Leichen im Keller
1986: Der zwölfjährige Eddie Adams und seine Freunde finden mitten im Wald ein totes Mädchen - erschlagen und zerstückelt. Ein Täter wird gesucht und schnell auch jemand beschuldigt - Mister Halloran, ...
1986: Der zwölfjährige Eddie Adams und seine Freunde finden mitten im Wald ein totes Mädchen - erschlagen und zerstückelt. Ein Täter wird gesucht und schnell auch jemand beschuldigt - Mister Halloran, der seltsame Albino. Bleich, dürr, nicht aus der Gegend stammend und Lehrer an Eddies Schule. Natürlich musste er es gewesen sein, hatte er doch ein heimliches Verhältnis mit dem toten Mädchen. Seiner Festnahme entzieht er sich durch Selbstmord, das reicht den Behörden. Doch Eddie kann nicht aufhören, an die gemalten Kreidezeichnungen zu denken, die ihn und seine Freunde zu dem toten Mädchen geführt haben.
2016: Der erwachsene Eddie erhält Besuch von ausgerechnet dem einen Freund aus Kindertagen, den er am wenigsten leiden kann. Doch der erklärt, er wüsste, wer das Mädchen damals wirklich umgebracht hat - bevor er jedoch Eddie mehr erzählen kann, stirbt er unter seltsamen Umständen. Eddie wird den Verdacht nicht los, dass das Verbrechen von damals noch immer sorgfältig von jemandem gehütet wird ...
Ich hatte mich richtig gefreut, diesen Krimi gelesen, weil ich die Leseprobe schon sehr gut fand. Ich mag es, wenn Kinder aus den Achtzigern in Sachen verwickelt werden, da ist alles noch irgendwie entschleunigt, keiner hat ein Handy, die machen Zeug zusammen, auf die wir heute kaum kämen. Und eigentlich hat mir sowohl das Geschehen in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart gefallen, obwohl ich mit der Lösung am Ende nicht ganz glücklich bin. Ja, bestimmt ist das möglich, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Das Buch hätte auch ganz großes Kino sein können, wenn manche Sachen nicht ganz so oft wiederholt oder einiges gestrafft worden wäre. Mir zum Beispiel waren die luziden Träume von Eddie zu viel - es nimmt mir die Spannung und den beabsichtigten Grusel, wenn ich weiß, dass jemand träumt. Und dass so viele Leute sprichwörtlich Leichen im Keller haben ... muss man mögen.
Hervorheben muss ich auf jeden Fall die Leistung des Sprechers Devid Striesow, der die Geschichte mit großem Geschick und Talent gestemmt und sogar in meinen Augen aufgewertet hat.