Cover-Bild Der Offizier der Kaiserin
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GRAFIT
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 09.04.2020
  • ISBN: 9783894256418
Christine Neumeyer

Der Offizier der Kaiserin

Historischer Roman
Ein historischer Schlosskrimi – süffig, spannend und mit einer Prise Romantik



Wir schreiben das Jahr 1898: Schloss Hof liegt alt und vergessen im österreichischen Marchfeld. Während in Wien das fünfzigjährige Regierungsjubiläum Franz Josephs I. gefeiert wird, obwohl im Umland die Rebellion rumort, ist das Leben hier noch ruhig und urtümlich. Als der Kaiser beschließt, das Jagdschloss ans Militär zu verpachten, wird das Leben von Dienstmädchen Irmi ordentlich aufgewirbelt. Denn außer einer Gruppe fescher Offiziere kündigt auch Kaiserin Sisi ihren Besuch an. Grund genug für ein rauschendes Fest. Doch am nächsten Morgen wird die Leiche eines der Offiziere gefunden. Der geheime Polizeiagent Johann Pospischil wird aus Wien entsandt, um zu ermitteln – und kommt einem Skandal auf die Spur, der bis in die vornehmsten Adelshäuser reicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2020

Mörderjagd im Marchfeld

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In der Nähe eines Schlosses im niederösterreichischen Marchfeld wird die Leiche eines jungen Offiziers gefunden. Der erfahrene Polizeiagent Johann Pospischil wird zusammen mit seinem jungen Kollegen Frisch ...

In der Nähe eines Schlosses im niederösterreichischen Marchfeld wird die Leiche eines jungen Offiziers gefunden. Der erfahrene Polizeiagent Johann Pospischil wird zusammen mit seinem jungen Kollegen Frisch mit den Ermittlungen betraut, die sie bald in höchste Adels- und Regierungskreise führen. Doch die Politik hat auch noch ein Wörtchen bei dem Fall mitzureden ...
Ich fand die Beschreibungen der Zeit, die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche, die sich auch im täglichen Leben der Menschen widerspiegeln, sehr gut gelungen. Deutlich lässt sich spüren, dass eine neue Zeit anbricht und die Monarchie dem Untergang geweiht ist.
Weniger überzeugt hat mich der Kriminalfall selbst. Die Ermittlungen sind langwierig und zäh, der Fortgang der Handlung wird immer wieder durch Nebenschauplätze unterbrochen und es fehlt ein durchgehender Spannungsbogen. Trotzdem wird man gut unterhalten und kann Vieles aus einer längst vergangenen Zeit mitnehmen.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Krimi in Zeiten Kaiserin Sissis

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Das Cover finde ich sehr schön ansprechend und gut gelungen, da es zu diesem historischen Kriminalroman passt!

Es geht im Buch ins Wien 1898, und wir begleiten im ersten Teil vorallem die Angestellten ...

Das Cover finde ich sehr schön ansprechend und gut gelungen, da es zu diesem historischen Kriminalroman passt!

Es geht im Buch ins Wien 1898, und wir begleiten im ersten Teil vorallem die Angestellten des Schloss Hof. Diese sind in heller Aufregung, denn eine Gruppe Offiziere und sogar Kaiserin Sissi planen nach jahrelanger Abwesenheit einen Besuch dort ein! Vorallem Irmis Leben wird hier aufgewirbelt denn sie verliebt sich in einen Offizier. Am nächsten Tag ist dieser jedoch tot und Prospischil und sein junger Kollege Frisch beginnen zu ermitteln....

