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Veröffentlicht am 07.04.2025

Der sonnige Süden!

Es kann so schön sein, das Leben
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Es kann so schön sein das Leben von Alexander Oetker (Hoffmann und Campe Verlag)

„Ja“, sagt er und nickt, „dieser Süden hat mir eine ganz andere Dankbarkeit gegeben, für die großen Dinge, Gesundheit und ...

Es kann so schön sein das Leben von Alexander Oetker (Hoffmann und Campe Verlag)

„Ja“, sagt er und nickt, „dieser Süden hat mir eine ganz andere Dankbarkeit gegeben, für die großen Dinge, Gesundheit und Liebe, aber auch für die kleinen, den Sonnenaufgang und all das. Ich bin ehrfürchtiger geworden, vor der Schönheit – und vor dem Leben an sich.“ S.162

Dieses Gefühl, welches der Autor in seinem Buch beschreibt, ergibt sich, meines Erachtens, aus einem erfüllten Leben, aus reichlichen Erfahrungen, Lebensumständen, aus Verlusten, Wertschätzung, verschiedensten Reisen und Bekanntschaften sowie aus der Summe des eigenen Charakters und der jeweiligen Lebenseinstellung. Natürlich ist man geprägt durch äußere Einflüsse und eine gewisse Gruppendynamik. Oft zieht sich das regionale Korsett fester zu, wenn man wenig außerheimatliche Erfahrungen und Begegnungen macht.
Anderen Kulturen kennenzulernt, hilft mir zum Beispiel, besser zu differenzieren, zu vergleichen, einzuordnen, zu reflektieren und zu lernen. Und ja, auch dankbarer und ehrfürchtiger zu sein. Sicher liest man hier Klischees, doch haben mir die Anekdoten aus den südlichen Gefilden sehr gut gefallen und ich habe das ein oder andere wiedererkannt. Aus den gut gemeinten Ratschlägen kann man sich etwas passendes herauspicken und sollte nicht alles so bierernst nehmen!

Fazit: Ein nettes Buch mit sonnengewärmten Geschichten, die die Unterschiede zwischen Nord und Süd aufzeigen. Tolle Rezepte und Lebensweisheiten, Ratschläge, ein „süßes Schlusswort“ sowie Dolce Vita von A bis Z runden das Geschrieben ab.
Ja, und es kann so schön sein das Leben auch hierzulande, wenn die innere Einstellung passt! Im Hier und jetzt sein, genießen und die täglichen Aufgaben mit Freude angehen. Und sind wir ehrlich, würden wir alle im Süden wohnen, könnten wir das Meer gar nicht mehr vermissen. Die Vorfreude auf einen Urlaub im Süden ist genauso schön, wie das Leben hier!

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Viel Fahrwasser, nicht tief genug!

Wenn die Tage länger werden
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Wenn die Tage länger werden von Anne Stern

Hans spielte auf einer Geige. Zunächst Tonleitern, Dreiklänge, kurze Fingerübungen. Dann eine Etüde, die sie wiedererkannte, weil er sie früher manchmal gespielt ...

Wenn die Tage länger werden von Anne Stern

Hans spielte auf einer Geige. Zunächst Tonleitern, Dreiklänge, kurze Fingerübungen. Dann eine Etüde, die sie wiedererkannte, weil er sie früher manchmal gespielt hatte. Schließlich war er zu Sonaten übergegangen. Die Klänge wurden selbstbewusster, tragender, sie flossen aus der Werkstatt durch den düsteren Korridor und das Küchenfenster. Zu Ute, die zu erschöpft im eisernen Gartenstuhl auf der noch regenfeuchten Wiese saß und mechanisch Bellas Kopf streichelte, der die Musik, die aus den Holzdingern kam, nie ganz geheuer war.
Ute lauschte, halb ungläubig, halb bewundernd. …
… Und welche Geige es war, auf der er schon über eine Stunden spielte. Doch nicht etwa die von Lisa Fischer? S.131

