Cover-Bild Teufelsweiber
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Benevento
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 11.10.2018
  • ISBN: 9783710900372
Carina Heer

Teufelsweiber

100 Frauen, die die Welt auf den Kopf stellten

Wild. Verrucht. Mutig. Und manchmal auch richtig böse

Dass Frauen manchmal richtig intelligent sein können, ist inzwischen auch in der hintersten Bank angekommen. Aber können sie auch mutig sein? Abgezockter als Lehmann Brothers? Witziger als Bastian Pastewka? Cooler als James Dean? Oder sogar grausamer als Jack the Ripper? Und ob sie das können! Für alle, die genau das schon lange geahnt haben, und erst recht für jene, die das nicht glauben, porträtiert Carina Heer mit einer guten Portion Humor und Ironie ganz unterschiedliche – bekannte und weniger bekannte – Frauen aus allen Zeiten und Ländern.

Als Teufelsweib gilt man schnell – zumindest in den Augen der Männerwelt. Und da braucht es gar keinen Bund mit dem Teufel. Es reicht schon aus, besonders draufgängerisch, rücksichtslos oder allgemein besonders begabt und erfolgreich zu sein – also jetzt außer in den typisch weiblichen Künsten wie Sprachen, Handarbeit und, äh, Zuhören oder so. Echte Teufelsweiber eben, wie Gisela Werler, die an den Geldschaltern der jungen Bundesrepublik für Furcht und Nervenkitzel sorgte, oder die berühmt-berüchtigte Piratin Mary Read. Aber natürlich dürfen auch Namen wie Kleopatra, Marie Curie und Bonnie Parker nicht fehlen – um nur einige der Damen zu nennen, die wir unbedingt (neu) kennenlernen sollten!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2018

Buntes Durcheinander

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Der Ansatz dieses Buches ist löblich. Carina Heer möchte anhand 100 ausgewählter „Teufelsweiber“ beweisen, dass Frauen keinesfalls das schwache Geschlecht sind, sondern durchaus in der Lage, die Welt auf ...

Der Ansatz dieses Buches ist löblich. Carina Heer möchte anhand 100 ausgewählter „Teufelsweiber“ beweisen, dass Frauen keinesfalls das schwache Geschlecht sind, sondern durchaus in der Lage, die Welt auf den Kopf zu stellen. Bei gut 300 Seiten haben wir pro vorgestellter Frau drei Seiten lang Gelegenheit, ihre spezielle Geschichte zu lesen, uns von der Autorin überzeugen zu lassen, warum gerade dieses Weib des Teufels sei und zu den 100 Auserwählten dieses Buches zählt.

Von der biblischen badenden Susanna bis zu Malala Yousafzai entfaltet die Autorin einen bunten Fächer ausgewöhnlicher Frauenschicksale. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die gerade diese Frau in die Geschichte eingehen ließen. Die badende Susanna wurde zum Sinnbild der keuschen Unschuld, der niemand Glauben schenkte, außer dem Propheten Daniel. Die Parallelen zu heutigen Vorwürfen, missbrauchte Frauen trügen zumindest eine Mitschuld, sind unverkennbar. Malala Yousafzai ist die mit Abstand jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte. Sie wollte nur zur Schule gehen, obwohl die Taliban ihr und allen anderen Mädchen dieses Recht verwehrten. Zwei bewegende Schicksale, die für mich eines gemeinsam haben - der Oberbegriff „Teufelsweiber“ passt für beide nicht, ist unglücklich gewählt als Titel dieses Buches.

Kaiserin, Politikerin, Bankräuberin, Piratin, Widerstandskämpferin, Mathematikerin, Terroristin, Päpstin, Spionin ... Frauen können alles sein. Das beweist dieses Buch und dafür mag ich es. Kurzweilig und unterhaltend ist es allemal. Drei Seiten lese ich gern mal eben zwischendurch und fühle sich danach mit der Geschlechtsgenossin verbunden oder auch nicht.

