Cover-Bild The Shards
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 17.01.2023
  • ISBN: 9783462004823
Bret Easton Ellis

The Shards

Roman
Stephan Kleiner (Übersetzer)

Bret Easton Ellis' meisterhafter neuer Roman erzählt eine traumatische Geschichte: Während seiner eigenen Schulzeit war ein Serienmörder in L.A. eine Bedrohung für die Jugendlichen.

Der siebzehnjährige Bret ist in der Oberstufe der exklusiven Buckley Prep School, als ein neuer Schüler auftaucht. Robert Mallory ist intelligent, gutaussehend und charismatisch und zieht Bret magisch an. Bret ist sich sicher, dass Robert ein düsteres Geheimnis hat, und kann dennoch nicht verhindern, dass Robert Teil seiner Freundesgruppe wird. Als der Trawler , ein Serienmörder, der Jugendliche auf bestialische Weise umbringt, immer näher an ihn und seine Clique heranrückt, gerät Bret zunehmend in eine Spirale aus Paranoia und Isolation. Doch wie zuverlässig ist Bret als Erzähler? 

»The Shards« ist eine faszinierende Mischung aus Fakten und Fiktion, aus Realität und Fantasie, die auf brillante Weise das emotionale Gefüge von Brets Leben als Siebzehnjähriger auslotet – Sex und Eifersucht, Besessenheit und mörderische Wut. Fesselnd, raffiniert, spannend, eindringlich und oft düster-komisch – »The Shards« ist ein unnachahmliches Meisterwerk.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2024

Geniales Verwirrspiel

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„The Shards“ war mein erstes Buch von Bret Easton Ellis und ich fand es – vielleicht genau deswegen – absolut großartig. Der Sound der 80er-Jahre in L.A. hat mich förmlich durchdrungen, diese Welt der ...

„The Shards“ war mein erstes Buch von Bret Easton Ellis und ich fand es – vielleicht genau deswegen – absolut großartig. Der Sound der 80er-Jahre in L.A. hat mich förmlich durchdrungen, diese Welt der reichen, verwöhnten und zumeist tödlich gelangweilten Kids, die sich Drogen wie Bonbons reinschmeißen und einfach treiben lassen. Vor ihnen, einer müden Verheißung gleich, die sichere Zukunft, eingemeißelt von Papis Geld und Einfluss. Bret heißt der Protagonist und das ist natürlich kein Zufall. Ellis jongliert hier gekonnt mit Phantasie und Wahrheit, lässt eigene Erfahrungen in den Plot einfließen während anderes ganz klar fiktiv ist und spielt so ein geniales Verwirrspiel mit den Lesenden. Bret ist 17 im diesem Sommer 1981 und in der Abschlussklasse der Highschool. Er gehört zu einer festen Clique, zu den coolsten, schönsten Kids und sieht dem letzten Schuljahr mit entspannter Gelassenheit entgegen, alles ist scheinbar bereits gelaufen und entschieden. Doch dann kommt überraschend ein neuer Junge in seine Klasse und die Dynamiken verschieben sich, Robert wird Teil der Gruppe und scheint die Freunde zu manipulieren, Spielchen zu spielen. Bret allein zweifelt Roberts gute Absichten, dessen Ehrlich- und Vertrauenswürdigkeit an und als ein Serienmörder im direkten Umfeld der Jugendlichen sein Unwesen zu treiben beginnt, nimmt ein Drama seinen Lauf, das wie ein Sturm über sie alle hinwegfegt und der Zeit jegliche Unschuld raubt.