Der Eintieg ins Buch ist mir ziemlich leichtgefallen, der Schreibstil ist angenehm, mit schönen Beschreibungen des alten Österreich und dem Leben der Bediensteten. Im Buch findet mal viel Lokalkolorit vor und man fühlt sich wirklich wie in Östererich, was mit daran liegt, dass die Personen im Buch mit etwas Akzent sprechen. Für mich persönlich war dies jedoch kein Problem. Anfangs werden im Buch ziemlich viele Tätigkeiten der Angestellten auf Schloss Hof beschrieben, und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Irmi und dem Offizier. Diese Liebesgeschichte ging mir recht schnell und kam mir etwas hölzern vor, aber das mag dem geschuldet sein, dass die Autorin sich auf den Krimi konzentrieren wollte. Spätestens sobald die Ermittlungen beginnen ist man ganz im Buch drin und kann es kaum noch aus der Hand legen. Die Ermittlungen sind spannend und vorallem Frisch und Pospischil sind beide so sympatisch! Der eine ist jung und sehr interessiert und der andere schon älter mit einer kauzigen, grummeligen aber doch symaptischen Art! Die beiden haben mir sehr gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen noch mehr über sie zu lesen! Das Ende konnte mich dann nicht ganz zufrieden stellen, was aber daran liegt, dass alles möglichst realistisch bleiben soll. So kann der Fiesling nicht wirklich gestellt werden aber mehr möchte ich nicht verraten um nicht zu viel vorweg zu nehmen.

Fazit: Ein historischer Kriminalroman der mir viel Spass bereitet hat, mit zwei absolut sympathischen Ermittlern, von denen ich hoffentlich noch mehr lesen werde

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Leichte historische Kost, die mich nicht ganz überzeugen konnte

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Ich habe mich sehr gefreut wieder einen Roman einer für mich neuen österreichischen Autorin lesen zu dürfen. Schon zu Beginn glaubt man einen dieser alten Filme aus den Fünfziger Jahren mit Hans Moser, ...

Ich habe mich sehr gefreut wieder einen Roman einer für mich neuen österreichischen Autorin lesen zu dürfen. Schon zu Beginn glaubt man einen dieser alten Filme aus den Fünfziger Jahren mit Hans Moser, Paula Wessely oder Magda Schneider in Buchform zu lesen, auch wenn die Zeit eine ganz andere ist, nämlich 1898. Der Altwiener Dialekt, die Kaisertreue und die Standesunterschiede sind sehr authentisch wiedergegeben.
Der Schauplatz ist Schloss Hof in Niederösterreich, das Größte der sechs Marchfeldschlösser. Vor Jahren war die Sommerresidenz der Habsburger oft besucht und ein Schmuckstück, doch mittlerweile hausen die Ratten im Gebäude. Der Glanz der k.u.k. Zeit beginnt allerdings nicht nur im Schloss zu bröckeln, denn der Kaiser ist alt, Kronprinz Rudolf hat Selbstmord begangen, Kaiserin Sisi wird noch im selben Jahr ermordet und Thronfolger Franz Ferdinand ist nicht sonderlich beliebt bei den Bürgern.
Nun steht das 50. Jubiläum des Kaiser an und man überlegt, ob die ehemalige Sommerresidenz weiter benutzt werden soll. Im umliegenden Dorf Groißenbrunn herrscht Aufruhr, denn endlich scheint wieder etwas Leben in die Region zu kommen und wieder Geld zu fließen. Eine Dragonereinheit ist die Vorhut, auch Kaiserin Sisi soll demnächst auf einen Kurzbesuch vorbeikommen.
Irmi, die Tochter eine Näherin und eines Kommunisten, wird ins Schloss geholt um zu putzen und die Ratten zu vernichten und zu entsorgen. Ihre beste Freundin Rosi ist die Tochter eines Wirtsehepaares, die das einzige Gasthaus im Ort führen. Während Rosi mit beiden Beinen auf dem Boden steht, träumt Irmi von den schmucken Dragonern in ihren Uniformen und himmelt Kaiserin Sisi an. Als ihr dessen Hauptmann, Tomas Andic, schöne Augen macht, ist sie ihre Jungfräulichkeit schneller los, als sie bis drei zählen kann. Der Schock ist groß, als am nächsten Morgen der Geliebte mit einer Kugel im Körper im anliegenden Wald liegt.
Daraufhin kommt Polizeiagent Johann Pospischil und sein Assistent Frisch von Wien nach Großenbrunn, um den Mord aufzuklären....

Die Autorin hat einen sehr leichten Schreibstil und erzählt mit viel Lokalkolorit. Allerdings hat sie mir etwas zu viel künstlerische Freiheit in ihre historischen Begebenheiten eingebaut.
Die Auflösung des Kriminalfalles erfolgt durch Fingerabdruckvergleiche. Diese Methode, die Daktyloskopie, gab es 1898 noch nicht und wurde erstmals 1902 eingeführt, war noch in den Kinderschuhehn und wurde 1911 patentiert.
Zusätzlich irrt eine Frau mit Kopftuch im Präsidium herum, die angeblich die Beweisstücke aus der Aservatenkammer stiehlt. Wie kommt diese in die Aservatenkammer? Und wer war sie? Das konnte mir auch die Autorin auf meine Frage hin nicht erklären. Es hieß nur: Das bleibt ein Geheimnis (O-Ton Christine Neumeyer bei der Leserunde und meiner Nachfrage) Wow! Sehr aufschlussreich! Gingen alle Krimis und Thriller so zu Ende würde ich keinen mehr lesen! Eine logische Erklärung ist wohl das Mindeste!
Bei der elektrischen Klingel drücke ich hingegen ein Auge zu, die bei der Autorin hinter einem Löwenkopf versteckt ist, denn es gab schon "elektrische" Klingeln...als Glockenzug oder ähnlichem. Privathaushalte nutzen Strom allerdings erst ab 1920 und dann auch nur die Menschen, die sich das leisten konnten. Für mich ein weiterer Teil schlechter Recherche. Insgesamt gesehen sind das nicht nur einer, sondern mehrere Faux-pas!

Aber es gibt auch Positives zu vermerken. Atmosphäre, Lokalkolorit und Charaktere sind gelungen und führen den Leser direkt in die alte k.u.k. Monarchie der damaligen Zeit. Man wandert durch Wien und erlebt die langsame Unzufriedenheit der Bevölkerung mit. Manche müssen sogenannte Bettgänger aufnehmen, um die Miete und ihr Essen bezahlen zu können. Die Standesunterschiede sind sehr authentisch wiedergegeben.
Deswegen vergebe ich noch 3 Sterne, denn atmosphärisch fand ich dieseZeit sehr gut dargestellt.

Am Ende gibt es noch ein Glossar des Wiener und Alt-Wiener Dialektes, sowie ein Aufzeichnung der historisch belegten Figuren.

Fazit:
Für Leserinnen, die eher leichte Kost mögen und sich nicht daran stören, dass Geschichte nicht immer historisch korrekt wiedergegeben wird. Sonst sehr atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

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Man schreibt das Jahr 1898. Es ist das Jahr, in dem sich der Regierungsantritt von Kaiser Franz Joseph das 50. Mal jährt. Man begeht das Jubiläum mit einer Ausstellung des niederösterreichischen Gewerbevereins, ...

Man schreibt das Jahr 1898. Es ist das Jahr, in dem sich der Regierungsantritt von Kaiser Franz Joseph das 50. Mal jährt. Man begeht das Jubiläum mit einer Ausstellung des niederösterreichischen Gewerbevereins, der die (technischen) Errungenschaften der Donaumonarchie präsentieren soll. Noch weiß der Kaiser nicht, dass es für ihn ein „annus horribilis“ werden wird. Denn die Stimmen der Rebellion in den Teilen seines Reiches werden lauter und am Ende steht die Ermordung seiner Gemahlin.

Soweit der historische Rahmen, in den dieser Roman eingebettet ist.

Schauplatz ist Schloss Hof, jenes der sechs Marchfeldschlösser das einst Prinz Eugen zu einem feudalen Barockschloss ausbauen hat lassen. Nun wirkt es ein wenig heruntergekommen und soll über die weitere Nutzung der ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz entschieden werden. Dazu erscheint eine Gruppe von Dragonern unter der Führung des Rittmeisters Tomas Andic, um die Eignung als kaiserliche Reit- und Fahrschule zu erkunden. Selbst Kaiserin Elisabeth lässt sich gnädig herab, eine Stippvisite zu machen.

All dies verursacht eine hektische Betriebsamkeit im Schloss und der Umgebung, die Vergiftung von Ratten, die das Schloss erobert haben, inklusive. Alle verfügbaren Arbeitskräfte, selbst jene, die dem Kaiserhaus kritisch gegenüberstehen, werden vergattert, das Schloss auf Vordermann zu bringen.

Doch dann wird Andic, der mit Irmi, einem der Dorfmädchen eine Liebschaft begonnen hat, erschossen im Wald aufgefunden. Die Tat eines Rebellen, von denen es in der Umgebung wimmelt?
Der Polizeiagent Johann Pospischil und sein Assistent Frisch werden aus Wien nach Groißenbrunn beordert, um den Mord aufzuklären.

Doch je tiefer sie in die Geheimnisse des Ortes eindringen, desto klarer wird, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint und das Motiv für den Mord woanders zu suchen ist.

Meine Meinung:

Die Idee, Schloss Hof als Schauplatz eines Mordes zu wählen, hat mir sehr gut gefallen. Allein mit der Umsetzung bin ich nicht allzu glücklich. Es scheint, als hätte sich die Autorin bei einigen technischen Errungenschaften, die Freiheit genommen, ein wenig in der Historie vorzugreifen. So näht Frau Grünanger mit einer Nähmaschine „zick-zack“, obwohl dies erst ab den 1930er Jahren möglich ist, die Polizeiagenten verwenden die Daktyloskopie wie heute (eingeführt wurde sie erst 1902) oder sie rattern mit einem der Automobile von Wien nach Groißenbrunn. Leider gibt es hierzu keine Anmerkung im Vorwort oder Nachspann. Diese Ungenauigkeiten wirken, als wäre das Buch nicht sehr sorgfältig recherchiert. Das stört mich schon ziemlich, denn da bin ich ein wenig pedantisch.

Die Autorin bemüht sich, die Leser auf den Holzweg zu schicken, um das wahre Motiv zu verschleiern. Gut sind die Standesunterschiede herausgearbeitet, die den aus kleinen Verhältnissen stammenden Pospischil nicht erlauben, einen Baron ordentlich zu verhören. Im Gegenteil, er wird, nach einer Beschwerde desselben, noch von seinem Vorgesetzten gemaßregelt, bei Befragungen des Adels, das nötige Fingerspitzengefühl nicht angewendet zu haben. Hier muss ich anmerken, dass Befragungen des Adels durch die POlizei nicht Subalternen, wie eben Pospischil, überlassen worden ist, sondern der Herr Polizeipräsident hat sich da häufig selbst bemühen müssen. Ja, der Standesdünkel reitet hier gemeinsam mit dem Amtsschimmel.

Aufgefallen ist mir, dass einige lose Enden nicht ordentlich verknüpft wurden. So wird einer möglichen Krankheit Irmis, durch Vergiftung mit Rattengift (Arsen), anfänglich große Wichtigkeit beigemessen, um anschließend plötzlich kein Thema mehr zu sein.
Auch das Verschwinden von Asservaten aus dem Archiv des Polizeipräsidiums wird großes Aufhebens gemacht und eine mysteriöse Frau mit Kopftuch (eine Putzfrau?) wird ins Spiel gebracht, die dann sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet. Solche losen Enden mag ich gar nicht. Soll hier der Leser die Geschichte zu Ende spinnen? Oder ist der Gedanke der Autorin dann doch nicht wichtig genug?

Diese losen Enden und die eigenmächtige „Technisierung“ des Jahres 1898 kosten den 4. Stern, den ich ursprünglich vorgesehen habe.

Die Charaktere sind recht gut gelungen. Wir erhalten einen kurzen Einblick auf die soziale Situation in der Hauptstadt der Donaumonarchie: Der Bau der Ringstraße und der Palais‘ haben Heerscharen von billigen Arbeitskräften nach Wien strömen lassen, die sich wegen der Hungerlöhne mehr schlecht als recht über Wasser halten können. Das Gespenst der Mieterhöhung bedroht auch Pospischil, der in der Wohnung seiner Schwester ein Kabinett bewohnt.

Fazit:

Ein netter historischer Roman, der seine Fans finden wird, wenn man nicht allzu sehr auf historische Genauigkeit Wert legt. 3 Sterne.