Level Up
Die Welt des Gaming hält so einiges bereit: The Witcher, Dead by Daylight, Guild Wars 2 – und vielleicht auch einen attraktiven Gamer, den man am besten beeindruckt, indem man ihn wiederholt während seines ...
Die Welt des Gaming hält so einiges bereit: The Witcher, Dead by Daylight, Guild Wars 2 – und vielleicht auch einen attraktiven Gamer, den man am besten beeindruckt, indem man ihn wiederholt während seines Streams killt.
Inhalt:
Teagan ist begeisterte Gamerin und online unter dem Namen TRGame unterwegs. In einem ihrer Live-Streams besiegt sie mehrfach den namhaften YouTuber Parker und erlangt so seine Aufmerksamkeit. Dieser setzt alles daran herauszufinden, wer ihn so oft geschlagen hat und so beginnt sich online über Chats und Nachrichten eine Freundschaft zu entwickeln. Zunehmend knistert es zwischen den beiden und als die beiden sich im Real Life gegenüberstehen, ist die Spannung beinah greifbar. Doch beide tragen sehr persönliche Lasten mit sich herum, die sie so leicht nicht abschütteln können und somit nicht alles so einfach ist wie in einem Spiel.
Cover:
Das Cover passt von der marmorierten Gestaltung her wunderbar zum Vorgänger, lässt sich durch die blaue statt grünliche Farbgebung jedoch gut von Band 1 unterscheiden.
Meinung:
Die Geschichte steigt direkt mit der Gaming-Thematik, die sich durch das gesamte Buch zieht, ein und legt somit direkt den Grundstein. Da ich selber damit überhaupt nicht vertraut bin, habe ich ein paar Seiten gebraucht, um mich zurechtzufinden, jedoch ging das recht schnell. Auch wenn Gaming hier eine wichtige Rolle spielt, ist das Buch auch für jene angenehm zu lesen, die damit ähnlich wenig am Hut haben wie ich. Denn es ist nicht zu kompliziert formuliert und ab der Mitte des Buches habe ich so sehr mitgefiebert, dass ich mir am liebsten selbst das ein oder andere Spiel zugelegt hätte.
Mit Teagan als Protagonistin konnte ich mich zum Teil sehr gut identifizieren, da ich einige meiner Charakterzüge auch in ihr entdeckt habe, was sie mir direkt sympathisch gemacht hat. Besonders ihre direkte Art und zeitgleich eine eher zurückgenommene Haltung haben mich sehr angesprochen. So richtig gut mitfühlen konnte ich, als selbst sehr introvertierte Person, bei ihrer Aussage: „Ich hasse Partys und ich hasse Menschen.“ Diese Aussage hätte auch Potential zum Lieblingszitat des gesamten Buches gehabt. Einzig die Tatsache, dass sie ab einem gewissen Punkt auf gefühlt jeder zweiten Seite zu lachen scheint, hat mich ein wenig gestört, da mir das in so manchen Situationen doch eher unrealistisch erschien.
Parker hat man bereits kurz in „Finding back to Us“ kennenlernen können und ich bin wirklich froh, dass man genau den Charme in diesem Band wieder gespürt hat, den er bereits im ersten ausgestrahlt hat. Dass wir durch die wechselnden Perspektiven zwischen ihm und Teagan auch Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt bekommen, macht seine Handlungen wesentlich nachvollziehbarer und ihn somit auch als Charakter wesentlich komplexer.
Die Chemie zwischen Parker und Teagan entwickelt sich allmählich, was anhand der Chats gut mitzuverfolgen ist. Was mich hier besonders beeindruckt hat, ist, wie gut es der Autorin gelungen ist, das merkwürdige erste Treffen der beiden im Real Life zu beschreiben. Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es tatsächlich sehr awkward sein kann, auch wenn man sich im Netz wunderbar versteht. Auch die Nebencharaktere sind alle sehr authentisch gezeichnet und haben alle ihre eigene Stimme erhalten.
Die erste Hälfte des Buches habe ich an einem Abend verschlungen, da ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte – die Geschichte hat mich einfach zu sehr gefesselt. Für mich gab es auch zwischenzeitlich keine Längen, sodass das Lesen durchweg Spaß gemacht hat. Auch das „Problem“ wurde gut vorbereitet und es gab kein unnötiges Drama, dennoch hätte ich mir hier etwas mehr einen Höhepunkt gewünscht; der fiel leider etwas flach aus, was dem Buch im Ganzen jedoch keinen Abbruch tut.
Wer „Feeling close to You“ bisher noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen und damit rechnen, noch während des Buches das Bedürfnis nach eigenen Gaming-Erlebnissen zu verspüren!
Lieblingszitat:
„Im Real Life würde ich dich aus der Schusslinie ziehen, statt mich einfach zu opfern. Ich will schließlich noch was von diesem Leben haben.“
Fazit:
4,5 / 5