Cover-Bild Der Brief
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 09.06.2017
  • ISBN: 9783423261463
Carolin Hagebölling

Der Brief

Roman

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Hält überhaupt nicht was es verspricht

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Auf dieses Buch habe ich mich lange gefreut, doch es hat mich leider enttäuscht. Dabei fängt alles so gut an.

Es dreht sich alles um Marie, die mit ihrer Lebenspartnerin Johanna ein glückliches Leben ...

Auf dieses Buch habe ich mich lange gefreut, doch es hat mich leider enttäuscht. Dabei fängt alles so gut an.

Es dreht sich alles um Marie, die mit ihrer Lebenspartnerin Johanna ein glückliches Leben in Hamburg führt bis zu jenem schicksalhaften 26.05. Da erhält sie einen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine, der jedoch an eine Adresse in Paris adressiert ist. Kurzerhand reist sie nach Paris und findet sich da in einem Leben wieder, dass ihr sehr vertraut vorkommt.

Ganz klar scheint es um Parallelwelten zu gehen. Auch die Intention ist zu erkennen, dass die Autorin uns vor Augen führen wollte, wie ein Leben durch unterschiedliche Entscheidungen anders verlaufen würde, doch leider ist die Umsetzung in meinen Augen überhaupt nicht gelungen.

Durch den flüssigen Schreibstil hat sich das Buch zwar sehr schnell lesen lassen, aber die Geschichte scheint mir doch sehr verworren und das offene Ende lässt mich irgendwie ratlos zurück.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Was wäre wenn...? Klasse Idee, Charaktere allerdings ein wenig zu flach

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Meine Meinung zum Buch

Was wäre wenn ihr euch an einer Stelle eures Lebens anders entschieden hättet als ihr es getan habt? Wie sähe euer Leben dann aus?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Carolin Hagebölling ...

Meine Meinung zum Buch

Was wäre wenn ihr euch an einer Stelle eures Lebens anders entschieden hättet als ihr es getan habt? Wie sähe euer Leben dann aus?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Carolin Hagebölling in ihrem Roman “Der Brief”.

Wer hat sich diese Fragen nicht selber schon einmal gestellt? Ich auf jeden Fall schon. Auch habe ich mir ausgemalt, wie eine andere Entscheidung mein Leben hätte aussehen lassen können. Für uns nur Gedankenspiele, denn die Vergangenheit bleibt Vergangenheit. Getroffene Entscheidungen können nicht rückgängig gemacht werden.

Carolin Hagebölling wagt in “Der Brief” das “Was wäre wenn” Spiel und polarisiert ziemlich mit dem Ende ihres Buches.
Ich habe tagelang diese Rezension vor mir hergeschoben, da ich einfach keine Ahnung hatte, wie ich zu diesem Buch etwas schreiben soll ohne zu viel zu verraten, aber genug, um Lust auf das Buch zu machen und keine falschen Erwartungen zu wecken.

Die Protagonistin Marie lebt eigentlich ein ganz normales und gar nicht so aufregendes Leben. Als Journalistin verdient sie in Hamburg ihr Geld und lebt zusammen mit ihrer Freundin Johanna, in die sie sich vor ein paar Jahren verliebt hat.
Eines Tages erhält Marie einen Brief aus Berlin, von ihrer damaligen besten Freundin. Adressiert ist dieser Brief zwar an sie, aber an eine Adresse in Paris. Und das was im Brief steht ergibt keinerlei Sinn für Marie. Ihre damalige Freundin lebt weder in Berlin noch hat Marie eine Beziehung zu einem Victor.
Marie glaubt an einen schlechten Scherz doch der Brief will ihr keine Ruhe geben, also macht sie sich auf den Weg nach Paris, um nach Antworten zu suchen.

Wie bereits gesagt polarisiert zumindest das Ende dieses Buches sehr. Die Einen sind so gar nicht zufrieden mit der Auflösung und die Anderen finden sie ziemlich gut und geschickt gelöst. Ich gehöre zu letzteren. Aber um ehrlich zu sein, auch erst nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe. Es ist ein Ende zum Nachdenken und sacken lassen, nichts bereits Vorgekautes.