Über die Auswahl bzw. Nichtauswahl bedeutender weiblicher Persönlichkeiten will ich nicht diskutieren. Selbst wenn Carina Heer tausend Schicksale beschrieben hätte, wäre das Bild “der Frauen“ immer noch unvollständig. Was mich wirklich stört, ist der ungeordnete Aufbau des Buches. Es gibt keinen roten Faden. Keine zeitliche Reihenfolge, ja nicht einmal ein alphabetisches Register. Um herauszufinden, ob beispielsweise Nina Hagen oder Marie Courie in diesem Werk Platz gefunden haben, muss man schon das komplette Inhaltsverzeichnis aufmerksam durchgehen. Es ist übrigens nur eine der beiden darin zu finden. Die von mir sehr geschätzte Coco Chanel hat es auch in dieses Buch geschafft. Allerdings nur auf einen Satz reduziert und als schlechtes Beispiel in der vorangestellten Zitatensammlung „Über Frauen“. Schade. Aber auch symptomatisch für das Gefühl, das dieses Buch bei mir hinterlässt. Tolle Idee, Umsetzung weniger geglückt.

Fazit: Historische und aktuelle Schicksale außergewöhnlicher Frauen gut recherchiert und kurzweilig aufbereitet. Leider auch chaotisch, ohne Register und zeitliche Ordnung. 3***

Veröffentlicht am 25.06.2019

Ein Portrait, unangepasst und eigenwillig

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Teufelsweiber von Carina Heer erschienen 2018 Benevento Verlag
Die Kurzabhandlungen und Einblicke in das Leben und Wirken der 100 Teufelsweiber beinhaltet eine Auswahl von Frauen aus verschiedenen Zeitepochen. ...

Teufelsweiber von Carina Heer erschienen 2018 Benevento Verlag
Die Kurzabhandlungen und Einblicke in das Leben und Wirken der 100 Teufelsweiber beinhaltet eine Auswahl von Frauen aus verschiedenen Zeitepochen. Von Kleopatra über Katharina II bis Nina Hagen sind Frauen, die die Welt auf den Kopf stellten, in diesem Buch vertreten. Die Autorin umschreibt mit ihren eigenen gewählten Worten diese mehr oder wenig geschichtsträchtigen Persöhnlichkeiten. Witzig, ironisch, unangepasst,... laut Klappentext, doch diverse Wortspielereien wirken nicht immer passend. Mit Interpretationen und den Bezug zur heutigen Zeit und Gesellschaft formt Carina Heer den Text in einer teils saloppen Sprache und einem Schreibstil, der modern wirken will. Sie stellt unbeantwortete Fragen in den Raum und drückt der Lektüre ihren eigenen Stempel auf, der jedoch Geschmackssache bleibt.
Das Inhaltsverzeichnis läd zum Stöbern im Buch ein. Wahllos erfolgt die Abfolge der Personen im Register. Dies macht die Lektüre zu einem kurzweiligen Vergnügen. Sucht man eine Persöhnlichkeit, muss man alle Namen in der Liste durchgehen, um fündig zu werden. Hier hätte ich mir ein wenig Ordnung hinsichtlich der Reihenfolge und gern auch präzise Zeitangaben zu den wichtigen Frauen gewünscht. Auch die zahlreichen Quellen und Tipps zum Nach-und Weiterlesen nehmen keinen konkreten Bezug auf genannte Personen oder Textstellen. Dies herauszufinden, bleibt dem Leser überlassen.
Fazit: Was Josephine Barker mit Madonna sowie Angelina und Co. zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft. Laut der Autorin sollte man Rosa Luxenburg nicht völlig unkritisch durch die rosarote Brille betrachten. ... Dieses vielversprechend angedachte Buch mag sicher einige Informationen vermitteln, doch die Art und Weise trifft leider nicht meinen Geschmack.