Cover-Bild Die Pestmagd
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 14.10.2013
  • ISBN: 9783453355446
Brigitte Riebe

Die Pestmagd

Roman
Liebe, Verrat und der Kampf ums Überleben in Zeiten der Pest

Köln, 1540: Die junge Witwe Johanna Arnheim wird von ihrem eifersüchtigen Schwager verleumdet und landet wegen Gattenmordes im Frankenturm. Der Tod scheint ihr gewiss – doch der Arzt Vincent erwirkt einen Freispruch unter der Bedingung, dass sie sich als Magd im Pesthaus verdingt. Der „Schwarze Tod“ wütet unerbittlich in der Stadt, und so ist Johanna, die bereits die Beulenpest überlebt hat, eine große Hilfe. Bis ein düsteres Geheimnis ihrer Vergangenheit sie einholt und alles zu zerstören droht – auch ihre zarte Liebe zu Vincent.

„Mit der Neugierde einer Wissenschaftlerin erarbeitet Brigitte Riebe sich vergangene Zeiten, um sie möglichst lebendig wirken zu lassen. Und das gelingt ihr trefflich.“ Offenbach Post

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2020

Spannendes Sittengemälde

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Sommer, Sonne und ein gutes Buch. So kam ich auf Brigitte Riebes ‚Die Pestmagd‘, was sich in diesen Zeiten fast beängstigend aktuell liest.
Wir befinden uns im Köln des Jahres 1540 und begleiten Johanna ...

Sommer, Sonne und ein gutes Buch. So kam ich auf Brigitte Riebes ‚Die Pestmagd‘, was sich in diesen Zeiten fast beängstigend aktuell liest.
Wir befinden uns im Köln des Jahres 1540 und begleiten Johanna Arnheim durch die Wirren ihres Lebens und dieser Zeit, als der ‚Schwarze Tod‘ Einzug in der Stadt hält.
Wie man es von Brigitte Riebe gewohnt ist, weiß sie, eine gute Geschichte, lebendig erzählte Personen mit der Historie eines Ortes oder einer Zeit zu verbinden. Man kann den Schmutz und Unrat in den Straßen der Stadt und in den Wohnungen fast riechen oder die farbenprächtigen Kleider der hohen Herrschaften sehen, so plastisch ist es beschrieben. Auch Folter, Intrigen, Tod oder sich langsam entwickelnde Liebesbande sind realistisch doch keineswegs übertrieben dargestellt.
Man wird von der ersten Seite an mitgenommen auf eine Reise, zu einer weit entfernten und doch so nahen Zeit. Ich konnte das Buch erst wieder nach der letzten Seite aus der Hand legen.
Ein Buch, welches ich unbedingt jedem ans Herz legen möchte, der sich für gut recherchierte historische Romane interessiert.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Mein Leseeindruck

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Obwohl der Prolog in Freiburg um 1525 spielt, dreht sich die Hauptgeschichte um Köln ca. 1540.
Erst später wird es deutlich, weshalb dieser Zeit- und Ortssprung notwendig ist.

Die Autorin hat es wirklich ...

Obwohl der Prolog in Freiburg um 1525 spielt, dreht sich die Hauptgeschichte um Köln ca. 1540.
Erst später wird es deutlich, weshalb dieser Zeit- und Ortssprung notwendig ist.

Die Autorin hat es wirklich geschafft, auf den fast 540 Seiten eine Stimmung zu erzeugen, in der man sich nicht als Leser, sondern als Zuschauer wähnt. Durch die Protagonisten erlebt man mit, wie schwer es zu damaliger Zeit gewesen sein muss, als Frau ihren Mann zu stehen. Nicht nur, dass ihr Mann gestorben ist und sie um das Überleben kämpfen muss. Nein, immer wieder wird sie auch von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eine Vergangenheit, die vielen Frauen beschieden war.

Aber auch die Rolle des männlichen Protagonisten de Vries erscheint mir sehr ausgeklügelt. Beide Rollen harmonieren perfekt und lassen das Bild erst richtig lebendig wirken.

Sehr gut haben mir die vielen kleinen, sehr gut recherchierten Details gefallen. Sei es die ausgefallenen und nicht ganz so bekannten Foltermethoden (z.B.Spreizbirne) oder die Kleidung.