Die Geschichte und das Buch haben mir sehr gut gefallen. Die Schrift ist groß und die Seiten sind nicht zu voll bedruckt. Das führte bei mir dazu, dass ich das Buch sehr schnell durch hatte. Ohne Leserunde hätte ich das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen.
Der Schreibstil ist aber auch wirklich gut und flüssig und die Autorin führt ihre Geschichte so, dass man als Leser unbedingt wissen möchte wie es weiter geht. Ein richtiger Pageturner.

Ganz überzeugen konnte mich das Buch allerdings nichts. Dafür waren mir die Charaktere zu blass und dadurch konnte ich nicht richtig mit ihnen mitfühlen. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin bewusst auf die Tiefe verzichtet hat, um den Spannungsbogen hoch zu halten, doch das hat bei mir leider zu kleinen Minuspunkten geführt. Spannend war das Buch definitiv, aber ich glaube, dass die nötige Tiefe dem Buch den letzten Schliff gegeben hätte.
Mich hätte das Geschehene emotional viel mehr berührt, wenn ich mich mit den Charakteren hätte identifizieren können. So war es mir ab und an sogar egal, was passiert.

Abschließend möchte ich nur noch sagen, dass ich glaube, dass rein rational denkende Menschen mit dem Buch ihre Schwierigkeiten haben könnten. Betrachtet es mehr als Gedankenexperiment, wenn ihr eher rational seid und für alles eine nachvollziehbare Erklärung braucht.

Fazit

“Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten” ist das was dieses Buch ausmacht. Die Charaktere sind mir zwar ein wenig zu flach geblieben, aber die Idee und die schriftstellerische Umsetzung haben mir sehr gut gefallen.
Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung für dieses Buch aus.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Briefe bringen emotionales Chaos

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Die beiden Mittdreißiger Marie und Johanna leben gemeinsam in einer Beziehung in Hamburg. Marie arbeitet als Journalistin und Johanna als erfolgreiche Architektin. Marie kommt ursprünglich aus einem kleinen ...

Die beiden Mittdreißiger Marie und Johanna leben gemeinsam in einer Beziehung in Hamburg. Marie arbeitet als Journalistin und Johanna als erfolgreiche Architektin. Marie kommt ursprünglich aus einem kleinen niedersächsischen Dorf, wo ihre Eltern noch leben. Eines Tages erhält Marie einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Komisch an dem Brief ist, dass dieser Brief an Marie adressiert ist, aber nicht an ihre Hamburger Wohungsadresse, sondern an eine Pariser Adresse. Marie wohnt aber nicht in Paris, und hat dort auch keine Zweitwohnung. Ihr ehemaliger Studienfreund André lebt seit einigen Jahren in Paris. Marie nimmt Kontakt zu Christine auf, die sich diesen Brief ebenfalls nicht erklären kann. Als Marie und ihre Lebensgefährtin Johanna nicht weiterkommen, was es mit dem Brief auf sich hat, reist Marie nach Paris. Dort trifft sie André wieder, der sie bei der Recherche unterstützt. Mittlerweile tauchen auch bei Christine Briefe auf, die Marie angeblich geschrieben haben soll. In dem Brief ist unter anderem die Rede von einem Victor, den Marie bald heiraten wird. Marie kannte bisher keinen Victor. Als sie in Paris plötzlich tatsächlich einen Victor trifft, versteht Marie die Welt nicht mehr. Christine und Marie kämpfen gegen die Widrigkeiten. Wer nun die Wahrheit erzählt, und wer hinter den Briefen steckt, bleibt lange ein Rätsel.
Caroline Hagebölling veröffentlichte mit dieser emotionalen und spannenden Geschichte dreier Frauen sowie den Männern Victor und André ihren Debütroman. Durch die Unklarheiten der Briefe, die sich Marie und Christine nicht erklären können, baut die Autorin Spannung in den Roman auf. Zwischen Marie und Johanna besteht eine harmonische Beziehung trotz der schwierigen Umstände, mit denen die beiden Frauen konfrontiert werden. Die Briefe wecken Spekulationen beim Lesen, aber auch in der Geschichte selbst, denn die Marie und Christine können sich die Inhalte der Briefe nicht erklären. Beide geraten für sich in Misstrauen. Unterstützung erhält Marie in der ganzen Zeit von Johanna, ihren Eltern und von André. Christine wirkt dagegen eher einsam und hilflos, weil sich zwischendurch ihre familiäre Situation mit weiteren Überraschungen konfrontiert wird. Aufgrund des Mysteriums der Umstände und Briefe ist die Geschichte unterhaltsam, die teilweise kleine Effekte eines Dramas aufweisen. Das Ende der Geschichte hinterlässt allerdings Fragen, die offen bleiben.
Bis auf das für mich unklare Ende des Romans und eines einschneidenden Ereignisses bei Marie, das mir zu aufgesetzt und zu viel der überschlagenden Ereignisse darstellt, gefiel mir der Roman seht gut. Ich denke, dass die Autorin mit dem Ende des Romans zum Nachdenken anregen wollte, was eigentlich im Leben zählt. Die Umsetzung fand ich nicht hundertprozentig gelungen.

