Cover-Bild Im Licht der Nebensonnen
10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Boyens Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 06.04.2017
  • ISBN: 9783804214576
Bente Seebrandt

Im Licht der Nebensonnen

Roman nach Motiven von Theodor Storm
Neustart in der grauen Stadt am Meer! Nach der Trennung von seiner Freundin zieht David von seiner Heimatstadt Stuttgart ins stürmische Husum, das den jungen Kunstlehrer sogleich in seinen Bann zieht. Dort lernt er die Kollegin Louise Brodersen kennen, die ihn in ihr Leben im Westerbüller Pastorat zieht und nicht mehr loslässt. Ebenso wenig wie die Spuren des Dichters Theodor Storm, dessen Anwesenheit vor der Gegenwart nicht Halt macht und allgegenwärtig über allem zu schweben scheint.

Louises Leben ihrerseits als verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern gleicht auf dem ersten Blick einer Idylle, doch schon bald zeigen sich Risse in dem friedlichen Familienbild. Doch hat David eine Lösung bereit? Und gibt es, als es schließlich zur unaussprechlichen Katastrophe kommt, überhaupt noch die Chance, Louise aus den Scherben ihrer zertrümmerten Welt zu retten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2017

folgen des Schweigens

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„...Vom östlichen Horizont aus breitete sich durchsichtiges Licht wie orangefarbenes Puder über die Wölbung des Himmels, darunter segelten gelbe und weiße Wolkenbänke, die sich über Davids Kopf in kleine ...

„...Vom östlichen Horizont aus breitete sich durchsichtiges Licht wie orangefarbenes Puder über die Wölbung des Himmels, darunter segelten gelbe und weiße Wolkenbänke, die sich über Davids Kopf in kleine Schäfchenwolken auflösten...“

David ist Lehrer. Nach dem Tod des Großvaters und der Trennung von seiner langjährigen Freundin Ellen braucht er Luftveränderung. Deshalb hat er sich um eine Stelle in Husum beworben und tritt diese nun an. Bei seiner Ankunft blockiert er den Parkplatz von Louise Brodersen. Sie herrscht ihn wutentbrannt an. Als David wenige Tage später zur Weiterbildung auf eine Halling geschickt wird, trifft er Louise wieder.
Die Autorin hat eine tiefgründige Gegenwartsgeschichte geschrieben. Das Besondere daran ist, dass die Erzählung Parallelen zu einer Novelle von Theodor Storm nutzt.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Louise, die mir im ersten Moment als starke Frau erscheint, wird sich im Laufe der Geschichte sehr verändern. Sie ist mit einem Pastor verheiratet, selbst nicht gläubig, hat aber bei ihm ein Heim für sich und ihre drei Kinder gefunden. Die beiden Älteren hat sie mit in die Ehe gebracht. Es zeigt sich schnell, dass sie über wenig Selbstbewusstsein verfügt und im privatem Bereich jede Auseinandersetzung scheut.
David bringt sich aktiv in der Schule ein. Doch seine Ideen finden bei der Rektorin kaum Gegenliebe. Er will mit seinen Schülern Kunstwerke zum Thema „Gift für die Demokratie – gibt es das?“ gestalten und wird zurückgepfiffen. Die Rektorin beruft sich, auch gegenüber anderen Kollegen, auf ihr Weisungsrecht und verdeckt damit eigene Leitungsschwächen.
Der Sprachstil des Buches ist sehr ausgereift. Das zeigt schon das obige Zitat. Die Beschreibung der Landschaft und der Natur auf der Insel geschieht durch passende Metapher. Dadurch wird der Widerspruch zwischen der Schönheit der Natur und dem durch Zerrissenheit gekennzeichneten Familienleben von Louise besonders betont. Hier dominiert Ruhe und Ausgeglichenheit, dort Ängste und Verbitterung. Der Stein des Anstoßes ist Louises Schwester Charlotte, die seit 3 Monaten im Pfarrhaus wohnt. Louise war dagegen. Aber ihr Mann meinte, dass man Charlotte nach ihrer Rückkehr aus der Heimat aus christlicher Nächstenliebe ein Heim bieten müsse. Er ahnt nicht, dass damit der Anfang vom Ende alles dessen beginnt, was ihnen wichtig ist. David fühlt sich von Louise gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Doch noch wird sein Handeln durch die Worte seines Großvaters bestimmt, der für Ehebruch keinerlei Verständnis hätte. Davids Leben wurde vom Großvater dominiert. Er war für David Stütze und Halt, denn das Verhältnis zur Mutter war schwierig. Er war der ungewollte Sohn. Nun vergleicht David das Verhalten seiner Mutter ihm gegenüber mit dem Verhalten von Louise gegenüber dem Sohn Henry.
Die Autorin lässt mich tief in die Psyche ihrer Protagonisten blicken. Während David sich nach und nach von seiner Vergangenheit löst, steuert Louises Weg erst einmal auf eine Katastrophe zu. Fast völlig ausgespart allerdings bleibt das Innenleben von Godber, dem Pastor, und Charlotte. Die beiden lassen sich nur durch ihre Handlungen einschätzen. Der Vergleich mit der Tragik der Novelle von Theodor Storm durchzieht die Geschichte wie ein roter Faden. Über weite Strecken liegt über der Erzählung eine düstere und bedrückende Atmosphäre. Es sind Episoden zweier Lebensgeschichten, die hier miteinander verwoben werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt unter anderem an dem Schriftstil, der gekonnt die komplexe Situation in all ihrer Vielfalt wiedergibt. Zum anderen zeigt die Erzählung erneut, dass Schweigen und Ertragen nie das richtige Mittel der Wahl ist. Auch der unterschiedliche Umgang mit Schuld wurde gekonnt thematisiert.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Im Licht der Nebensonnen