Lisa Fischer, von ihrem Partner getrennt lebend, alleinerziehend und tagtäglich in Selbstzweifeln gefangen, steht hier im Mittelpunkt in der vorrangig aus ihrer Sicht erzählten Geschichte. Im laufenden Text werden dem Leser zu viele Fragen entgegengeworfen, die direkt aus Lisas Gedanken herauspurzeln. Sie hadert mit ihrere Rolle als alleinerziehende Mutter, ihrer Rolle als Tochter und gescheiterten Partnerin, ob sie überhaupt gut genug ist sowie mit ihrem Aussehen und diversen anderen Unzulänglichkeiten. Ihre Unsicherheit verstehe ich nicht, da sie mit beiden Beinen als Frau und Mutter fest im Job und im Leben steht. Aufgaben zu erledigen, Verantwortung zu übernehmen, Selbsteinschätzung und Souverenität gehören, für mich, zu diesen Rollen dazu, um ein Vorbild zu sein. Man schwächelt gelegentlich, doch nicht durchgehend?! Da sind ihre Schüler, die Eltern und ihr Sohn! Doch am meisten hat mich, in Lisas Gedankengängen, die wiederkehrenede Auseinandersetzung mit dem Rollenklischee von Mann und Frau in unserer Gesellschaft genervt.
Des Weiteren werden viele wichtige Themen behandelt, die im Zuge der Fülle eher eine Randposition besetzten. Da sind Ute und ihr Vater Hans auf dem alten Gehöft mit den vielen Kirschbäumen. Die Beschreibungen rund um die Lokalität, die anstehenden Aufgaben und die zukünftigen Sorgen von Ute fand ich treffend beschrieben. Die bodenständige Ute ist meine Lieblingsfigur im Roman. Auch Hans ist ein liebgewonnener Charakter. Durch dessen Arbeit bekommt man einen detaillierten Einblick in das Handwerk des Geigenbauers. Die weiteren Charaktere sind gut dargestellt, doch an mancher Stelle hätte ich mir für die ein oder andere Figur mehr Tiefe gewünscht. Eine weitere Hauptdarstellerin ist die Geige aus dem Familienbesitz von Lisas Großvater. Dieser Strang ist sehr interessant. Die Verbindung und den Zugang zum Nationalsozialismus und den Ungerechtigkeiten sowie Boshaftigkeiten gegenüber den Juden findet die Autorin über genau diese Geige. Auch hier hätte dem Text ein wenig Intensität gut getan.
Zur Familie gehört noch Lisas agile Mutter, die in Bezug auf die Vergangenheit lieber schweigt. Das bezieht sich auf den Tod ihres Mannes und die Vergangenheit ihres Vaters. Die Differenzen und die Sprachlosigkeit in der Mutter-Tochter-Beziehung kann ich ebenso nicht ganz nachvollziehen. Nicht eindeutig und wenig lösungsorientiert! Dann wären da noch Lisas Beziehungen, der Expartner und neue Bekanntschaften. Wohin die Reise geht lässt die Autorin teils offen.
Fazit: Anne Stern ist mir als Autorin bekannt. Gern habe ich die Dresden-Triologie rund um die Semperoper sowie die Geschichten der Frauen vom Karlsplatz gelesen. Der Schreibstil hat mich immer gefesselt und ihre bildhaften, emotionalen Beschreibungen gefangen genommen. Im vorliegenden Roman hat die Autorin vielleicht einfach zu viel gewollt. Die Schwere der Themen liest sich erdrückend und Lisa selbst ist nicht gerade entusiastisch, eher deprimierend und träge. Hoffnung kommt erst ganz am Ende auf, so dass ich mich an ein oder anderer Stelle durch den Text mit einzelnen Wiederholungen gequält habe und manche Zeile überlesen musste. Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt.

Ein gutes Buch, doch nicht das Beste von Anne Stern. Mir fehlen der Fokus und die Konzentration auf ein Thema sowie eine gewohnt brillant erzählte Geschichte!

