Faszinierendes Comic-Kino!
Meine Meinung
Im zweiten Teil der autobiographisch angehauchten Comic-Reihe »Daidalos« von Charles Burns wird die Geschichte um den eigenbrötlerischen Kreativling Brian Milner und seine Freundesclique ...
Meine Meinung
Im zweiten Teil der autobiographisch angehauchten Comic-Reihe »Daidalos« von Charles Burns wird die Geschichte um den eigenbrötlerischen Kreativling Brian Milner und seine Freundesclique weitergesponnen.
Die überbordende Fantasie des Hauptprotagonisten nimmt in der Fortsetzung der Story einen großen Raum ein und geht in einen nahtlosen Tanz zwischen „Realität“ und abgefahrenen „Träumereien“ über.
Die Rahmenhandlung lässt sich rasch zusammenfassen: Brian Milner beschäftigt sich viel mit seinen Ideen zum nächsten selbst produzierten Splatter-Film und nach einem Abend mit der hübschen Laurie und seinen Freunden steht ein Wochenende in einer einsamen Berghütte an, die sie für ihren neuen Filmdreh nutzen möchten. Für Brian steckt hinter dem Projekt jedoch nicht nur der Spaß und hinzukommt ein brodelnder Hormoncocktail der jungen Leute, die für Spannungen und eine aufgeheizte Atmosphäre sorgen.
Ein klares Ziel lässt sich allerdings noch nicht erkennen und etwas mehr Nachdruck in der Handlungsentwicklung hätte dem Werk sicherlich auch gut getan. Dennoch bin ich fasziniert von Charles Burns geradlinigen, prägnanten und illusionistischen Bildern, die sich mit ihrer Farbgewalt regelrecht ins Gedächtnis einbrennen.
Fazit
Der Hormoncocktail einer Clique junger Erwachsener schwimmt mit den Inspirationen zu einem Splatter-Film in ein abstraktes Traum- und Gedankenwerk über. Faszinierendes Comic-Kino!
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 23.03.2022