Cover-Bild Bella Stella
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 20.08.2019
  • ISBN: 9783499276163
Brigitte Pasini

Bella Stella

Eine deutsch-italienische Familiensaga

Holstein, 1922: Stella liebt das Leben auf Gut Friederkamp, wo ihr Vater als Verwalter arbeitet. Und sie liebt Carsten, den Sohn des Gutsbesitzers. Doch Carsten heiratet eine standesgemäße Frau. Und Stella wird nach dem Tod des Vaters einfach vom Hof gejagt. Mit gebrochenem Herzen und völlig mittellos strandet sie im Hafen von Hamburg.

Romagna, Italien: Lorenzo verdingt sich als Landarbeiter. Seine große Liebe gilt Giuseppina, der Tochter eines ehrgeizigen Kaufmanns. Als die Faschisten die Macht übernehmen, muss Lorenzo fliehen. Nach einer Odyssee durch etliche Länder landet er schließlich bei seinem Onkel in Hamburg.

Im sündigen St. Pauli erfahren Stella und Lorenzo große Armut, aber auch Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Doch werden sie auch ihre Herzen heilen können?

Eine packende deutsch-italienische Liebesgeschichte im Hamburg der 1920er Jahre - voller Zeitkolorit, dramatischer Wendungen und großer Gefühle.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

Unterhaltsame, interessante „Familiensaga“ in denen Werte wie Zusammenhalt, Freundschaft und Liebe großgeschrieben werden

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Holstein 1922:

Stella lebt bei ihrem Vater, der als Verwalter auf dem Gut Friederkamp arbeitet. Da ihre Mutter bereits bei ihrer Geburt starb, war es stattdessen die resolute Köchin Florentine, die sich ...

Holstein 1922:

Stella lebt bei ihrem Vater, der als Verwalter auf dem Gut Friederkamp arbeitet. Da ihre Mutter bereits bei ihrer Geburt starb, war es stattdessen die resolute Köchin Florentine, die sich um das kleine blasse, an Asthma erkrankte Kind kümmerte. Der Sohn des Gutsherren, Carsten, wurde zu einem Spielkameraden und Vertrauten. Vor allem, nachdem sich Stellas Vater, verbittert durch eine Verwundung im Krieg, immer mehr von ihr zurückzog. Ihr Verhältnis, das früher sehr liebevoll war, ist mittlerweile getrübt. Doch ihre Trauer ist dennoch groß, als er, als Stella gerade eine junge Erwachsene ist, nach einem Unfall an einem Herzinfarkt stirbt.

Auf der Trauerfeier steht plötzlich ein junges Fräulein mit dunkler Hautfarbe vor ihr, die behauptet, ihre Halbschwester Luna aus Hamburg zu sein. Stella fällt aus allen Wolken, denn Luna behauptet Ungeheuerliches- ihre totgeglaubte Mutter würde noch leben! Diese sei jedoch schwer krank und hätte den Wunsch geäußert, noch einmal Stella sehen zu wollen. Zwar ist Stella hin und hergerissen, würde am liebsten auf dem Gut bleiben, weil sie Carsten insgeheim liebt, lässt sie sich dann aber doch zu einer Fahrt nach Hamburg überreden. Und mehr noch, nachdem sie erfahren hat, dass Carsten sich mit einer anderen verlobt hat, bleibt sie in Hamburg, bei Luna, die einen kleinen Lebensmittelladen betreibt und nutzt die wenige Zeit, die sie vermutlich noch mit ihrer Mutter hat. In Hamburg lernt sie aber auch die Hausbewohner kennen, die einer völlig anderen Welt entstammen, ihr jedoch zeigen, wie wichtig der Zusammenhalt ist. Gerade in politisch so brisanten Zeiten- egal welche Nationalität sie besitzen, welchem Beruf sie auch nachgehen mögen oder wen sie lieben.

Besonders schließt Stella den Italiener Rosario ins Herz, der eine Art Vaterfigur für sie wird. Als dann wenig später sein Neffe Lorenzo aus seinem Heimatland flüchten muss und ebenfalls nach Hamburg kommt, sind sich Stella und Lorenzo nicht sofort grün, denn Lorenzo, der Koch werden will, wagt es tatsächlich an ihrem Essen herumzumäkeln. Während Stella und Lorenzo sich ständig über das Essen streiten, hat Luna ganz andere Sorgen. Ihr Freund, ihre große Liebe hat sie geschwängert. Doch sie fürchtet, dass das Kind womöglich eine ebenso dunkle Hautfarbe wie sie geerbt haben könnte.
Und Lorenzo glaubt langsam, nachdem er bereits mehrere Arbeitsstellen verloren hat, nie Fuß fassen zu können in Deutschland. Dabei hatte er seiner Verlobten Giuseppina in der fernen Heimat versprochen, als gemachter Mann zurückzukehren…

