Im Buch " Der weiteste Weg, mit dem Campingbus bis Australien" berichtet der Schweizer Bruno Blum von seiner Reise per Campingbus von der Schweiz bis Australien und zurück. Er machte sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Yvonne für ca. zweieinhalb Jahre auf den abenteurlichen Weg.
Das Buch umfasst 221 Seiten, hochwertig gedruckt auf festem Papier, so dass die zahlreichen, ausdrucksstarken Bilder gut zur Geltung kommen. Auf den inneren Umschlagseiten ist eine Karte mit der Reiseroute abgebildet. Diese ist jedoch wenig detailliert, so dass man als Leser/in hierdurch nur einen groben Überblick über die zurückgelegte Reise bekommt.
Hier wären, zu den einzelnen Reiseabschnitten eingefügte, detailliertere Karten, sinnvoll gewesen.
In einem kurzen vorwortartigen Kapitel über "die Faszination des Reisens" stellt Blum fest: " Es gibt wohl keine bessere Lebensschule als das Reisen",
und er meint "Das wertvollste am Reisen sind aber sicherlich die Begegnungen mit den Menschen, die man unterwegs hat."
In diesem Sinne nimmt er uns mit auf die große Fahrt von der Schweiz ausgehend, über Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Iran, Pakistan, Indien, Nepal, wieder Indien, Australien, Malaysia, Japan, Sibirien, Mongolei, und Russland, wo der Reisebericht in der Nähe von Moskau endet.
Von der Vielfalt des Erlebten wird dabei eher knapp und emotionslos berichtet. Wenige Anekdoten lockern den Text auf, wie zb. die von dem neben einer Strasse in Kirgisistan geschlachteten Schaf, das komplett, mit sämtlichen Innereien auch von den Gästen Bruno und Yvonne, verzehrt werden musste oder vom Adlerjäger in der Mongolei, der Geld fürs photografiert werden haben wollte.
Es wird von den immer wieder nötigen Einreiseformalitäten, von korrupten Grenzbeamten und stundenlangen Wartezeiten berichtet; von unerwarteten Autopannen mit oft überraschend eintreffenden Pannenhelfern dazu. Wir erfahren politisches und geschichtliches über das jeweilige Land, ein wenig über die Sitten und Gebräuche der Landesbevölkerung.
Bruno Blum verfügt auch scheinbar über ein weltweit gutes Netzwerk, denn in vielen Ländern ist er bei Bekannten und Freunden zu Gast. Hierzu hätte ich gerne mehr erfahren.
Zahlreiche, stimmungsvolle Bilder illustrieren den Reisebericht, und wo der Text eher knapp gehalten ist " sagt ein Bild mehr als tausend Worte".
Alles in allem erscheint es jedoch sehr schwer zu sein, eine so weite und langandauernde Reise in etwas über zweihundert Seiten zu fassen. Ich hätte mir oft ausführlichere Berichte, mit mehr Emotionen und vor allem lebendiger geschilderte Begegnungen mit den Einheimischen gewünscht, ganz wie es das Vorwort mit dem eingangs zitierten Text erwarten ließ!
Einhundert Seiten mehr hätten dem Buch meiner Meinung nach gut getan.
Die zahlreichen Photographien sehe ich mir immer wieder gerne an, sie machen das Buch wertvoll für mich.