Voller Erstaunen habe ich zum ersten Mal von der Siechenbande gehört bzw. gelesen. Die Bandenmitglieder brachen in die Häuser der Pestkranken ein und klauten alles was nicht niet- und nagelfest ist. Aber viel schlimmer ist, dass sie mit pestverseuchter Wäsche in "gesunde" Häuser legten. Warum... kann sich wohl jeder denken.

Fazit

Mir hat die Geschichte um Johanna sehr gut gefallen. Einerseits wird sie als eine starke, toughe Frau dargestellt, aber andererseits spürt man, in welcher misslichen Lage sie sich befindet und wie sie stets bemüht ist, ihr Leben in Griff zu kriegen.

Da es mittlerweile eine Fortsetzung gibt, möchte ich diese unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Pestmagd

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Wir sind in Köln im Jahre 1540.

Johanna ist nicht mehr jung, aber noch keine 40 und hat ihre Erfahrungen im Leben gemacht. Sie ist hübsch und selbstbewusst, in sich gefestigt, stolz - manchmal ein wenig ...

Wir sind in Köln im Jahre 1540.

Johanna ist nicht mehr jung, aber noch keine 40 und hat ihre Erfahrungen im Leben gemacht. Sie ist hübsch und selbstbewusst, in sich gefestigt, stolz - manchmal ein wenig zuviel - und unabhängig. Sie ist Witwe und Dank ihres verstorbenen Mannes Severin, den sie zwar nicht leidenschaftlich geliebt, doch sehr gemocht und mit ihm eine harmonische Ehe geführt hat, gehört ihr das Haus, in dem sie erfolgreich einen gut geführten Weinhandel betreibt. Allerdings ist das für eine alleinstehende Frau im Mittelalter ein schwieriges Unterfangen, ruft dies doch nicht nur Wohlwollen, sondern auch Neid bei den Mitmenschen hervor.

Einer dieser Neider ist Johannas Schwager Hennes, der einerseits die Witwe, anderseits das Haus für seinen Handel begehrt. Hennes ist ein leicht manipulierbarer Geist und so lässt er sich nach der mehrmaligen Ablehnung Johannas, seine Frau zu werden, dazu verführen, sie das Mordes an ihrem Mann zu bezichtigen.

In Folge dessen landet die junge Frau im Kerker und sieht sich der Folter und gar ihrem Tod ausgesetzt. Sie wird erniedrigt und ihrer Würde beraubt.

Da ist es tatsächlich ein Glücksfall, dass ihr vor der Verleumdung Vincent wiederbegegnet ist. Der Mann, der als Leibarzt des Erzbischofes in die Stadt kommt und mit dem Johanna eine gemeinsame Vergangenheit und Gefühle verbinden. Angesichts des drohenden Ausbruchs der Pest in Köln gelingt es ihm, das scheinbar aussichtlose Schicksal von Johanna zu ändern...

Ihre Figuren hat die Autorin genau ausgearbeitet, deren Handeln und Denken nachvollziehbar beschrieben. Hier stehen mit Johanna und Vincent Menschen im Mittelpunkt, denen das Leben bereits einiges abverlangt hat und die trotz aller Umstände weiter ihren Weg gehen. Dabei sind sie nicht nur mit guten Eigenschaften ausgestattet, sondern sie haben ihre Fehler und Macken wie jeder von uns.

Eine bildhafte Sprache bereichert den Roman ungemein.

"Die markante Nase ließ ihn wie einen Edelmann erscheinen. Allerdings sang in seinen Augen eine gefährliche Wut, die sie eisgrün wie einen Wildbach nach der Schneeschmelze machten."

Besonders die deutlichen Schilderungen der Krankheit hinsichtlich Aussehen und Verlauf berühren. Die Hilflosigkeit von Menschen, die Gefangenschaft, Folter und Tod ausgesetzt werden und sich gegen die Macht und Vorurteile der Obrigkeit nicht zu wehren vermögen, ist beklemmend dargestellt.

Die Autorin arbeitet historisch detailliert und ergänzt ihren Roman mit umfangreichen Ausführungen im Nachwort.