Veröffentlicht am 04.07.2017

Fesselnd bis zum Schluss...

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Ein Brief, der dein Leben verändert...
Marie, eine sympathische junge Frau, wird von einem seltsamen Brief von ihrer Schulfreundin in einen wahren Horrortrip manövriert.
Auf der Suche nach der Wahrheit ...

Ein Brief, der dein Leben verändert...
Marie, eine sympathische junge Frau, wird von einem seltsamen Brief von ihrer Schulfreundin in einen wahren Horrortrip manövriert.
Auf der Suche nach der Wahrheit und Erklärungen verstrickt sie sich immer weiter in eine un glaubliche Geschichte...

Carolin Hagebölling hat mit "Der Brief" einen atemberaubenden Roman geschaffen, der ein urmenschlisches Verlangen aufgreift : Die Antwort auf die Frage "Was wäre, wenn...?"
Ihr gelingt es die Geschichte um diese Frage so wahnsinnig fesselnd und spannend zu erzählen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Schreibstil und Charaktere sind so authentisch und tiefgreifend dargestellt, dass man sich mittendrin fühlt in diesem Strudel aus Neugier, Angst und Verwirrung.

Für mich war es besser als mancher Thriller!
Einzig der Schluss hat mich nicht so recht überzeugt.. Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich kann mich damit aktuell noch nicht recht anfreuden - egal wie ich es drehe und wende.
Doch das tut der wunderbaren Story für mich keinen Abbruch!
Es ist eben nicht immer alles so, wie man es sich wünscht....und, wer weiß schon, was gewesen wäre, hätte das Buch anders geendet?!

Veröffentlicht am 03.07.2017

Schnell vorbei, hallt aber lange nach

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"Der Brief" erscheint im ersten Moment die typische Geschichte einer jungen Frau zu sein, deren Leben eigentlich perfekt läuft, die aber dann in eine geheimnisvolle Begebenheit verstrickt wird. Doch schon ...

"Der Brief" erscheint im ersten Moment die typische Geschichte einer jungen Frau zu sein, deren Leben eigentlich perfekt läuft, die aber dann in eine geheimnisvolle Begebenheit verstrickt wird. Doch schon sehr bald merkt man als Leser, dass es sich hier nicht nur um das übliche Familiengeheimnis oder einen Streich handelt, sondern man gerät mit der Protagonistin in einen Sog zwischen Realität und Vorstellung, der schwer einzugrenzen ist.
Es ist mir selten so schwer gefallen, meinen Eindruck eines Buches in Worte zu fassen, denn ich könnte zu diesem Buch eigentlich ganz viel sagen, auf der anderen Seite aber auch wenig, denn dann Ende hat mich zugegebenermaßen völlig aus der Bahn geworfen, andererseits aber auch stark fasziniert und beschäftigt mich nachhaltig.
Marie ist eine sympathische Protagonistin, obwohl ihr Handeln sie durchaus in eine moralische Zwickmühle bringt. Ich möchte nicht zu viel über die Parallelwelten erzählen (wenn man es so nennen kann), in denen die Handlung spielt, aber dort finden sich in jedem Fall sehr authentische und gut beschriebene Charaktere, die ich gerne noch weiter begleiten würde.
Ganz groß hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin, denn das Buch war wirklich sehr gut zu lesen und ich konnte es kaum aus der Hand legen - ich hoffe, von Carolin Hagebölling noch mehr (und Längeres) zu lesen! Die Länge des Romans ist eigentlich zu kurz, aber retrospektiv gesehen perfekt. Er ist schnell vorbei, hallt aber lange nach.
Für Fans von "Das Buch der Spiegel", die psychologische Spannung ohne Kriminalfall erleben möchten. Irgendwie verrückt, irgendwie gut :)