Cover-Bild Darwins Hund
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 319
  • Ersterscheinung: 14.09.2019
  • ISBN: 9783608964486
Bryan Sykes

Darwins Hund

Die Geschichte des Menschen und seines besten Freundes
Anne Emmert (Übersetzer)

Wie verblüffend doch der alltägliche Anblick eines Menschen ist, der seinen Hund ausführt – ein hochentwickelter Primat und ein wilder Fleischfresser, deren Vorfahren einst Todfeinde waren, leben Seite an Seite, als wäre es das Natürlichste der Welt. Bryan Sykes beleuchtet die innige Beziehung zu unseren treusten Gefährten und zeigt, dass wir sowohl unser Überleben als auch unsere Vormachtstellung einer anderen Spezies verdanken: dem Hund.

Wie kommt es, dass der Mensch eine derartig besondere Beziehung zu einem Wesen eingegangen ist, das auf den ersten Blick ein vollkommen ungeeigneter Verbündeter zu sein scheint? Und wo liegt der Ursprung der tiefen Verbindung über die Grenzen der Spezies hinweg? Der renommierte Humangenetiker Bryan Sykes zeigt, dass alle modernen Hunderassen, die wir heute kennen – von Deutscher Dogge bis Chihuahua –, vom Wolf abstammen und belegt, wie eng verwoben die Entwicklung der Vierbeiner mit der des Menschen ist. Denn erst als früher Homo sapiens und Wolf sich vor Zehntausenden Jahren zusammentaten und begannen, gemeinsam zu jagen, waren sie wirklich erfolgreich. Diese einzigartige Koevolution war für beide Spezies entscheidend. Sykes verfolgt die genetische Entwicklung bis zur Domestizierung und modernen Züchtung verschiedener Hunderassen nach und erläutert, wie der Homo sapiens die Position unangefochtener Herrschaft erlangen konnte, in der wir uns heute befinden. Denn neben der Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren, Sprachen zu entwickeln und den Ackerbau zu kultivieren, gibt es einen vierten entscheidenden Faktor: die Verwandlung des Wolfs zum ultimativen Gefährten.

»Faszinierend. Sykes schreibt mit der geduldigen Klarheit eines guten Lehrers.«
Rachel Campbell-Johnston, The Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Von Menschen, Wölfen und Hunden

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Bryan Sykes, der bereits einige populärwissenschaftliche Bücher über Genetik (des Menschen) geschrieben hat, wendet sich diesmal den Hunden zu und geht der Frage nach, wie diese sich aus dem Wolf entwickeln ...

Bryan Sykes, der bereits einige populärwissenschaftliche Bücher über Genetik (des Menschen) geschrieben hat, wendet sich diesmal den Hunden zu und geht der Frage nach, wie diese sich aus dem Wolf entwickeln konnten.
Bereits im Vorwort entsteht jedoch der Eindruck, dass ihm dieses Thema irgendwie aufgezwungen wurde. Der Autor ist kein „Hundemensch“, was er immer wieder durchblicken lässt.

Nichtsdestotrotz ist der Inhalt großteils sehr interessant. Das hier entworfene Szenario der ersten Annäherung von Mensch und Wolf unterscheidet sich doch deutlich von vielen Lehrmeinungen. Anstatt den Menschen als geschickten Domestizierer und den Wolf in einer eher passiven Rolle dazustellen, wird hier eine Jagdgemeinschaft zum beiderseitigen Nutzen postuliert.
Auch die Ausleuchtung unseres heutigen Verhältnisses zum Wolf sowie Begegnungen mit wild lebenden Wölfen bieten einige faszinierende Erkenntnisse.
Danach wird die Genetik des modernen Hundes, insbesondere im Zusammenhang mit den diversen Kriterien, welche Rassehunde erfüllen müssen, beschrieben.
Ein relativ langes Kapitel besteht dann in der Wiedergabe von Interviews, die Sykes Frau Ulla (im Gegensatz zu ihm eine echte Hundefreundin) mit diversen Hundebesitzern geführt hat. Wenngleich sie sich diesbezüglich um eine gewisse Vielfalt (sowohl der Menschen als auch der Hunde) bemüht hat und es ganz spannend ist, die unterschiedlichen Antworten zu lesen, wird dies mit der Zeit doch auch etwas eintönig. Es wäre vielleicht besser gewesen, diese Interviews immer mal wieder zwischendurch einzustreuen anstatt sie alle an einem Ort zusammenzupacken.
Andererseits werden kontroverse Punkte wie das Klonen von Haustieren nur relativ kurz abgehandelt.

Insgesamt ist dieses Buch dennoch empfehlenswert. Aktuelle Forschungsergebnisse werden allgemein verständlich aufbereitet. Man hätte aus dem Thema aber mehr machen können.

Veröffentlicht am 22.01.2020

Der moderne Hund – Vom Wolf zum Kinderersatz

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Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich ...

Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich dann auch der Autor als Humangenetiker vor, der – so gibt er offen zu – absolut kein Hundefanatiker ist, die Thematik an sich aber aus Wissenschaftlersicht spannend fand.

Und so nähert er sich Darwins Hund also in drei Abschnitten: Das erste Drittel des Buches befasst sich mit den Vorfahren der Hunde – den Wölfen. Rudelstrukturen, biologische Weiterentwicklung, die Domestizierung und auch die – bis heute andauernde – Dämonisierung der Wölfe nimmt er dabei in den Fokus. Im zweiten Drittel steht die Entstehung der Spezies Hund und die ersten Zuchtanfänge im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt. Dieser Abschnitt ist sehr wissenschaftsbiologisch, da Sykes darstellt, wie die genetische Identifikation von Rassen und die Erkennung von Krankheiten durch DNA-Mutationen untersucht und entdeckt wurden. Im letzten Drittel fragt Sykes – bzw. seine Frau Ulla – nach der emotionalen Bindung zwischen Hund und Besitzer. Wie weit würden Sie für Ihren Hund gehen? Sind Hunde Familienmitglieder? Werden Arbeitshunde anders geliebt als „Schoßhunde“? Und – so schließt sich der Bogen zur Genetik erneut: Würden Sie Ihren Hund klonen?

Aus dem Forschungsfeld des Autors ergibt sich auch der wissenschaftliche Fokus dieses Buches, nämlich die genetische Entwicklung des Wolfes zu der heute vorhandenen Rassevielfalt der Hunde. Ja, es mag stellenweise zu wissenschaftlich sein und so manch einem Hundeliebhaber zu trocken oder auch lieblos sein, aber dafür ist es eben auch eine objektive Betrachtung essen, was wir Menschen durch Zucht und genetische Selektion geschaffen und auch angerichtet haben.

Das Buch ist interessant für alle Hundefans, die ihren Vierbeiner mal aus einer anderen, rein (evolutions-)biologischen Perspektive betrachten wollen – auch wenn der eigene Couchpotato von heute eher weniger bis keine Schnittstellen mehr mit dem Wolf der Jungsteinzeit hat...

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Die lange gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch

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Der Hund ist schon seit zehntausenden von Jahren der Begleiter und beste Freund des Menschen. Doch wie kam es zu diesem Zusammenschluss?
In einem leicht verständlichen Schreibstil und lockerer Sprache ...

Der Hund ist schon seit zehntausenden von Jahren der Begleiter und beste Freund des Menschen. Doch wie kam es zu diesem Zusammenschluss?
In einem leicht verständlichen Schreibstil und lockerer Sprache entwickelt Bryan Sykes seine Theorie, aufgebaut aus Evolutionstheorie, Verhaltensforschung, genetischen Untersuchungen und archäologischen Funden. Hier überwiegt die Genetik. Dies ist jedoch nicht verwunderlich, da Sykes von Beruf Humangenetiker ist, was man seinen Ausführungen auch durchaus anmerkt.
Sykes geht hier auch auf die Entwicklung der verschiedenen Hunderassen ein mit all ihren Vor- und Nachteilen. Und eben durch seine Genetik schafft er es Verbindungen aufzuzeigen zwischen einzelnen Rassen, die die meisten Hundehalter sicher nie vermutet hätten. Da die Entwicklung einer Rasse häufig aus der Verpaarung weniger Stammtiere heraus geschieht, ist es hier auch fast schon vorprogrammiert, dass sich Erbkrankheiten nicht vermeiden lassen. Hier nimmt Sykes die Zuchtverbände in die Verantwortung.
Insgesamt ist Bryan Sykes ein tolles Werk über die Entstehung der Hunderassen und der Entwicklung der Mensch-Hund-Beziehung gelungen. Ich habe viele neue Informationen daraus gewonnen, auch im Hinblick auf die genetischen Variationen. Letzteres mag das Buch für einen wissenschaftlichen Laien möglicherweise etwas schwierig und langatmig machen. Wobei gesagt werden muss, dass der Leser auch dann den Anschluss nicht verliert, wenn er einige Passagen mit den detaillierten Genetikinformationen überspringt. Für alle anderen kann ich dieses Buch in jedem Fall empfehlen.