Leseempfehlung!
Was für ein Wochenende. Dieses Buch schreckt ab, zieht an und verdeutlicht, was passieren kann, wenn eine alte und lange Freundschaft auf die Probe gestellt wird.
Charlotte Wood schreibt mit viel Feingefühl, ...
Was für ein Wochenende. Dieses Buch schreckt ab, zieht an und verdeutlicht, was passieren kann, wenn eine alte und lange Freundschaft auf die Probe gestellt wird.
Charlotte Wood schreibt mit viel Feingefühl, aber auch mit zartem Humor, wie die drei zurückgebliebenen Frauen mit dem Tod ihrer Freundin umgehen. Jede für sich, erinnert sich an die Zeit mit Sylvie und den anderen Frauen. Jede Frau trauert anders und versucht den Tod zu verarbeiten. Jede der drei Frauen kämpft mit ihren eigenen Sorgen und Nöten. Sei es ein schwerkranker Hund, die drohende Obdachlosigkeit oder das Leben als ewige Geliebte.
Die Gedanken sind manchmal recht böse, gerade gegenüber den Freundinnen. Sie nerven sich, sie sind neidisch aufeinander und sie lästern übereinander, sie fühlen sich voneinander bevormundet, bemuttert oder zu wenig respektiert. Und nun müssen sie ein Strandhaus ausräumen und verkaufen. Ein Strandhaus, das sie verbindet mit schönen, traurigen und emotionalen Geschichten aus ihrer Freundschaftszeit.
Es geschieht einiges auf den wenigen Seiten und ich war mittendrin, konnte kaum aufhören zu lesen. Manchmal musste ich laut lachen, wenn sie, die drei Ü70-Jährigen, sich zankten und stritten, manchmal hatte ich einen Kloß im Hals, wenn das Schicksal zu hart zuschlug.
Am meisten hat mich der schwerkranke Finn gepackt. Ich hatte oft den Gedanken erlöst ihn endlich. Lass ihn gehen, aber auch er spielte in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, so dass er dabei bleiben musste.
Leseempfehlung!