ki“, aber auch die permanenten Konfrontationen mit dem verwöhnten und rüpelhaften Mops Bugsy Malone, den Daisy als kleines vierbeiniges Monstrum betrachtet, waren für meinen Geschmack ausufernd. Ich hätte mir gerne auch das stete „Furzen“ oder „Pupsen“ bei jedem Auftritt dieses Tieres erspart, das irgendwann nur noch abstoßend auf mich wirkte. Leider konnte ich mich auch nicht für die beiden Protagonisten erwärmen, die mir bis zur letzten Seite unsympathisch blieben.

Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin versuchte, zu viel in diese Geschichte einzubringen. Onkel Reginalds Versuch, seine Großnichte durch seinen letzten Willen dazu zu bringen, Wurzeln zu schlagen, ist Kernthema des Buches. Daisy nennt seine Aktion zwar „Erpressung aus dem Jenseits“, geht aber zähneknirschend auf die testamentarisch festgelegten Bedingungen ein. Das Wiedersehen mit Daisys alten Freunden Jason Fenton, Max Davey und Tamsyn Turvey sorgt ebenfalls für einige Turbulenzen im Buch. Die Charaktere empfand ich an mancher Stelle als überzogen und widersprüchlich, ich konnte deren Denken und Handeln oft nicht nachvollziehen. Daisy wird als selbstständige und taffe Frau präsentiert, die jahrelang auf ihrem Motorrad und einem Bündel Habseligkeiten durch die Welt zog. Auf mich wirkten ihre Handlungen im vorliegenden Buch jedoch unreif, wankelmütig und unentschlossen. Auch das immerwährende Auf und Ab zwischen Daisy und ihrem alten Jugendfreund war ermüdend und irgendwann nur noch langweilig. Die Autorin entschloss sich zudem, ihre Protagonistin mit der Aufarbeitung der Vergangenheit zu beschäftigen. Und so macht Daisy sich auf die Suche nach der wahren Todesursache ihrer Mutter Sandy. Der ehemalige Unruhestifter des Ortes, dessen krimineller Vater, der örtliche Polizeibeamte und ein zwielichtiger Franzose sorgen darüber hinaus für einige Aufregungen und amouröse Verwicklungen. Daisys Tante Coral hatte anfangs gute Aussichten, meine favorisierte Nebenfigur zu werden. Leider entwickelten sich die ältere Dame und ihre Beziehung zu Daisy nicht weiter. Tante Coral blieb blass und abgesehen von einer überraschenden Entwicklung am Ende des Buches eher am Rande des Geschehens. Die nebenan wohnende Tamsyn Turvey wird als entzückende, ein wenig verrückte und einzigartige Jugendfreundin Daisys vorgestellt. Ich empfand sie jedoch als naiv und zudem als etwas dümmlich und unterbelichtet dargestellt. Auch hier bedauerte ich das Potenzial, das verschenkt wurde.

Aus meiner Sicht kann Bella Osborne mit ihrer Neuerscheinung „Wacholderglück“ nicht an den grandiosen Vorgänger anknüpfen. Sie enttäuschte mich vielmehr durch eine auf mich etwas unausgegoren wirkende, wenig unterhaltsame Geschichte mit blassen und unglaubwürdigen Charakteren. Ich war mehrfach versucht, das Buch abzubrechen und kann es im Gegensatz zum ersten Roman dieser Autorin nicht weiterempfehlen. Schade.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Die Geister der Vergangenheit

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Daisy ist normalerweise unstet und flüchtig, denn nur auf dem Bock on Tour quer durch die Lande fühlt sie sich so richtig frei. Alles, was in ihre Tasche passt, ist auch das, was sie zum Leben braucht. ...

Daisy ist normalerweise unstet und flüchtig, denn nur auf dem Bock on Tour quer durch die Lande fühlt sie sich so richtig frei. Alles, was in ihre Tasche passt, ist auch das, was sie zum Leben braucht. Doch wie soll sie damit umgehen, wenn sie jetzt das Erbe von Onkel Reginald antreten soll ? Dieser hat nämlich verfügt, dass ihr das alte Bahnhofsgebäude nur gehört, wenn sie es schafft, ein ganzes Jahr an Ort und Stelle zu verweilen und dem alten Gemäuer wieder neues Leben einzuhauchen.
Daisy muss sich eingestehen, dass sie sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen muss, um endlich wieder da anzukommen wo sie eigentlich hingehört - nämlich bei sich selbst und in Ottercombe Bay...

Nachdem ich das Erstlingswerk von Bella Osborne " Neues Glück in Willow Cottage" regelrecht verschlungen habe, ist natürlich die Neugier auf alles, was danach kommt, umso größer.
Das traumhaft schöne Cover lädt direkt dazu ein, sich in Ottercombe Bay niederzulassen und mit dabei zu sein, wie sich Daisy ihren Dämonen stellt und zurück zu ihren Wurzeln findet.
Doch irgendwie ist das Cover das einzig Schöne, was ich an und in diesem Buch finde, denn es wirkt alles auf mich recht konstruiert und unglaubwürdig.
Angefangen von den Figuren, die alle einen Sprung in der Schüssel haben und auf mich eher wie deplatzierte Slapstick-Komödianten wirken und von mitreißenden Charakteren in einem Buch weit entfernt sind. Ihre überdrehten Einlagen finde ich recht eigentümlich und ich frage mich, was der Sinn hinter solchen wirren Szenen ist.
Die Geschichte kommt nicht richtig in Fahrt, sondern verrennt sich in viele kleine, aber recht überladene Sequenzen. Liebe, Krimi und Selbstfindung - alles in einem Buch, das haut selbst das stärkste Pferd von den Hufen.
Das dicke Ende ist aber der Mops, der mich mit seinen zweifelhaften Auftritten mehr als einmal hat den Kopf schütteln lassen. Ich bin kein Fan von tierischen Einlagen, die zur angeblichen Erheiterung des Lesers beitragen sollen - weniger ist eben manchmal mehr.
Bella Osborne hat hier deutlich gezeigt, wie man es als Autor nicht machen sollte- die Frage ist bloß, was sie mit diesem Buch mitteilen möchte. Einen Sinn hinter der plump-naiven Erzählung habe ich nämlich nicht finden können. Dabei bietet der Grundgedanke so viel Gestaltungsmöglichkeiten, die man hier mit Ideenreichtum, Wortwitz und Charme hätte umsetzen können.
Manchmal sollte man sich eben nicht durch schöne Cover blenden lassen - es könnte sein, dass sich dahinter eine dröge, farblose Geschichte verbirgt.

Autor: Bella Osborne