Cover-Bild Balaclava
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rippple Books
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 546
  • Ersterscheinung: 13.09.2024
  • ISBN: 9783982614403
Campbell Jefferys

Balaclava

Klimawandel. Wassermangel. Überfüllte Städte. Ökonomische Ungleichheiten. Geringe Chancen. Arbeitslosigkeit. Politiker, die sich nur um die oberen 1% kümmern.
Die Menschen sind wütend und die Welt ist in Aufruhr. Millionen Menschen sind bereit, für den Wandel, den sie sich wünschen, zu kämpfen.
Alles, was sie brauchen, ist ein Anführer.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2024

Kluge Gesellschaftsanalyse mit Action, der etwas Reduktion gutgetan hätte

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„Balaclava“, von Campbell Jefferys, erschienen 2024 bei Ripple Books, ist ein kluger Roman, der, geschrieben von einem Australier, eine verblüffend gute Gesellschaftsanalyse des Ist-Zustandes in Deutschland ...

„Balaclava“, von Campbell Jefferys, erschienen 2024 bei Ripple Books, ist ein kluger Roman, der, geschrieben von einem Australier, eine verblüffend gute Gesellschaftsanalyse des Ist-Zustandes in Deutschland bietet, es dabei an Action auch nicht vermissen lässt, dem aber insgesamt eine erhebliche Straffung und klarere Auswahl der zu behandelnden Themen bestimmt sehr gutgetan hätte.

Das intelligente Cover umschließt fast 550 eng bedruckte Seiten, die einem leider dank schlechter Bindung zunehmend auch entgegenkommen beim Lesen, und die mir ein Leseerlebnis beschert haben, dass sich immer wieder sehr wie Arbeit angefühlt hat, was einerseits am mangelnden Lesekomfort, andererseits an einfach zu viel Inhalt gelegen hat.

Wie fasst mensch dieses Buch grob zusammen? Die Polizistin Mara kehrt nach üblen Vorfällen in Berlin als Undercover Agentin in ihre Heimat Hamburg zurück, wo sie schnell wieder in die linke Szene eintaucht, der sie ehemals angehörte und, ab von ihrem eigentlichen Auftrag, auf die Suche nach ihrem verschollenen Bruder geht, den sie vermeintlich auf einem Video unter einer Balaclava erkannt haben will. Von diesem Punkt aus entspinnt sich eine wahre Odyssee, die Mara quer durch Deutschland und darüber hinaus jagen lässt und in der sie immer mehr auch zur Gejagten wird.

Jefferys schreibt klug, mit erstaunlicher Ortskenntnis für einen Australier und analysiert unser Land, unsere Gesellschaft, unseren Zeitgeist treffsicher und erschreckend. Wohin unsere Gesellschaft gehen kann und wird, wenn sich die Fronten weiter so verhärten und der ignorante Rechtsruck sich weiter breitmacht, ist in diesem Buch ganz deutlich zu spüren. Hier und da liegt er dann doch mal daneben, z.B. das Wahlverhalten der jungen Generation imaginiert er vollkommen falsch, aber 99 Prozent des Buches sind schmerzhaft wahr.

Dabei streift Jefferys viele Themen neben der Protestkultur und dem Klimawandel, jedes einzelne hat absolut seine Berechtigung und kann, muss, sollte besprochen werden – alle zusammen in einem Buch sind aber einfach zu viel. Was mich begeistert hat: Jefferys schreibt feministisch, gut feministisch, glaubhaft feministisch, was ich sehr ungewöhnlich finde von einem männlich gelesenen Autor, ist mir in dieser Qualität noch nicht begegnet.

Wenn man es über die ersten 70 Seiten hinausschafft, die etwas sehr namens- und infolastig sind, steigt die Handlungsorientierung und streckenweise befinden wir uns fast in einem Politthriller. Leider aber geht dem Autor am Ende die Luft aus und er schreibt nach vielen dramatischen Wendungen ein schnelles Happy End herbei – das für mich keine Glaubwürdigkeit hat und auf einmal auch all die vielen Themen einfach dropped. Nichts ist wirklich besser geworden – aber irgendwie sind auf einmal alle zufrieden. Das hat mich sehr unzufrieden zurückgelassen, weshalb ich dem Buch nicht mehr als 3,5 Sterne geben kann – auch wenn ich mir wünsche, dass sich ganz viele Menschen mit den Themen des Buches auseinandersetzen – für eine bessere Welt! Etwas langen Atem braucht es für dieses Buch – aber für die Weltverbesserung ja auch.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Leider nicht mein Ding

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Aufgrund der im Klappentext angeteaserten Themen war ich wirklich gespannt auf dieses Buch. Das Cover gefällt mir auch gut und wirkt durchdacht. Doch beim ersten reinblättern bin ich erstmal erschrocken: ...

Aufgrund der im Klappentext angeteaserten Themen war ich wirklich gespannt auf dieses Buch. Das Cover gefällt mir auch gut und wirkt durchdacht. Doch beim ersten reinblättern bin ich erstmal erschrocken: kleine Schrift, dicht bedruckt, das "erschlägt".

Phasenweise ließ sich die Geschichte gut lesen und war spannend und anschaulich geschrieben, dann gab es immer wieder Abschnitte in den es müßig war weiter zu lesen, die Handlung war unübersichtlich, langatmig und konnte mich nicht begeistern. So kann ich das Buch leider nicht wirklich weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Realtätsfern und unverhältnismäßig

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Die Hamburgerin Mara ist Angehörige der Polizei Berlin und wird dort täglich mit Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Rassismus und mehr konfrontiert. Eines Tages geht ein Video von einer Demonstration aus Hamburg ...

Die Hamburgerin Mara ist Angehörige der Polizei Berlin und wird dort täglich mit Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Rassismus und mehr konfrontiert. Eines Tages geht ein Video von einer Demonstration aus Hamburg viral, bei dem ein Polizist zu Tode kommt. Trotz der Blaclava des Demonstranten kommen Mara die Augen sehr vertraut vor, und sie beschließt undercover in Hamburg zu ermitteln.

Vorab hatte ich mir aufgrund des Klappentextes etwas anderes vorgestellt. Mir wurde aber ziemlich schnell klar, dass der Autor eine Vorliebe für Extreme hat. Es wird gehetzt und über Dinge geschrieben, über die sich scheinbar vorher für meinen Geschmack zu wenig Gedanken gemacht wurden. Ich finde es alles sehr aggressiv geschrieben. Es schürt meiner Meinung sehr viel (unbegründeten) Hass. Vielleicht war die Grundidee nicht verkehrt, aber die Umsetzung ging komplett nach hinten los.

Ich habe noch nach Gründen für einen weiteren Stern gesucht, aber auch der Schreibstil ist nichts besonderes.

Ich zähle definitiv nicht zur Zielgruppe dieses Buches und kann es auf gar keinen Fall weiterempfehlen.

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