Spannendes und fesselndes Leseerlebnis
Seit einem Auslandsaufenthalt in Äthiopien bei dem Ben Weidner einen Mann töten musste, um selbst zu überleben, leidet der Journalist unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Immer wieder kommt ...
Seit einem Auslandsaufenthalt in Äthiopien bei dem Ben Weidner einen Mann töten musste, um selbst zu überleben, leidet der Journalist unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Immer wieder kommt es zu Flashbacks und Blackouts und Ben kann sich nicht erinnern. Einer Therapie hat er sich bisher verweigert und so verliert er nicht nur seinen Job, sondern auch die Beziehung zu seiner Frau Nicole geht in die Brüche und die gemeinsame achtjährige Tochter Lisa geht immer mehr auf Distanz.
Durch Zufall findet Ben die Leiche von Tamara, die brutal ermordet wurde. Tamara hatte Ben erst am Abend zuvor über seinen Freund Viktor kennengelernt. Hinweise deuten darauf, dass Ben als Täter in Frage kommt. Doch Ben hat wieder mal wieder einen seiner Blackouts und kann sich an die vergangene Nacht nicht erinnern. Kommt er als Täter wirklich in Frage?
Doch nicht nur das! Schon kurz darauf wird eine weitere Frau auf dieselbe Art und Weise ermordet aufgefunden. Und wieder gerät Ben in den Fokus der Polizei…
Es war meine erste Begegnung mit einem Thriller aus der Feder von Chris Karlden, aber bestimmt nicht die letzte. Der Schreibstil des Autors hat mich total überzeugt und stellenweise sogar an den Fitzek erinnert. Gleich zu Beginn knistert es gehörig vor Spannung. Und diese Spannung zieht sich durch das ganze Buch. Es beginnt ein Verwirrspiel, das es in sich hat. Man weiß nicht, was man glauben soll. Ist Ben vielleicht doch der Täter und kann sich einfach nicht erinnern, weil er eben mal wieder einen Blackout hatte? Oder ist alles ein großes abgekartetes Spiel? Doch wer steckt dahinter? Viele Wendungen und falsche Fährten machen das Ganze zu einem rasanten und fesselnden Leseerlebnis.
Die Kapitel sind angenehm kurz und enden oft mit einem Cliffhanger. Die Perspektiven wechseln und dabei kommt auch der Täter zu Wort. Authentische und gut ausgearbeitete Charaktere, die zu überzeugen wissen. Atmosphärisch dicht, das Ende ist überraschend, aber auch stimmig.
Für mich war „Der Todesprophet“ spannende Unterhaltung vom Feinsten, die ich sehr gerne weiterempfehle.