Ich kenne natürlich den Film „American Psycho“ und (ohne viel Spoilern zu wollen) kann ich doch sagen, dass es gewisse Parallelen gibt. Ein Hang zur Grausamkeit und sehr explizite Sexszenen scheinen zu Ellis‘ Repertoire zu gehören, ebenso wie das Spiel mit der eigenen Wahrnehmung und das Einsetzen einer unzuverlässigen Erzählstimme. Dass der Autor in seinem neuen Roman nicht das eigene (literarische) Rad neu erfunden hat, ist klar, schaut man sich die Themen seiner Frühwerke an. Doch Ellis’ genaue Beobachtungsgabe, sein Talent winzige Details herauszuarbeiten, zu einem Ganzen zusammenzufügen und unterschwellige Spannung zu erzeugen sind beeindruckend. Für mich als Neuling eine höchst reizvolle, faszinierende Mischung, daher eine klare Leseempfehlung für diesen Pageturner.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Meisterhaft

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Der Autor erzählt in diesem Buch über einen Serienmörder, der zu seiner eigenen Schulzeit in seine bedrohliche Nähe rückt. Robert Mallory ist zunächst besonders und charismatisch, aber Bret merkt gleich, ...

Der Autor erzählt in diesem Buch über einen Serienmörder, der zu seiner eigenen Schulzeit in seine bedrohliche Nähe rückt. Robert Mallory ist zunächst besonders und charismatisch, aber Bret merkt gleich, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Dann beginnt das Morden in seinem Umfeld und immer näher auch an ihn und seine Clique heran. Ich fand die Geschichte aus Realität und Fiktion sehr spannend und packend, aber auch interessant und manchmal sogar bedrückend. hier wird meisterhaft erzählt und auch das Cover finde ich toll. Das Buch bekommt von mir volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Das zersplitternde Spiegelbild

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Bret Easton Ellis hat hier die fiktionalisierte Biographie seiner Jugend mit einem größeren Tableau kombiniert.

Er ist siebzehn, sorgenfrei und ein spoilt brat. Er hat sehr reiche Eltern und geht auf ...

Bret Easton Ellis hat hier die fiktionalisierte Biographie seiner Jugend mit einem größeren Tableau kombiniert.

Er ist siebzehn, sorgenfrei und ein spoilt brat. Er hat sehr reiche Eltern und geht auf eine sehr exklusive Schule. Hat bald den Abschluss in der Tasche.

Obwohl er gepflegte Langeweile schiebt und auch Drogen sowie Sex nicht abgeneigt ist, bekommt sein Leben dennoch Sprünge.

Zu Anfang der 80er Jahre treibt sich in ebenjenem Los Angeles ein Serienmörder um, der junge Frauen verschleppt, foltert und ermordet.

Zudem hat Bret einen neuen Schulkommilitonen namens Robert, der etwas mit der steigenden Opferzahl des Killers zu tun haben könnte ...

Richard Ramirez und die Hillside Stranglers sind wohl die schlimmsten Serienkiller jener Ära, an die Ellis seinen Mörder angelehnt an.

Fintenreich führt der Autor einen in die Irre und lässt einen des öfteren eiskalt erschaudern.

Hier zeigt sich die Glitzermetropole mal wieder zurecht von ihrer frostigsten Seite.

Auch die Upperclass hier hat etwas durchaus Abstoßendes, auch wenn sie nicht direkt mordet. Wer weiß, ob sie aber durch ihre Ignoranz und Zynismus nicht das Serienkillertum mit befördert.

Die Gewalt ist nichts für schwache Nerven und teilweise grafisch geschildert. Aber nach American Psycho vom selben Autoren sollte einen das wohl nicht wundern.

Das Buch ist auch ein Psychogramm einer Stadt und Epoche.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Sex, Drugs und eine Prise True Crime

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Hier sollte sie also stehen, meine überschwängliche und begeisterte Rezension. In Lobeshymnen wollte ich mich ergehen, Bestseller rufen, ein Jahrhundertbuch, ein Meisterwerk! Nichts davon ist es geworden, ...

Hier sollte sie also stehen, meine überschwängliche und begeisterte Rezension. In Lobeshymnen wollte ich mich ergehen, Bestseller rufen, ein Jahrhundertbuch, ein Meisterwerk! Nichts davon ist es geworden, Ernüchterung machte sich nach dem lesen bei mir breit, enttäuscht und traurig klappte ich das Buch zu und war sprachlos. Bis jetzt. Warum das so war, das erzähle ich euch im folgenden.

