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Veröffentlicht am 14.07.2024

Grüne Liebe

Zimmerpflanzenliebe
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Zimmerpflanzenliebe ein Ratgeber von Antonia Hartwich aus dem Kosmos-Verlag

„Nicht immer läuft alles glatt und nicht jede Pflanze fühlt sich direkt wohl, wenn sie einzieht. Ich finde aber, Pflanzen zu ...

Zimmerpflanzenliebe ein Ratgeber von Antonia Hartwich aus dem Kosmos-Verlag

„Nicht immer läuft alles glatt und nicht jede Pflanze fühlt sich direkt wohl, wenn sie einzieht. Ich finde aber, Pflanzen zu retten und auch mal zu verlieren, ist ein wichtiger Prozess, um schneller zu sehen, wann etwas OFF ist, wie ich immer sage.“ S.32

Da bei mir oftmals etwas OFF ist und ich dieses Schicksal für mich, meine Pflanzen und meinen Gelsbeutel nicht akzeptieren möchte, beschäftigte ich mich mit der Lektüre der gelernten Gärtnerin. Es sollte nicht zu meinem Nachteil sein, denn die überaus ansprechende Aufmachung macht Lust durch jede einzelne Seite zu stöbern. Der lockere Schreibstil gefällt mir besonders gut und die zahlreichen Tipps hören sich richtig gut an. Die Zimmerpflanzenliebe punktet mit fundierten Fakten und einem überdurchschnittlich großen Maß an Liebe zu den grünen Exemplaren und Mitbewohnern.
Antonia Hartwich hat mich überzeugt, wobei mich die Fotographien mit ihr keineswegs stören. Im Gegenteil, ihre Passion wird bildhaft festgehalten und ergänzt den informativen Text wunderbar.
Die getroffene Auswahl der angesprochenen Pflanzen ist überschaubar. Es finden sich, zu meiner Freude einige Schmuckstücke, die ich selbst zu Hause habe. Nach dem Studieren des Ratgebers wird sich unser Zusammenleben wohl noch viel freundschaftlicher gestalten.

Fazit: Gehen Sie mit der Zeit, geben Sie der jungen Autorin und Influencerin eine Chance! Es lohnt sich! Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Erfrischend und lehrreich

Die Rückenlüge
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Die Rückenlüge ein Ratgeber von Robin Nürnberg

„Mir als Physiotherapeut liegt es sehr am Herzen, dem unnötigen Leid durch weitverbreitete Mythen, Irrglauben und Fehlinformationen bestmöglich entgegenzuwirken. ...

Die Rückenlüge ein Ratgeber von Robin Nürnberg

„Mir als Physiotherapeut liegt es sehr am Herzen, dem unnötigen Leid durch weitverbreitete Mythen, Irrglauben und Fehlinformationen bestmöglich entgegenzuwirken. S.15

Das ist ihm gelungen! Um aus der Schmerzspirale herauszukommen, erklärt der renommierte Physiotherapeut wie es geht und wie man sich selbst helfen kann. Er räumt mit Mythen und Vorurteilen auf, so dass man eine gute Orientierung durch den Dschungel der Schmerzprophylaxe, Schmerzbehandlung und Gesunderhaltung des Körpers hat. Robin Nürnberg betrachtet den Körper ganzheitlich. Er gibt Tipps und Übungen, die man leicht nachvollziehen kann anschaulich an die Hand. Nicht nur in diesem Ratgeber kann man etwas von dem engagierten Physiotherapeuten lernen, auch in den sozialen Medien ist er unterwegs und hautnah erlebbar.
„Jeder kleine Schritt zählt!“ Überhaupt liegt der Schlüssel für ein gesundes, bewegliches Leben in der Prävention, die meiner Ansicht nach, in unserer Gesellschaft viel zu kurz kommt. Man müsste nur regelmäßig den inneren Schweinehund überwinden und einen maßvollen Umgang mit Lebens- und Genussmitteln pflegen, dann könnte sicher die ein oder andere Tablettengabe veringert und eingefleischete Standardtherapien vermieden werden.

Fazit: Bewegung ist unser Freund! Mit kleinen Dingen und einer kontinuierlichen Regelmäßigkeit lässt sich vieles bewirken.

Eine gelunge und hilfreiche Lektüre!

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Anfänglich stark, dann Schwierig, später wenig fesselnd

In den Augen meiner Mutter
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In den Augen meiner Mutter von Jo Leevers (Droemer Verlag)

Georgie ist merkwürdig gleichmütig, hin und wieder tätschelt sie ihren Bauch und nippt an einem Kakao, der so süß ist, dass ihr die Zähne davon ...

In den Augen meiner Mutter von Jo Leevers (Droemer Verlag)

Georgie ist merkwürdig gleichmütig, hin und wieder tätschelt sie ihren Bauch und nippt an einem Kakao, der so süß ist, dass ihr die Zähne davon wehtun. Sie hat sich fünfzehn Minuten lang für dieses Getränk angestellt also will sie jeden Schluck genießen. Es ist unerwartet tröstlich zuz beobachten, in was für ein Durcheinander das Leben aller anderen gerade ist: Es gibt ihr das Gefühl, nicht so allein zu sein. S.44

Georgie steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Sie stößt in den sozialen Medien auf ein Foto, welches ihre Mutter Nancy zeigt. Diese hat die Familie verlassen, als Georgie und ihr Bruder Schulkinder waren.
Die Tochter begibt sich auf eine überstürzte Suche nach Nancy zusammen mit ihrem Bruder, den sie mit ins Boot bzw. Auto holt. Während dieser Fahrt treten unausgesprochene Sachen ans Tageslicht. Verschwiegenes und Ungereimtheiten verschärfen die familiäre Situation.