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Ein intensives Leseerlebnis

Emma
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Emma von Jean Reno (lübbe Verlag)

Mit weit geöffneten Armen geht sie zu Fuß aufs Meer zu. Der Wind bläst so stark, dass er ihr fast den Atem nimmt und auf ihrer Zunge den salzigen Geschmack von Tränen ...

Emma von Jean Reno (lübbe Verlag)

Mit weit geöffneten Armen geht sie zu Fuß aufs Meer zu. Der Wind bläst so stark, dass er ihr fast den Atem nimmt und auf ihrer Zunge den salzigen Geschmack von Tränen hinterlässt. Ihre Mutter hat ihr erzählt, dass sie schon mit drei Jahren so aufs Meer zugelaufen war: die Ärmchen ausgebreitet wie Flügel, überzeugt davon, wegfliegen zu können.

„Ich hatte Angst, dass ein Windstoß dich mitnimmt, mein Liebes...“

Ihre Mutter ist hier überall. Emma versucht, ihr Bild wachzurufen – ihre anmutige Gestalt, wie sie sich hier in die Fluten stürzt. Jeanne war übermütig und verrückt und außerdem so schön, dass sie alle Herzen im Sturm eroberte. Sie liebte es, im Winter schwimmen zu gehen: „um meine Zellen zum Tanzen zu bringen“, pflegte sie lachend zu sagen. S.17

Er schreibt so schön! Seine Worte berühren mich und streicheln meine Seele!
Ich habe mich in diesen Roman verliebt, vielleicht, weil Emma in diesem Moment so verletzlich ist und die Parallelen unübersehbar sind.
Ja, und ich liebe Frankreich und die Bretagne, den Ort, wo dieser Roman beginnt. Die detaillierten Beschreibungen der Natur, die Landschaft, die Kultur und die Gepflogenheiten in dem französischen Landstrich und später im Oman sind bildhaft und sehr interessant dargestellt. Die Probleme, die Jean Reno anspricht, verpackt er hervorragend in die erzählte Geschichte. Besonders die Gegebenheiten im Oman haben mich teils fasziniert und auch betroffen gemacht. Die Frau und ihre Rolle in der Gesellschaft, ein bestimmter Status und die Unterschiede zu unserer Lebensweise wurden sehr gut beleuchtet und in die Erzählung eingebaut.

Jean Reno hat mit Emma Morvan eine spezielle Figur geschaffen. Ihr Handeln ist von Schicksalsschlägen gezeichnet. Ein gewisser Eigensinn ist ihren Erfahrungen geschuldet. Sie ist intensiv und genau so erzählt der Autor auch von ihr.
Emma durchläuft von Anfang bis Ende eine rasante Entwicklung, wächst über sich hinaus und stellt somit die Weichen für eine neue Zukunft. Ihre Beweggründe und Aktionen sind nachvollziehbar und passen sehr gut in den Roman.

Der gediegene Start harmoniert mit dem actionreichen zweiten Teil. Hier merkt man, dass der Autor über hinreichende Filmerfahrung verfügt. Er zaubert mit seinen Worten Bilder in den Kopf. Man hört das wilde Meer an der bretonischen Küste rauschen, läuft mit Emma über den Souk, sitzt im Cafe oder schlendert durch das elegante Hotel. Ihrem Auftrag, Mitarbeiter des luxuriösen Resorts im Oman hinsichtlich ihrer Massagetechniken und ihres Könnens zu schulen, kommt sie pflichtbewußt nach. Tariq, den Chef der Wellnessoase, hat Emma durch ihre wundersamen Hände und mit ihrer tollen Ausstrahlung beeindruckt. Ihre Berufung und ihre Massagekünste sind legendär. Hierbei hat mich eine gewisse Spiritualität nicht gestört. Letztendlich wird ihre Begabung nicht aufgeklärt, doch fand ich diesen Aspekt sehr spannend. Energiebahnen durchziehen und umgeben uns. Warum sollten sensible Menschen nicht entsprechend darauf reagieren?

