Zwar keine neue Idee, aber gut zu lesen, unterhaltsam und regt zum Nachdenken an
Meinung:
Viele Menschen fragen sich, was gewesen wäre, wenn sie sich bei manchen Situationen anders entschieden hätten. Da auch ich mich manchmal bei solchen Gedanken erwische, lese ich gerne hin und wieder ...
Meinung:
Viele Menschen fragen sich, was gewesen wäre, wenn sie sich bei manchen Situationen anders entschieden hätten. Da auch ich mich manchmal bei solchen Gedanken erwische, lese ich gerne hin und wieder wieder Romane, in denen es um zweite Chancen geht und bei denen man Gelegenheit bekommt, über den Sinn des Lebens nachzudenken.
„Vor mir die Sterne“ beschäftigt sich genau mit diesen Themen. Die taffe und erfolgreiche 38-jährige Ramie hat eigentlich ein gutes Leben und ist doch nicht glücklich. Durch einen Unfall hat sie die Möglichkeit frühere Entscheidungen nochmals zu überdenken und kann mit ihrem ganzen bisherigem Wissen Änderungen vornehmen.
Ich muss zugeben, dass die Autorin dabei fast durchgängig auf Altbewährtes und Bekanntes zurückgreift, aber trotzdem hat mich die Geschichte berührt, zum Nachdenken gebracht und gut unterhalten.
Denn auch wenn der Handlungsverlauf recht offensichtlich ist, gibt es einige unterhaltsame und humorvolle Szenen, die einfach Lesespaß bieten. Gleichzeitig gibt es aber auch ernste Monologe und Gespräche mit Ramies Vater, die einen guten Kontrast bilden. Insgesamt ist für mich deshalb in der Gesamtbetrachtung ein lesenswerter Roman entstanden.
Protagonistin Ramie war mir eigentlich fast von Beginn an sehr sympathisch. Obwohl sie anfangs ein totaler Karrieremensch ist, konnte ich mich schnell in sie hineinversetzten und ihre Gedankengänge nachvollziehen. Nach anfänglichem Unglauben nutzt sie ihre Chance und setzt sich intensiv mit damaligen Entscheidungen und ihren vermeintlichen Fehlern auseinander. Ihr innerer Konflikt ist dabei sehr gut nachvollziehbar und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte authentisch.
Auch die Nebenfiguren haben mir gut gefallen. Allen voran natürlich Ramies toller Vater mit seinen berührenden Weisheiten. Aber auch die anderen Figuren passen gut in die Geschichte und erfüllen alle ihre Aufgaben.
Lesen lässt sich die Geschichte sehr flüssig und zügig. Mir hat die Mischung aus Humor, Emotionalität, Unsicherheit und Lebensfreude gut gefallen, denn die Autorin hat alle Komponenten glaubhaft wiedergegeben.
Fazit:
„Vor mir die Sterne“ greift zwar sowohl bei der Grundidee als auch bei der Umsetzung auf bereits Bekanntes zurück, jedoch hat mich die Lektüre berührt und gut unterhalten. Die Frage nach verpassten Gelegenheiten und möglichen zweiten Chancen hat mich beim Lesen sehr beschäftigt und ich habe Ramie gerne bei ihren authentisch beschriebenen Entwicklungen begleitet. Dabei gibt es neben Lebensweisheiten auch einiges zum Schmunzeln, weshalb ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe.