Was will es sein?...
Dafür dass die Geschichte in Südkorea handeln soll, ist sie wenig koreanisch. Oder ich habe dies falsch verstanden. Viele der Namen sind englischer Abstammung und geben wenig über den wirklichn Handlungsort ...
Dafür dass die Geschichte in Südkorea handeln soll, ist sie wenig koreanisch. Oder ich habe dies falsch verstanden. Viele der Namen sind englischer Abstammung und geben wenig über den wirklichn Handlungsort preis. So erging es mir beim lesenmit der Protagonistin. Hornclaw ist eine ältere Dame, die als “Schädlingsbekämpferin” arbeitet. Im Grunde ist sie eine Auftragskillerin, die plötzlich von einem Kollegen oder Konkurenten gejagdt wird.
Die Geschichte plätschert vor sich hin, wenngleich der Anfang sehr gesellschaftskritisch war: Eine junge schwangere Frau wird heruntergemacht weil sie sich setzen möchte. Dies ist keine so unbekannte Szene, wenn man sich näher mit asiatischen Kulturen auseinandersetzt. Die junge Frau wird als verweichlicht dargestellt und keiner der Umstehenden hilft ihr. Dies ist einer der zwei prägnanten Szenen für mich. Die andere ist die, als der Junge nach Hause kommt und die Killerin seiner Eltern überrascht. Die Szene ergibt ein Bild aus den Kontrasten weiß und schwarz sowie das rote Blut und die rosanen Kirsch- oder Pfirsichblüten. Ich konnte die Szene vor meinem inneren Auge sehen.
Leider waren dies schon die einzigen Momente, die hängen geblieben sind. Der Schreibstil war ein wenig monoton und die Geschichte plätscherte vor sich hin und war gleichzeitig zähflüssig, da keine Ermittlungsarbeit vorkam oder die Verfolgung richtig Fahrt aufgenommen hat das Ende war dann plötzlich zu abrupt und nicht ganz greifbar.
Letztendlich war weder die Geschichte noch die Protagonistin wirklich greifbar. Das Cover besticht durch seine Farben, passt auch zu der farblosen oder gesichtslosen Potagonistin. Es ist nicht eindeutig, wo die Geschichte handeln soll und was sie wirklich sein möchte: Ein Agentenroman, ein Krimi, eine Gesellschaftskritik?