Ohne Gral ist es eine friedlichere Welt
Buchmeinung zu Bernard Cornwell – Der Erzfeind
„Der Erzfeind“ ist ein Historischer Roman von Bernard Cornwell, der 2007 bei Ullstein in der Übersetzung von Claudia Feldmann erschienen ist. Der Titel der ...
Buchmeinung zu Bernard Cornwell – Der Erzfeind
„Der Erzfeind“ ist ein Historischer Roman von Bernard Cornwell, der 2007 bei Ullstein in der Übersetzung von Claudia Feldmann erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Heretic“ und ist 2003 erschienen. Ich habe die ungekürzte Lesung durch Frank Stöckle gehört, die 2019 im Audiobuch Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band zur Serie „Die Bücher vom Heiligen Gral“.
Zum Autor:
Bernard Cornwell wurde 1944 in London geboren. Nach seinem Geschichtsstudium arbeitete er als Reporter für die BBC. 1980 folgte er seiner Frau in die USA, und weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er, historische Romane zu schreiben. Bernard Cornwell lebt auf Cape Cod, USA.
Klappentext:
In einer blutigen Schlacht erobern die Engländer 1347 Calais - der lange Krieg mit Frankreich scheint beendet. Nur für Thomas von Hookton gibt es keine Rast. Seine Suche nach dem Heiligen Gral geht weiter. Sie führt ihn in die Gascogne, zum Schloss von Astarac, das einst seinen Vorfahren gehörte und heute Guy Vexille, dem Mörder seines Vaters. Genau an diesem Ort ist der Gral zum letzten Mal gesehen worden.
Als Thomas das Schloss erreicht, wird er Zeuge einer Tragödie: Eine junge Frau soll als Ketzerin verbrannt werden. Thomas kann sie vor dem Scheiterhaufen bewahren, und sie fliehen - durch ein blutgetränktes Land, einer Schlacht entgegen, die nicht nur über Leben und Tod entscheiden wird, sondern auch über die Zukunft der Christenheit.
Sprecher:
Frank Stöckle arbeitet als Musiker, Schauspieler und Sprecher. Als Hörbuchsprecher versteht er es, Lesungen gekonnt und fein moduliert in Szene zu setzen. Er spricht dieses Buch ausgezeichnet. Seine Lesung bekommt fünf von fünf Sternen.
Meine Meinung:
Auch jn diesem Buch geht es gewohnt rau und blutig zu. Im Gegensatz zu dem Vorgängerband gibt es aber wieder mehr Handlung neben den Schlachtenbeschreibungen. Ein französischer Kardinal mischt nun bei der Gralsuche mit und er hat so seine eigenen Ideen, wie man den Gral findet. Thomas befreit eine verurteilte Ketzerin und dies führt zu einem ernsthaften Konflikt mit seinem schottischen Freund und Waffenbruder Robbie, der ebensfalls ein Auge auf die schöne Frau geworfen hat. Es gibt neue Bösewichte, aber auch neue Freunde für Thomas. Ein besonderes Augenmerk liegt diesmal auf umherziehende Räuberbanden, die aus geflüchteten Zivilisten mit Frau und Kind gebildet werden. Ihnen bietet sich keine andere Möglichkeit, um zu überleben. Der technische Fortschritt hält Einzug mit Geschützen und Kanonen, deren Nutzung Bernard Cornwall gewohnt akkurat beschreibt. Im Süden Frankreichs kommt es dann zum Zusammentreffen von Thomas mit seinem Vetter, dem schwarzen Ritter Guy Vexille. Zeitgleich zieht eine Pestepidemie über das Land und findet in den geschwächten Bewohnern leichte Opfer.
Bernard Cornwall findet in diesem Band wieder zur Bestform und glänzt auch mit überraschenden Wendungen und faszinieren Kampfschilderungen. Diesmal kommt aber auch die Motivation der Beteiligten zur Sprache. Diese eher ruhig angelegten Abschnitte bereichern das Buch deutlich. Im Showdown zieht er noch einmal alle Register und es wird deutlich, dass die Welt ohne Gral besser dran ist.
Fazit:
Der Abschluss der Trilogie ist auch ihr Höhepunkt. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für all diejenigen Leser aus, die mit reichlich Gewalt gut zurechtkommen.