Der Roman erzählt abwechseld aus der Perspektive von Georgie und ihrer Mutter Nancy. Mit jedem Kapitel kommt man den beiden Frauen ein Stück weit näher und taucht in die Vergangenheit der Familie ein. Wobei mir Nancy authentischer und greifbarer erscheint als ihre Tochter. Georgie wirkt auf mich naiv und daher wenig sympathisch. Weitere tragische Rollen in der Geschichte spielen Dan, Georgies Bruder, Frank der Vater und ein gewisser Gerry Mac, dessen Rolle erst später offensichtlich wird, sowie der Freund von Georgie, der (leider) eine nebensächliche Rolle spielt.
Die Autorin hinterfragt die Rolle der Frau innerhalb der Familie und Gesellschaft sowie konkret das Muttersein mit allen äußeren Erwartungen.

Fazit: Ich verlasse die Lektüre sehr zwiespältig. Einerseits finden sich sehr gute Ansätze, das Thema ist äußerst interessant und ein starker Einstieg verlocken zum Weiterlesen. Doch im Laufe der Geschichte flacht der Spannungsbogen ab, Zufälle und letztendlich nicht ausreichend beleuchte Situationen und Personen hinterlassen einen faden Beigeschmack. Ein deprimierendes Buch mit lichtem Hoffnungsschimmer am Ende.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Bis zum nächsten Mal!

Man sieht sich
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Man sieht sich ein Roman von Julia Karnick (dtv)

Trennte er sich wegen Frie?
„Tu nicht so, als müsstest du darüber nachdenken“, zischte Swantje.
Aber das musste er tatsächlich.
Ja, Frie hatte etwas zu ...

Man sieht sich ein Roman von Julia Karnick (dtv)

Trennte er sich wegen Frie?
„Tu nicht so, als müsstest du darüber nachdenken“, zischte Swantje.
Aber das musste er tatsächlich.
Ja, Frie hatte etwas zu tun damit, dass er gerade eines dieser Gespräche führte, die man anscheinend früher oder später zu führen hatte, sobald man kein Kind mehr war. Offenbar gehörte es zum Erwachsensein dazu, andere zu verletzen, und auf einen bestimmte Weise war das schwerer, als wenn man der war, dem wehgetan wurde, fand Robert. S.110

Friedericka und Robert, eine Geschichte, (fast) ein Leben lang; in Abbild der Zeit, der sich verändernden Lebensphasen und damit verbundenen unterschiedlichesten Empfindungen sowie Wahrnehmungen.
Julia Karnick schreibt einfühlsam und bewegend. Sie trifft den richtigen Ton und schickt ihre Protagonisten mit fortschreitenden Lebensalter durch authentische Situationen. Ich, als Leser habe mich den beiden Hauptfiguren sehr nah gefühlt und dank des tollen Schreibstils bewegende Einblicke in deren Leben und Gefühlswelt bekommen. Man taucht in ein Wechselbad der Gefühle ein und empfindet mit Robert und Frie bis zum Ende. Beide Figuren bekommen eine Stimme keiner kommt zu kurz. Somit ist die Erzählung ausgewogen, ein Auf und Ab, nie langweilig und doch leicht kompliziert. Doch gerade dies macht ihren Reiz aus. Das Leben wie es so spielt...

Fazit: Eine wirklich tolle, herzerwärmende Geschichte, ein passendes Cover und ein toller Titel.
Letztendlich kann doch alles so einfach sein in dieser verzwickten Welt.

Danke für die wundervollen Lesemomente!

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Lustig verpackte Direktheit

Komm schon, Baby!
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Komm schon Baby! von Ellen Berg (atb)

Das passt doch alles nicht zusammen. Vielleicht ein Fall von Persönlichkeitsspaltung? Erotisch motivierte Schizophrenie? Dr. Jekyll und Mr. Hyde in Gestalt eines ...

Komm schon Baby! von Ellen Berg (atb)

Das passt doch alles nicht zusammen. Vielleicht ein Fall von Persönlichkeitsspaltung? Erotisch motivierte Schizophrenie? Dr. Jekyll und Mr. Hyde in Gestalt eines smarten Allergologen?
Ja, genau, undThermomix ist der Heizungsmonteur von Asterix und Obelix, flüstert eine fiese kleine Stimme in meinem Ohr. Man nennt es Seitensprung, Juli. S.58

Juli rutscht mit ihren 38 Jahren in eine ziemlich verzwickte Situation. Als Hebamme steht sie mit beiden Beinen fest im Leben. Eigentlich müsste sie sich mit Schwangerschaftsverhütung bestens auskennen. Doch sie fordert das Schicksal heraus und nun zieht es ihr und ihren Gefühle den Boden unter den Füßen weg. Wie so oft spielen die Männer eine tragende Rolle, werden gebauchpinselt oder bekommen ihr Fett weg.

Dieses Mal geht es rund ums Kinderkriegen in Ellen Bergs „Komm schon, Baby!“. Natürlich verhilft sie ihrer sympathischen Protagonistin Juli in die ein oder andere problematische Situation. Dabei bringt sie die Thematik mit Witz und Spontanität auf den Punk. Alltäglichkeiten werden aufgebauscht, klischeehafte Figuren kreiert, Wortspiele zur höchsten Kunst getrieben sowie überspitzte Dialoge geführt. Dies alles in einem Tempo, welches jeder Zeile höchstes Vergnügen entlockt. Gepaart mit dem lustigen Cover entspricht dieser Roman meinen Vorstellungen von einem gelungenen Gesamtpaket. Ellen Berg versteht es glänzend zu unterhalten. Die Texte lesen sich mit einer zielstrebigen Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht.

Immer wieder ein Genuss und einen Lacher wert!

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