Bernd Stelter kann nicht nur Karneval!
Inspecteur Piet van Houvenkamp will beim Angeln von Hornhechten entspannen. Dies gelingt so lange, bis der Angler neben ihm statt eines Hornhechtes eine Leiche an der Angel hat. Es handelt sich um den ...
Inspecteur Piet van Houvenkamp will beim Angeln von Hornhechten entspannen. Dies gelingt so lange, bis der Angler neben ihm statt eines Hornhechtes eine Leiche an der Angel hat. Es handelt sich um den Muschelfischer Jacobus Schouten, der eingenäht in einem Jutesack ertrunken ist. Für Piet liegt hier ganz klar ein Mord vor. Er findet schnell viele Verdächtige und sehr zu seinem Leidwesen bekommt er wieder Unterstützung von den deutschen Campern vom "De Grevelinge".
Bernd Stelter kann nicht nur Karneval, er kann auch Bücher schreiben. Dies beweist er mit "Mieses Spiel um schwarze Muscheln" nun bereits zum dritten Mal. Er entführt den Leser nach Zeeland, vermittelt Urlaubsstimmung und Hungergefühle. Denn beim Thema Miesmuscheln kommen diese natürlich auch oft auf den Tisch und man erfährt neben den verschiedenen Zuchtmöglichkeiten auch viel über die verschiedenen Zubereitungen. Auch wenn ich noch nie gecampt habe und auch noch nie in Zeeland war, konnte ich mir alles wunderbar vorstellen und es kam Sehnsucht nach Meer auf. Die Charaktere sind einfach herrlich. Hier trifft der zeeländische Inspecteur auf typische Fischer mit ihren Meinung, von denen sie sich nicht abbringen lassen und auf deutsche Camper aus dem Ruhrgebiet, die so richtig das Camper-Klischee verkörpern. Noch dazu gibt es einen Food-Blogger, der das Idol der weiblichen Charaktere ist. Die sich aus diesen Konstellationen ergebenden Sprüche und Situationen sind einfach herrlich und bringen Humor ins Buch. Allerdings schreibt Bernd Stelter nicht nur humorig, nein, er kann durchaus auch ernst sein. Was man ihm fast nicht zutraut. Hier wird man jedoch eines Besseren belehrt. Er hat es geschafft, einen Krimi zu schreiben, der zwar eher ruhig, aber trotzdem spannend bis zum Schluß ist, denn man bekommt zwar viele Spuren präsentiert, der Täter wird aber erst ganz zum Schluß entlarvt. Dies hat mir sehr gut gefallen. An den Schreibstil mußte ich mich jedoch wieder erst gewöhnen, denn er ist anders als man es sonst gewohnt ist. Ein typischer Bernd-Stelter-Stil, den man unter anderen Büchern sofort erkennen würde.