Seit der ersten Begegnung von Emma und Tariq fühlen sich beide unheimlich stark zueinander hingezogen. Doch Tariqs Status im Oman sieht ein Zusammensein mit der Französin nicht vor. Somit entwickelt sich eine heikle Konstellation, die Emma immer mehr in die Enge treibt. Verschiedene Interessen, Machtspiele und unerfüllbar scheinende Erwartungen gedeihen zu einer brisanten Spionageaffäre.

Fazit: Ein grandioses Debüt! Mir hat die Mischung aus tiefgründigen Gedanken, rasantem Actiontrthriller und einer intensiven Liebesgeschichte unheimlich gut gefallen. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass ich weitere Abenteuer der starken Protagonistin in einem Nachfolgeroman lesen darf. Ich schätze Jean Reno als Schauspieler und somit seine Arbeit sehr. Mit Emma hat er bewiesen, dass er auch Romane schreiben kann. Sein Schreibstil ist besonders, intensiv, einzigartig und sehr gut lesbar, eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Akademische Kühle

Die Summe unserer Teile
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Die Summe unserer Teile von Paola Lopez

„...das sind diverse Versatzstücke“, sagt Robert, und Daria nickt.
Obwohl sie seit fast dreißig Jahren echte Papierdeutsche ist, ist ihr das Deutsche immer noch ...

Die Summe unserer Teile von Paola Lopez

„...das sind diverse Versatzstücke“, sagt Robert, und Daria nickt.
Obwohl sie seit fast dreißig Jahren echte Papierdeutsche ist, ist ihr das Deutsche immer noch nicht vollständig geheuer. Diese Sprache mit ihrer Genauigkeit, ihrer Tendenz, alles zu zerhacken. Man kann in jedes Wort mit einer Lupe bewaffnet eintreten und findet weitere Wörter, die es näher beschreiben. Auf Deutsch kann sich nichts verstecken.
Englisch ist viel nachsichtiger, weniger grob. Englisch hält einem keine Taschenlampe ins Gesicht – es ist indirektes Licht in der Zimmerecke, eine sanfte Stehlampe. Zwischen englischen Wörtern bleibt viel Platz für das Ungesagte. Englisch, Darias Sprache, die einzige Sprache, die ihre Eltern gemeinsam hatten. S.186

Daria wusste, dass ihre Mutter auf dem Gymnasium in Polen Deutsch gelernt hatte. Deutsch, die Sprache der Zerstörung, Deutsch, die Sprache der Möglichkeiten. Sie fragte sich, wessen Idee es damals eigentlich war, dass sie die Deutsche Grundschule besuchte-die ihrer Mutter oder die ihres Vaters?
Sollte sie von Anfang an zum Studieren nach Deutschland geschickt werden?
„Dinge zu präzisieren, bedeutet auch, sich ihnen zuzuwenden“, sagte Robert. S.187

Der spezielle Schreibstil mit ausufernden, oft emotionalen Beschreibungen hat mich einerseits in seinen Bann gezogen, im klaren Gegensatz dazu stehen die nüchternen, ichbezogenen Charaktere der drei Frauen nachfolgender Generationen. Tochter, Mutter und Großmutter finden keinen Zugang zueinander, obwohl ausreichend Liebe vorhanden scheint. Jede für sich ist so sehr auf ihr eigenes Leben und die Probleme darin bezogen, dass wenig Platz für Kompromisse und die Empfindungen anderer bleibt. Selbst die Beziehungen zu ihren Ehepartnern ist durchdrungen von zu wenig Wertschätzung und Interesse am Gegenüber. Gerade Daria läuft dabei zur Bestform auf. Das stört mich gewaltig.

