Dates & andere Illusionen - Beth Reekles ⭐️/5
Keine Ahnung, ob ich bei Dates und andere Illusionen von Beth Reekles eine tiefere Message verpasst oder generell einen falschen Eindruck von dem Buch erhalten habe. Aber was ich gemerkt habe ist, dass ...
Keine Ahnung, ob ich bei Dates und andere Illusionen von Beth Reekles eine tiefere Message verpasst oder generell einen falschen Eindruck von dem Buch erhalten habe. Aber was ich gemerkt habe ist, dass sich mein Körper vor Unbehagen bei jedem Kapitel weiter angespannt hat.
Sophie ist Single und das schon eine ganze Weile. Doch jeder "Richtige" scheint sich früher oder später eher als "der Falsche" herauszustellen. Als die Verzweiflung vor der Hochzeit ihrer Schwester zu groß wird, sucht sie nicht mehr nach "dem Richtigen", sondern nach einem, der mitspielt.
Ich versuche mal damit anzufangen, dass ich die eigentliche Message, die vielleicht versucht wurde zu übermitteln, nämlich, dass es okay ist, Single und auch mal down zu sein, wirklich gut und wichtig finde. Leider klappt es für mich mit dem Rüberbringen nicht so ganz, denn zumeist ist das Buch richtig deprimierend, dezent toxisch und an einigen Stellen definitiv passiv aggressiv (ich habe tatsächlich Kopfschmerzen beim Lesen bekommen, wozu leider auch der Schreibstil der Erzählperspektive voll von "hahas" und "lols" beigetragen hat). Anstatt, wie z.B. in dem Film "How to be Single" wirklich zu wachsen, versinkt die Protagonistin hier in Lügen, Selbstmitleid und zu Teilen auch in Selbstsabotage. Bei dem ganze rumgehacke auf der Protagonistin und ihrer eigenen Schuldzuweisung (an sich selber) hab ich mich beim lesen immer weiter verkrampft. Sie war umgeben von so vielen Menschen, die ihr nicht gut taten und irgendwann hatte ich das Gefühl, ich müsste die Protagonistin anschreiben, damit sie endlich aufhört alles so negativ zu sehen, zu kommunizieren und klare Grenzen ziehen. Ich wollte die Protagonistin, die sich ganz offensichtlich so verloren fühlt und unsicher ist, wirklich verstehen aber als sich das Selbstmitleid und die Selbstgeißelung bis in das letzte Viertel den Buches zog, war bei mir dann doch eine Grenze erreicht, die sie hätte ziehen sollen (die Erkenntnis hat die Protagonistin dann auch so 40 Seiten vor Schluss).
Abschließend muss ich sagen, dass ich es wirklich verstehe und als wichtig empfinde, dass auch solche Lebensumstände oder -lagen beleuchtet werden. Gerade, wenn man selber in solchen Negativspiralen gefangen ist, erkennt man ja auch oft nicht, wie man es schafft sich abzugrenzen. Mein Problem war nur, dass die Negativdarstellung hier fast das komplette Buch ausmacht und anders als z.B. der Film "How to be Single" wenig auf das Wachstum und die Entwicklung eingeht. Ich fand es schade, dass dieses Potenzial hier nicht genutzt wurde und, dass eine entsprechendeTriggerwarnung fehlte. Danke an den HarperCollins Verlag für das Rezensionsexemplar.
On to the next 💓
*Werbung, Rezensionsexemplar