Nach dem Lesen des Klappentextes vermutete ich zunächst, „Bella Stella“, wäre lediglich eine dargebotene Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einem jungen Italiener. Doch im Grunde ist der Roman doch so viel mehr. Die Autorin Brigitte Pasini, alias Brigitte Kanitz, deren humoriger Kriminalroman „Mord mit Schnucke“, mir in guter Erinnerung geblieben ist den ich vor einiger Zeit las, erzählt stattdessen die Geschichte einer ungewöhnlichen Hausgemeinschaft im Hamburg der zwanziger Jahre. Sehr bildhaft und auf unterhaltsame Art und Weise schildert sie den Alltag der einfachen Leute- berichtet über deren Träume, Hoffnungen, Fehlschläge und ihrer Not- besonders in den Jahren der Entbehrung. So ist „Bella Stella“ also eher eine Art Familiensaga, wenn man denn Stellas neue Freunde als Familienmitglieder ansieht. Man erfährt, wie existentiell es in Zeiten der Not ist, sich auf andere blind verlassen zu können und wie schön es sein kann, auch Zeiten des Glücks miteinander zu teilen. Die Autorin lässt die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts sehr realistisch vor dem Auge ihrer Leser entstehen und ihre Figuren sind vielschichtig.

Zugegeben, ausgerechnet Stella und Lorenzo, machten es mir es eine Weile schwer sie ins Leserherz schließen zu können, da beide anfangs noch recht naiv und halsstarrig wirkten. Doch die noch sehr jungen Romanfiguren benötigten halt eine Weile, um aus ihren Fehlern lernen zu können und zudem wird der Roman ja auch von anderen wichtigen Figuren getragen, wie beispielsweise Stellas Schwester Luna, die resolut und offen durchs Leben geht, sich nicht in die Enge treiben lässt oder etwa der kleinwüchsige Prostituierten Pepita, die mit ihrer kleinen Tochter Sarah in dem Mietshaus lebt. Und nicht zu vergessen, auch die Jüdin Verena van Houten, ist eine interessante Romanfigur, die sich für ihre Freunde in dem Mietshaus sehr oft als Retterin in der Not erweist.

Der Roman ist in drei Teile untergliedert und umfasst die Jahre 1922-1928. Natürlich versäumt es die Autorin nicht, die politischen Unruhen jener Zeit zu erwähnen und den Leser hineinzuführen in die Gedankenwelt der Menschen. Und erschreckenderweise stellt man beim Lesen fest, dass sie den Menschen unserer Zeitepoche gar nicht so unähnlich sind; noch immer finden Propaganda und blinde Vorurteile Nährboden, selbst in unseren „aufgeklärten Zeiten“
.
Ich mochte „Bella Stella“ sehr und hoffe, dass es vielleicht irgendwann weitergeht und die Autorin Stella, Luna und ihre Freunde neue Abenteuer erleben lässt. Abgerundet wird dieser Roman von Lorenzos köstlich klingenden Kochrezepten, die man auf den letzten Seiten dieses Buches zum Nachkochen vorfindet.

Kurz gefasst: Unterhaltsame, interessante „Familiensaga“ in denen Werte wie Zusammenhalt, Freundschaft und Liebe großgeschrieben werden.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Spannende und kurzweilige Familiensaga

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Stella lebt als Tochter des Verwalters auf einem Holsteinischen Gut auf, ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben. Sie ist zusammen mit Carsten, dem Sohn des Gutsherrn aufgewachsen, der seine Mutter ebenfalls ...

Stella lebt als Tochter des Verwalters auf einem Holsteinischen Gut auf, ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben. Sie ist zusammen mit Carsten, dem Sohn des Gutsherrn aufgewachsen, der seine Mutter ebenfalls im Kleinkindalter verloren hat. Stella ist seit Jahren in ihn verliebt, aber er soll eine Andere heiraten. Kurz nachdem Stellas Vater bei einem Unfall ums Leben kommt, taucht eine junge Frau – Luna – auf dem Gut auf und behauptet, ihre Halbschwester zu sein. Stella geht mit Luna nach Hamburg und arbeitet in deren kleinen Lebensmittelladen mit.

