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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 196
  • Ersterscheinung: 06.02.2019
  • ISBN: 9783748192701
Bodo Krüger

Mühlenbach

Eine Jugendheimgeschichte
Bodo Krüger (Jahrgang 1945) stammt aus einer Schifferfamilie und kommt erst mit 13 Jahren in die Schule. Bis dahin lebt er auf dem Schiff seiner Eltern mit wenig Kontakten zu anderen Kindern. Er erzählt vom Nachholen seiner Schulzeit in einem Jugendheim Ende der 1950er-Jahre. In einer Reihe von Episoden beschreibt er seinen Alltag in dieser neuen und fremd bleibenden Umgebung. Erzieher, Lehrer, Mitschüler und andere für ihn wichtige Menschen werden in der Erinnerung des Heim- und Schulalltags wieder lebendig. Es geht um Kränkung, Überforderung und Enttäuschung. Aber auch um Begegnungen mit ambivalenten "Mutter- und Vaterfiguren", Vorbildern und erste Lieben. Man erfährt etwas über einen jungen, kaum gebildeten Menschen, der seinen Weg an "Land" erst finden muss.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

The times they are a-changing

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Der Autor ist 1945 geboren, entstammt einer Familie von Schiffern und lebte ausschließlich auf dem Schiff seiner Eltern, bis er dreizehn wurde. Er hatte kaum Kontakt zu anderen Kindern.

Aber dann wurde ...

Der Autor ist 1945 geboren, entstammt einer Familie von Schiffern und lebte ausschließlich auf dem Schiff seiner Eltern, bis er dreizehn wurde. Er hatte kaum Kontakt zu anderen Kindern.

Aber dann wurde er seiner Familie entnommen und musste in ein Heim Ende der 50er Jahre, wo er, schulisch gesehen, viel nachholen musste, in noch ziemlich repressiven Zeiten, wo Kinder auch noch geschlagen werden durften.

Assoziativ, anekdotisch und episodisch erzählt er sehr vital und plastisch vin jener schwierigen Zeit. Erzieher, Mitschüler, Lehrer und andere Bezugspersonen werden wieder sehr präsent.

Es ist keine leichte Zeit, weil diese viel Adaptionsvermögen erfordert.

Durch das Autobiographische ist das Buch von hoher Dichte und Authentizität. Es ist nicht nur eine Innenrevision des eigenen Lebens und der Reminiszenzen, sondern ebenso ein Porträt einer ganzen Epoche.
Es ist emotional und bewegend. Man fühlt mit ihm mit und verfolgt mit großem Interesse seinen Lebensweg.

Wer Autobiographien sehr schätzt und ebenso Zeitgeschichte, sollte dieses Buch auf gar keinen Fall verpassen. Danke, Bodo Krüger!!!!!

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Veröffentlicht am 20.06.2019

Erinnerungen an die Jugend-Heim-Zeit

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Bodo ist der Sohn einer Schifferfamilie und kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges geboren. Mit sechs Jahren hatte er sich so sehr darauf gefreut, in die Schule zu kommen. Aber seine Eltern ließen ihn nicht ...

Bodo ist der Sohn einer Schifferfamilie und kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges geboren. Mit sechs Jahren hatte er sich so sehr darauf gefreut, in die Schule zu kommen. Aber seine Eltern ließen ihn nicht gehen. So hatte er kaum Kontakte zu anderen Kindern. Als er 13 war, war er seinen Eltern auf dem Schiff inzwischen eine große Hilfe geworden. Doch dann wurde er von jetzt auf gleich abgeholt und in ein Jugendheim gebracht. Dort konnte er zwar endlich die Schule besuchen, aber das Leben im Jugendheim war natürlich ein ganz anderes und er musste sich an viel Neues gewöhnen. Diese Zeit beschreibt er in seinem Buch.
Bodo war ein sehr schüchterner Junge, allerdings überaus höflich und rücksichtsvoll. Er war ein gelehriger Schüler. Nur mit dem Schulfach Sport konnte er sich nicht anfreunden. Das beschreibt er ganz ehrlich in einem Kapitel. Er erinnert sich an seine Erzieher, an die Lehrer und an die Vertretungskräfte und erzählt von seinem Glauben.
Das Buch ist unterteilt in mehrere betitelte Kapitel. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. So berichtet Bodo zum Beispiel von dem Besuch seiner Tante Minna, deren Frage, ob er sich hier wohl fühlt, er mit Ja beantwortet. In dem Zusammenhang zu sagen, dass dieses „Ja „aus ihm herauskommt „wie aus einem Automaten, in den man das passende Geldstück geworfen hat“, spricht für sich. Umschreibungen dieser Art gibt es mehrere und ich mag sie. Auch, dass die Tante einen Apfelrest in zwei Teile schneidet und er eins davon bekommt, ist für ihn erwähnenswert und wichtig. Das Teilen war allerdings zu der damaligen Zeit auch nicht unbedingt an der Tagesordnung.
Mir hat es großen Spaß bereitet, Bodo Krüger auf dem Weg zurück in seine Kinder- und Jugendzeit zu begleiten. Durch seine Erzählung konnte ich mich an viele ähnliche Erlebnisse aus meinem eigenen Leben erinnern. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Ich finde es großartig und empfehle das Buch sehr gern weiter.
Nur noch eins: Seine Eltern erwähnt Bodo nur noch einmal ganz kurz – wie in einem Nebensatz. Doch das, was er sagt, hat mich sehr betroffen gemacht. Sehr gern hätte ich noch erfahren, ob er jemals den Kontakt zu ihnen wieder aufgenommen hat. Aber das wäre dann wohl eine andere Geschichte.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Schwerer Start

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Ein sehr beeindruckender Bericht über das damalige Leben von Schifferfamilien im Nachkriegsdeutschland, insbesondere der Kinder, und ihr oft einsames Leben in Jugendheimen. Mich hat manches sehr betroffen ...

Ein sehr beeindruckender Bericht über das damalige Leben von Schifferfamilien im Nachkriegsdeutschland, insbesondere der Kinder, und ihr oft einsames Leben in Jugendheimen. Mich hat manches sehr betroffen gemacht, obwohl ich teilweise eigentlich noch schlimmere Erlebnisse erwartet hatte, die es zum Glück nicht gab.
Allein die Tatsache, dass der junge Protagonist Bodo von seinen Eltern noch Anfang der Fünfziger nicht in die Schule geschickt wurde, finde ich unverständlich. Einiges ist unglaublich, aber interessant zu erfahren.
Hut ab, dass aus dem schüchternen, unsicheren und ungebildeten Jungen trotz aller Schwierigkeiten, dank seiner Intelligenz und seines Fleißes, noch etwas geworden ist. Das hätte nicht jeder geschafft. Viele wären auf die schiefe Bahn geraten mit so einer Vergangenheit.
Ein lesenswertes, unterhaltsames Buch, das oft staunen lässt.