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Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich konnte dem Buch gut folgen. Die Protagonisten werden so gut beschrieben, das man sie sich sehr gut vorstellen kann. Westerbüll gefällt mir so gut, das ich selber ...

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich konnte dem Buch gut folgen. Die Protagonisten werden so gut beschrieben, das man sie sich sehr gut vorstellen kann. Westerbüll gefällt mir so gut, das ich selber dort wohnen möchte, man kann förmlich das Meer riechen und das Rauschen hören !!
Autor: Bente Seebrandt

Veröffentlicht am 23.10.2019

Na ja

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Kunstlehrer David zieht von Stuttgart nach Husum um nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin komplett neu anzufangen. Dem Schwaben gefällt das rauhe Klima der See und die Menschen dort. Er lernt ...

Kunstlehrer David zieht von Stuttgart nach Husum um nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin komplett neu anzufangen. Dem Schwaben gefällt das rauhe Klima der See und die Menschen dort. Er lernt Kollegin Louise näher kennen, die mit Mann und 3 Kindern im Pastorat in Westerbüll lebt. David gibt Louises Sohn Nachhilfe und hat daher sehr viel mit der Familie zu tun. Louise ist unzufrieden, da ihre Schwester Charlotte sich bei ihr einquatiert hat und ihren Mann bezirzt.

Eines Tages kommt es durch die Unachtsamkeit von Louises Mann zu einer Katastrophe, die die Familie überschattet. Das Leben von Louise ist aus den Fugen gerissen. David findet keinen Zugang mehr zu Louise und auch bei seiner Arbeit läuft nicht alles gut. Die Schulleiterin macht David das Leben schwer, weil er auf ihre Annäherungsversuche nicht eingeht.

Toller Schreibstil mit einer wundervollen fast schon poetischen Sprache mit vielen passenden Zitaten des Dichters Theodor Storm. Gefühlvoll und detailliert beschreibt die Autorin Menschen, die nach einem furchtbaren Ereignis versuchen ihren Alltag zu meistern .

Sehr ungewöhnliches Buch, was auf jeden Fall raussticht. Für mich blieben allerdings am Schluss noch viele Fragen offen.

Veröffentlicht am 21.06.2017

"Aquis submerus"

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Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet, und passt recht gut zum Inhalt des Buches.

Plot:
Der junge Kunstlehrer David Taubner aus Stuttgart, fängt nach der Trennung von Freundin Ellen, und nach ...

Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet, und passt recht gut zum Inhalt des Buches.

Plot:
Der junge Kunstlehrer David Taubner aus Stuttgart, fängt nach der Trennung von Freundin Ellen, und nach dem Tod seiner Opa´s, der seine wichigste männliche Bezugsperson war, eine neue Stelle am Theodor - Storm - Gymnasium in Husum an.

