Eigentlich wollte Catalea Morgenstern nichts mit der Firma ihres Vaters zu tun haben, denn die Firma handelt mit Seelen und ist nichts weiter als die Hölle und Cataleas Vater ist der Teufel daselbst. Sie selber ist eigentlich nur ein Halbblut, doch insgeheim wird ihr, spätestens nachdem ihr Freund Jan mit ihr Schluss gemacht hat, klar, dass sie ihre Herkunft nicht verleugnen kann. Sie beginnt für ihren Vater zu arbeiten, doch schon ihr erster Auftrag geht schief und das so sehr, dass sie sogar von der Polizei verhaftet wird und nicht nur das, auch ein paar Häuser der Hölle sind hinter ihr her. Zum Glück hilft ihr der mehr als gut aussehende Gehilfe und Anwalt ihres Vaters, Timur, bei ihrer Flucht.
Meine Meinung:
An Hand des Autorennamens ist hier ja gleich klar, dass dieses Buch von einem Mann geschrieben wurde, aber nach dem Klappentext war ich schon sehr gespannt darauf, wie er das umgesetzt hat und ich muss sagen: der Herr Schröder kann das und das sogar sehr gut. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig zu lesen, dabei bringt er so einige Dialoge und Begebenheiten zur Hölle (oder wie es im Buch so schön heißt: zur Firma) aufs Tapet, die mich mehr als einmal laut loslachen ließen. Der Autor hat ein äußerst gelungenes Debüt geschrieben, das mit sehr viel Wortwitz ausgestattet ist, allein die Auszüge aus dem "Ratgeber für die Toten" den man als Begleiter gereicht bekommt, wenn man in das dunkle Reich eintritt, sind äußerst unterhaltsam und ich habe mehr als einmal gedacht: oh nee, das sind ja schlimmere Bedingungen als jetzt.
Das Buch ist im Großen und Ganzen sehr unterhaltsam, aber es gibt auch hier und da kleinere Längen, bei denen man sich einfach durch die Erläuterung zum Setting und den Kreaturen der Hölle lesen muss. Doch dies ist hier durchaus notwendig, um all die Zusammenhänge zu verstehen, trotzdem ist es ein wenig anstrengender, da am Ball zu bleiben. Hat man da jedoch einmal den Durchblick und kann alle Personen recht gut zuordnen, wird es auch deutlich spannender zu lesen.
Eines muss ich dem Autor lassen, die gesamte Grundidee strotzt nur so vor Ideenreichtum und so manch einer der Charaktere brachte mich allein nur beim Lesen des Namens schon zum Schmunzeln. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das alles weiterentwickeln wird, denn ich denke, dass wir da noch sehr interessantes lesen werden.
Die Geschichte erzählt uns Catalea direkt in der Ich-Form, so dass man sie recht gut kennenlernen kann. Allerdings blieb sie mir recht lange eher undurchschaubar, was allerdings wohl auch ein wenig daran liegt, dass sie am liebsten selbst ihre Herkunft vergessen würde und so gar nicht scharf darauf ist, ihren Vater näher kennenzulernen oder ihm gar bei der Arbeit in seiner Firma zu helfen. Man kann auf jeden Fall gut verfolgen, wie sie beginnt, sich selbst und ihre Herkunft immer mehr zu akzeptieren. Letzten Endes hilft ihr dabei auch ganz gut ihr männlicher Gegenpart Timur. Höllisch heiß und höllisch sexy, aber auch sehr geheimnisvoll kommt dieser daher und erst nachdem man so langsam hinter seine Geheimnisse kommt, wird auch Timur sympathischer.
Richtig gut gefallen haben mir die sehr kreativ dargestellten Nebenfiguren, allein der Teufel, der immer plötzlich und in völlig unterschiedlichen Gestalten daherkommt, brachte mich immer wieder zum Lachen, auch wenn er ja eigentlich ganz schön böse ist. Auch weitere Charaktere wie Kitty oder der Apostel sind sehr gut gelungen und runden das skurrile Geschehen perfekt ab. Gerade durch diese Nebencharaktere bekommt die Geschichte ihren Schwung und ihre Lebendigkeit.
Mein Fazit:
Skurril, witzig, anders und dabei recht unterhaltsam kommt das Debüt aus der Feder von Benne Schröder daher. Mit sehr viel Situationskomik und großem Ideenreichtum ist dem Autor ein Start in eine neue Reihe gelungen, auf deren Fortsetzung ich schon gespannt bin. Der Schreibstil ist fließend und modern und die Charaktere interessant und ungewöhnlich, so dass ich über die kleinen Längen gut hinwegsehen konnte. Ich bin jetzt schon auf Band 2 gespannt, der im November erscheinen soll. Schaut einmal herein, wenn ihr die Firma und deren Mitarbeiter kennenlernen wollt, aber passt gut auf, dass ihr nicht von diesen geholt werdet, denn euer neuer Job bei der Firma und eure neue Wohnsituation könnte höllisch werden.