Lorenzo Casadio lebt in Predappio in Italien. Früher betrieb die Familie eine erfolgreiche Trattoria, jetzt müssen sie für den Gutsherrn schuften. Lorenzo ist gegen diese soziale Ungerechtigkeit und will mehr vom Leben. Als sich Mussolini 1922 Ministerpräsident wird, muss Lorenzo aus politischen und privaten Gründen fliehen. Da sein Onkel Rosario seit vielen Jahren in Hamburg lebt, wird Lorenzo zu ihm geschickt. Zufällig lebt Rosario im gleichen Haus wie Stella – sie ist die Erste, die Lorenzo bei seiner Ankunft sieht. Aber in Italien wartet eine Verlobte auf ihn ...

Hinter dem Pseudonym Brigitte Pasini steckt Brigitte Kanitz, die auch als Brigitte Janson (Historische und Liebes-) Roman schreibt. Ihr Ehrzählstil ist sehr flüssig und anschaulich, man fliegt geradezu durch die 528 Seiten, es wird nie langweilig oder langatmig.

„Bella Stella“ spielt in den 1920er Jahren überwiegend in St. Pauli. Stella landet nach ihrem behüteten Leben auf dem Gut im Rotlichtviertel und entwickelt sich von der grauen Maus zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Leider kann sie Carsten all die Jahre nicht vergessen und hält darum Lorenzo auf Abstand, der ihr vorsichtig den Hof macht.

Das Flair des Vergnügungsviertels mit seinen Bordellen und unterschiedlichsten Bewohner wird sehr gut beschrieben, auch wenn es mir an einigen Stellen manchmal etwas zu ausführlich war. Stella findet vor allem in ihrem Mietshaus neue Freunde, trifft auf Huren, Homosexuelle, Zigeuner, Juden, Kriegsversehrte und Sozialisten – Menschen verschiedener Hautfarben, Herkunft und Hintergründe. Die Autorin hat es geschafft, dass man trotz deren Vielzahl die Lebenswege von Stellas Freunden und Bekannten gern verfolgt. Auch die Inflation und das Erstarken des Nationalsozialismus in Italien und Deutschland fließen in die Geschichte ein.
Stella selbst hab ich gemocht, auch wenn mir ihre Fixierung auf die Liebe zu Carsten und später dann auf die wahrscheinlich unerfüllbare Liebe zu Lorenzo etwas zu überspitzt erschien.
Lorenzo ist leider etwas konturlos geblieben. Ich hatte schon mit seinem erzwungenen Weggang aus Italien Probleme und auch in Hamburg ist er mir etwas zu sehr in den Nebenhandlungen untergegangen.

„Bella Stella“ ist eine spannende und kurzweilige Familiensaga mit einigen überraschenden Geheimnissen, die Deutschland und Italien in den 1920er Jahren lebendig werden lässt.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Potenzial nicht ausgeschöpft

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Bella Stella ist der erste Roman, den ich von Brigitte Pasini gelesen habe.

Er wurde mir freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Stella wächst in Schleswig ...

Bella Stella ist der erste Roman, den ich von Brigitte Pasini gelesen habe.

Er wurde mir freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Stella wächst in Schleswig - Hollstein als Tochter eines Gutverwalters auf. Als ihr Vater stirbt, zieht sie zu ihrer bisher unbekannten Halbschwester nach St. Pauli.

Dort lernt sie andere, schwerere Seiten des Lebens kennen, die unter anderen die Inflation in den 1920 er Jahren beinhaltet.

Und auch in der Liebe steht ihr ein langer Weg bevor.

Meine Meinung

Der Klappentext hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, und ich hatte gewisse Erwartungen an es. Leider konnten diese fast überhaupt nicht erfüllt werden.

Das Buch beginnt mit drei Handlungssträngen, die nach und nach in eine gemeinsame Handlung zusammenlaufen. Mir waren die Übergänge zwischen den drei Handlungssträngen teilweise viel zu abrupt; mir waren die Übergänge zu holprig.

Auch die Gesamtgeschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Viele Geschehnisse waren mir zu sehr vorhersehbar, so das kein richtiger Spannungsbogen zu Stande kam.

Ich habe schon viele Bücher in diesem Genre gelesen, und muss leider sagen, dass dieses Buch zu den schwächeren gehört.

Was ich leider auch kritisieren muss ist, dass man über 500 Seiten auf ein bestimmtes Ende hinarbeitet, dieses dann aber im Verhältnis zum Gesamtverlauf der Geschichte viel zu abgehackt wirkt.

Fazit

Ich denke schon, dass die Autorin ihr Handwerk beherrscht, nur leider konnte mich Bella Stella nicht überzeugen. In Ansätzen war das Potenzial der Geschichte zwar zu sehen, dieses konnte aber leider zu keinem Zeitpunkt erreicht werden.