Auf einem Seminar begenet er Louise Brodersen, sie ist Berufsschullehrerin gegenüber des Theodor - Storm - Gymnasiums, verheiratet mit einem Pastor, 3 Kinder. Die Kinder Henry und Bella brachte sie mit in die Ehe, die kleine Synie ist das gemeinsame Kind von ihr und ihrem Ehemann Godber.

Trotz das Louise verheiratet ist, fühlen sich David und sie voneinander angezogen...

Godber findet keinen Bezug zu Henry, und der Junge zieht sich immer mehr zurück. Louise bittet David ihm Nachhilfeunterricht zu geben, mit dem Hintergrund, dass Henry sind öffnet...

Aber es gibt noch andere Familienprobleme, und dann kommt es zu einem großen "Unglück"...

Mein Fazit:
Der Roman lebt von seinem schönen und wortgewandten Schreibstil, dazu zählen sehr viele ausdrucksvolle Zitate, oder auch Sätze wie z.B. "Wie ein pochiertes Ei hing die Sonne mit zerlaufenden Rändern am Horizont."

Die Zitate haben mir gerade am Anfang des Buches sehr gefallen. Leider konnte sich das "gute Lesegefühl" bei mir nicht bis zum Schluss halten. Das Ende steht hier auch ziemlich offen, und so fühlt man sich als Leser mit Fragen zurückgelassen...

Daher gebe ich 3 Sterne!












Veröffentlicht am 14.04.2018

Enttäuschen und langweilig :(

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Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und mich unheimlich darauf gefreut. Vor allem, da ich Theodor Storm schon in der Schule faszinierend fand und es liebe, Bücher zu lesen, in denen seine Werke ...

Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und mich unheimlich darauf gefreut. Vor allem, da ich Theodor Storm schon in der Schule faszinierend fand und es liebe, Bücher zu lesen, in denen seine Werke auf die eine oder andere Weise adaptiert werden.


Leider habe ich hier nicht ganz das bekommen, was ich mir erhofft habe.


Der Schreibstil der Autorin ist definitiv nicht unangenehm, aber unheimlich pathetisch, blumig und weitschweifig. Dies ist für mich persönlich auch das größte Manko.
Natürlich ist es toll, wenn die norddeutsche Landschaft durch alle Jahreszeiten hinweg wunderbar anschaulich beschrieben wird. Wenn man darüber allerdings immer mehr das Gefühl bekommt, die Geschichte hat kein Vorankommen, ist dies nicht unbedingt das, was mich als Leser glücklich macht.
Ich möchte nicht zwingend seitenweise etwas über Naturschauspiele lesen, wenn als Pedant dazu ein Geschichtsstrang, der gerade wichtig ist, in wenigen Sätzen abgehandelt wird. Das sorgt bei mir persönlich für Frustration.


Leider bleibt deshalb vieles einfach zu wenig beleuchtet - oft wird nur an der Oberfläche gekratzt, ich vermisse ein wenig Tiefgang.


Die Protagonistin ist für mich seltsam blass geblieben, ihre Handlungen konnte ich kaum nachvollziehen, sie blieb mir fremd und leider auch recht unsympathisch.
Ich konnte mich allerdings - wenn ich ehrlich bin - mit kaum einem Charakter identifizieren.


Es fällt mir wirklich schwer, diese Rezension zu schreiben. Die meiste Zeit über war ich in einem Zwiespalt. Ich fühlte mich nicht direkt gelangweilt und musste mich auch nicht zwingen, das Buch zu lesen ... Allerdings ist es eben dieses Gefühl, als Leser nicht vollkommen zufrieden zurück gelassen zu werden.
Auch fehlt mir bei vielen Dingen leider die Ursachenforschung. Geschehnisse werden geschildert, der Leser fragt sich, wie es wohl mit diesem Strang der Geschichte weiter geht und stellt dann diverse Seiten später ernüchtert fest - gar nicht. Er verläuft im Sande und wird nicht mehr aufgegriffen.
Natürlich gibt es Bücher, in denen eben dies so gewollt ist. Da wird der Leser gefordert, sich eigenständig Gedanken zu machen. Den Eindruck hatte ich hier allerdings nicht. Es wirkt vieles einfach nicht zu Ende gedacht.


Das Ende ist dann leider ebenso unbefriedigend. Es ist offen. Unpassend in meinen Augen, gerade wegen oben genannter Punkte.


Alles in allem okay, aber leider, leider kein Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte.
Es tut mir wirklich Leid, dies so ehrlich sagen zu müssen. :(