Türkisgrüner Winter ist ohne jeden Zweifel eine unbeschreiblich fantastische und fesselnde Fortsetzung zum Vorgänger Kirschroter Sommer, wobei man hier eigentlich nicht wirklich von zwei Büchern sprechen kann, da die Bände nahezu nahtlos ineinander übergehen und nicht unabhängig voneinander gelesen werden können.
In Türkisgrüner Winter erzählt die Autorin Carina Bartsch ihre Geschichte um Elyas und Emely vielmehr zu Ende und schafft es damit erneut den Leser restlos zu begeistern und ihn fast wunschlos glücklich zu machen.
Gerade als man das ersehnte Happy End schon kommen sieht und alles so gut läuft, wendet sich das Blatt noch einmal und die Figuren werden vor neue Herausforderungen gestellt, die sie überwinden müssen. Dabei ist es, genau wie in der weit zurückliegenden Vergangenheit, vor allem die fehlende Kommunikation zwischen Emely und Elyas, die ihnen das Leben unnötig schwer macht. Das macht die Geschichte aber nur umso authentischer – auch wenn man manchmal nur den Kopf darüber schütteln kann, weil die Probleme so leicht zu lösen wären – denn in der Realität sieht es oftmals nicht anders aus. Viele Konflikte könnten leicht geklärt oder sogar von vorneherein vermieden werden, wenn wir nur offener miteinander über unsere Gefühle sprechen würden.
Emely und Elyas haben also noch einen weiten Weg vor sich, insbesondere da ihnen die Vergangenheit immer wieder in die Quere kommt. Aber nachdem man die Beiden im ersten Teil schon so lieb gewonnen hat und sie im Verlauf des zweiten Teils nur noch mehr ins Herz schließt, begleitet man sie gern auf ihrem Weg und hofft, dass sie alle Hürden schließlich überwinden können, denn für die wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen.
Die Zwei sind einfach total sympathisch und man liebt sie mit all ihren Fehlern. Obgleich ein gewisser Verdacht sich bestätigt und Elyas somit wirklich Mist gebaut hat, kann man ihm nicht lange böse sein und verzeiht ihm schnell. Wie könnte man das auch nicht, so sehr wie Emelys Schmerz ihn trifft und er sich bemüht alles wieder gut zu machen? Natürlich war es falsch, was er getan hat, aber das weiß er selbst vermutlich am aller Besten und keiner bereut es mehr als er, zumal er befürchtet Emely dadurch endgültig verloren zu haben, was er sich selbst nie verzeihen würde. Allerdings hatte das im Endeffekt auch sein Gutes, denn ohne diesen Fehler hätte Elyas seine Meinung über Emely nie geändert und sich nicht in sie verliebt.
Obwohl Emely und Elyas dieses Mal etwas weniger streiten, kommt der Wortwitz nicht zu kurz und es gibt erneut etliche Szenen, die einen nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Lachen bringen. Darüber hinaus gibt es eine ordentliche Portion Romantik, die einem immer wieder das Herz aufgehen lässt und manchmal sogar zu Tränen rührt.
Die Handlung dreht sich zwar weiterhin vor allem um Elyas und Emely, aber trotzdem sind neben der Liebe die Themen Freundschaft und Familie ebenfalls wieder von Bedeutung. Sowohl Alex als auch die Familien von Elyas und Emely haben mittlerweile gemerkt, dass irgendetwas zwischen den Beiden vorgefallen ist und versuchen, jeder auf seine Art, ihnen irgendwie zu helfen. Emelys Vater ermöglicht ihr eine neue Sicht auf die Dinge, die ihr zwar schwer fällt, die sie aber dennoch langsam in Betracht zieht. Doch insbesondere Elyas bester Freund Sebastian spielt letztlich eine entscheidende Rolle als er sich Elyas zuliebe – zum Glück! – in dessen Beziehung zu Emely einmischt und macht somit deutlich, wie wichtig Freunde im Leben sein können.
Des Weiteren kommt es im zweiten Teil erneut zu einem einschneidenden Erlebnis, das sowohl die verschiedenen Charaktere als auch den Leser stark zum Nachdenken anregt.
Der Schreibstil von Carina Bartsch ist genauso locker und frech wie man es aus dem Vorgänger kennt und sorgt dafür, dass man das Buch schneller beendet hat als es einem lieb ist. Zum Ende hin kann man sich kaum noch von den Zeilen losreißen, weil man endlich wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Doch je näher die letzte Seite rückt, desto langsamer möchte man eigentlich lesen um den damit leider verbundenen Abschied von Emely und Elyas so lange wie möglich hinauszuzögern.
FAZIT
Türkisgrüner Winter ist der grandiose emotionale Abschluss der wunderschönen Liebesgeschichte von Elyas und Emely, die man nicht so schnell vergessen wird und garantiert nicht zum letzten Mal gelesen hat. Die Beiden sind einfach zwei unheimlich liebenswerte Figuren, die perfekt zusammen passen. Man fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit und hofft, dass sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, schließlich zueinander finden und doch noch glücklich werden.
Ein Must-Read für alle Fans von romantischen und vor allem glaubwürdigen Geschichten mit sympathischen Charakteren und witzigen Dialogen!
Hoffentlich lässt der nächste Roman von Carina Bartsch nicht allzu lange auf sich warten, denn man kann es kaum erwarten zu erfahren, was diese talentierte Frau sich als nächstes einfallen lässt und wird es, wovon auch immer es handeln wird, mit Sicherheit sofort nach dem Erscheinen lesen.