Bereits die ersten Seiten ließen mich zweifeln, ob meine Erinnerung mich nicht betrogen hat; ausschweifend referierte der Autor darüber, was er schreiben wird, wiederholte sich und hat es geschafft, meine Neugier gegen Null zu drücken, was an sich ja schon fast eine Leistung ist. Ich habe durchgehalten und dachte, wenn es einmal losgeht, dann packt es mich sicherlich. Dann ging es los und nichts geschah; kein Sog, kein Glücksgefühl stellte sich ein, Sätze über halbe Seiten lullten mich ein und die versprochene Spannung blieb einfach aus. Dafür bekam ich Einblick in die Gefühlswelt eines Teenagers, der siebzehnjährige Bret erläuterte mir ausführlich, wie es ist, von Hormonen überschüttet zu werden, stündlich, minütlich, sekündlich an Sex zu denken oder darüber, wann die Haushälterin nach Hause kommt, man könnte sich vorher noch auf die Schnelle einen runterholen. Die Länge gewisser Körperteile wurde genauso akribisch dokumentiert und auch der Pflichtsex mit der Alibifreundin seitenlang diskutiert. Nun könnte man ja sagen, ich könnte dieses Drittel überspringen, schließlich war Bret siebzehn und gerade in der Pubertät, auf der Suche nach Identität und der sexuellen Präferenz. Anscheinend ist der siebenundfünfzigjährige Bret da noch drin, anders kann ich es mir nicht erklären. Aber gut, überspringen wir dieses Drittel und gehen zum nächsten.

Was in American Psycho erfrischend neu und aufregend war, empfand ich hier fast schon beleidigend, weil Lücken füllend. Klamotten, Marken, Autos und Luxus; das Polopony von Ralph Lauren wird mich in allen Pastellfarben in den nächsten Träumen verfolgen und auch bunte Shorts, Bootsschuhe sowie Hemden von Armani werde ich in Zukunft vorerst meiden. Nun kann man das Gefühl der Achtziger sicherlich subtiler transportieren, ich fühlte mich einfach erschlagen von der Fülle an Informationen zu mehr oder weniger unwichtigen Nebensächlichkeiten. Auch dieses Drittel überspringen wir, schließlich ist das Buch dick genug, es bleiben genug Seiten über.

Kommen wir doch mal zum Kern der Story, es ging um einen neuen Mitschüler, dazu gab es einen Serienkiller und das Böse hielt Einzug. Die Frage ist hier, wo dies passierte und wann, denn im Buch passierte lange Zeit nichts. Schreckmomente gab es, weil jemand zu schüchtern war, dann zu selbstbewusst, jemand hat seltsam geschaut oder ging shoppen. Der Rest der Personen war toll in der Schule, obwohl sie alle den halben Tag zugedröhnt verbrachten und die restliche Zeit ging auf, na ihr wisst schon, drauf. Vor dreißig Jahren hätte mich die Story geschockt, ich wäre fasziniert gewesen, heute konnte ich nur müde lächeln und krampfhaft versuchen, nicht einzuschlafen. Immer wieder warf der Autor mir Häppchen zu der versprochenen nervenaufreibenden Geschichte hin und immer wieder enttäuschte er mich und schweifte ab.

Zum Ende des letzten Drittels war es dann soweit, die Situation eskalierte, Dramen spielten sich ab. Ich wusste nicht mehr, was wahr und was erfunden war, konnte der Geschichte kaum noch folgen und brachte es schnell hinter mich. Die Enthüllung am Ende brachte mich etwas aus dem Konzept und lägen nicht hunderte Seiten hinter mir, die mir keine Freude brachten, so wäre ich begeistert gewesen und hätte diesen Einfallsreichtum gefeiert, so aber war ich froh, es geschafft zu haben. Leider war dieses Werk für mich, anders als American Psycho, kein Lesegenuss, der Autor hat mich nicht erreicht. Zumindest das Cover ist toll und meine Vorfreude war riesig. Immerhin.

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