Konflikten gehen die Protagonisten mit Kontaktabbruch und Stillschweigen aus dem Weg. Als die Hintegründe des einen Konfliktes ans Tageslicht kommen ist es zu spät um sich noch entsprechend versöhnen zu können. Wie unbefriedigend und deprimierend! Mutter Daria und Tochter Lucy hingegen sprechen sich ansatzweise aus, finden jedoch keine Lösung für ihre Differenzen. Das Rätsel um den gelieferte Steinway in Lucys Wohnung mit dem Geburtsnamen ihrer polnischen Großmutter wird ebenfalls nicht endgültig gelöst und kommt nie wieder zur Sprache. Eine unterschwellige Depression und Pessimismus durchziehen diese Lektüre. Schade!

Fazit: Die Geschichte rund um Großmutter Lyudmila finde ich spannend. Daria scheint blass und Lucy hätte ich nicht vermisst in der Geschichte. Gut zu lesen und doch bleibt ein fahler Nachgeschmack und eine unteschwellige Unzufriedenheit zurück! Meine Erwartungen konnte die Autorin leider nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 09.03.2025

Unterhaltsam, anschaulich und lehrreich!

Die Brücke von London
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Die Brücke von London von Julius Arth (dtv)

„Hervorragende Voraussetzungen, wie gesagt“, bemerkte Mr Crull erneut.
„Voraussetzungen wofür?“, ruft Juliana heiser aus. Sie bekommt das Durcheinander in ihrem ...

Die Brücke von London von Julius Arth (dtv)

„Hervorragende Voraussetzungen, wie gesagt“, bemerkte Mr Crull erneut.
„Voraussetzungen wofür?“, ruft Juliana heiser aus. Sie bekommt das Durcheinander in ihrem Kopf nicht geordnet. „Wovon um Himmels willen sprechen Sie?“
Der Kapitän richtet sich im Sessel auf, drückt die Schultern durch und legt die Hände im Schoß zusammen. „Verzeihen Sie, Mrs Hamley. Ich dachte, das sei bereits deutlich geworden. Mit Ihrer Hilfe möchte ich der ehemaligen Brückenkirche zu neuem Glanz verhelfen.“ Er zwinkerte verschwörerisch, breitet die Arme aus. „Gemeinsam, Ma`am, werden wir das unverzollte Warengeschäft auf die London Bridge bringen.“ S.166

1749 laufen die Geschäfte der verwitweten Tuchhändlerin Juliana schlecht. Sie versucht sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Seit hunderten von Jahren bieten die Händler auf der London Bridge ihre Waren an. Auch Julianas Geschäft befindet sich in der ehemaligen Brückenkapelle auf der London Bridge, direkt darunter fließt die Themse. Juliana muss sich etwas einfallen lassen, um mit der Konkurrenz in Westminster mithalten zu können. Die Umstände zwingen sie nicht ganz legelen Wegen zu folgen.

Der zweite Erzählstrang setzt im Jahr 1202 ein. Ein Geistlicher wird beauftragt die Holzbrücke durch eine stabile Steinbrücke zu ersetzen. Beim Bau läuft nicht alles glatt und Schuldige müssen für dieses Hexenwerk gefunden werden! Die beiden Schwestern Estrid und Sybilla geraten ins Visier der Mächtigen.
Die lebhaften Charaktere bereichern diesen unterhaltsamen Roman. Anschaulich und mitfühlend werden die Zwickmühlen und Nöte der Protagonisten geschildert. Ergänzt wird die Geschichte mit einer sich anbahnenden Liebesgeschichte.
Julius Arth fängt mit seinem bildhaften und flüssigen Schreibstil den Zeitgeist hervorragend ein. Leicht verständlich taucht man in diese fesselnde Geschichte ein. Historische Begebenheiten und Handlungsorte werden leicht verständlich in den Text eingebaut. Der damalige Alltag ist greifbar und gut vorstellbar. Auch die Spannung ist durchweg spürbar und hält sich bis zum Ende, wenn beide Erzählstränge zusammen laufen.

Fazit: Dieser Roman hat alles, was man von guter Unterhaltung erwartet, er ist bereichernd, lehrreich und liest sich fabelhaft! Gern wieder Herr Arth, ich bin bei weiteren historischen Abenteuern dabei!

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