Cover-Bild Zurück im Zorn
Band 1 der Reihe "Anna Majakowski"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 12.02.2020
  • ISBN: 9783839226445
Christoph Heiden

Zurück im Zorn

Thriller
Gollwitz. Brandenburg. Im Winter 1995 tötet ein Feuer beinahe eine ganze Familie. Die einzige Überlebende ist die zwölfjährige Anna Majakowski. 20 Jahre später erhält Anna mysteriöse Drohbriefe, denen sie in ihrem Heimatdorf nachspüren will. Doch Gollwitz heißt sie nicht willkommen, denn die Erinnerung an damals steht dem erhofften Aufschwung im Weg. Nur Willy Urban, Polizist im Ruhestand, kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Mit ihm begibt sich Anna auf eine Reise, die sie immer tiefer in eine Welt aus Obsessionen und Gewalt zieht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2020

Spannend, tiefgründig und realitätsnah

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Um es gleich zu sagen, „Zurück im Zorn“ von Christoph Heiden ist der Hammer! Nicht einfach nur Thriller, sondern vor allem spannendes Drama. Wer eine blutrünstige Schlachtplatte erwartet (O-Ton des Autors), ...


Um es gleich zu sagen, „Zurück im Zorn“ von Christoph Heiden ist der Hammer! Nicht einfach nur Thriller, sondern vor allem spannendes Drama. Wer eine blutrünstige Schlachtplatte erwartet (O-Ton des Autors), ist hier also eindeutig falsch. Doch worum geht es?
Gollwitz, Havelland. Anna Majakowski kehrt nach 20 Jahren in ihr Heimatdorf zurück. Damals, am 18. März 1995, hatte ein Feuer ihre gesamte Familie ausgelöscht. Vater, Mutter, Bruder. Die 12-jährige Anna hat als Einzige überlebt - und erhält seitdem mysteriöse Briefe.
„Zurück im Zorn“ ist ein echter Slow Burner. Anfangs etwas zäh, kommt dann aber umso gewaltiger. Christoph Heiden setzt in seinem Roman eher auf die leisen Töne. Mit seiner scharfsinnigen Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen hat der Autor einen Roman geschrieben, in dem die Gedanken, Beweggründe der Dorfgemeinschaft, eingebettet in ein regionales soziales und gesellschaftliches Gefüge ein wichtiger Part sind.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1995 und heute. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt. Christoph Heiden präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er an der Spannungsschraube.
Ich mag Geschichten, die zeigen, wie Liebe und Freundschaft, aber auch Neid und Hass das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen. „Zurück im Zorn“ verknüpft Spannung nicht mit unbändiger Action, sondern mit psychologischer Tiefe. Eine Zeitreise. Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt. ALF sowieso. Nur mit „Wetten, dass…?“ konnte ich nie etwas anfangen.

Fazit: Ein Buch, das die Seele berührt. Ein Buch mit Herzblut.

Veröffentlicht am 26.02.2020

Atmosphärisch absolut fesselnd, wenn auch für mich vielleicht nicht wirklich ein Thriller

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Anna erhält seit fünf Jahren jährlich einen Drohbrief. Eigentlich kümmert sie sich nicht darum, doch dieses Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal kommen noch Drohanrufe hinzu, die nicht nur sie, sondern ...

Anna erhält seit fünf Jahren jährlich einen Drohbrief. Eigentlich kümmert sie sich nicht darum, doch dieses Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal kommen noch Drohanrufe hinzu, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familie betreffen.
Da sie selbst ihre Eltern und ihren Bruder durch einen Brandstifter in der sogenannten „Brandnacht“ verloren hat, bleibt ihr nichts übrig, als ihre restliche Familie in ihrer alten Heimat zu warnen. Wohl wissend, wie gefährlich das Ganze werden könnte.

Wir dürfen sowohl Anna, als auch Willy abwechselnd begleiten, was ein erhöhtes Augenmerk auf diese beiden und ihre Eigenschaften ermöglicht. Während Anna eine Sozialarbeiterin mit einem echt üblen Aggressionsproblem ist, ist Willy ein abgehalfterter Ex-Polizist im Ruhestand, der den Ruf hat, ein bisschen plemplem zu sein. Ok zugegeben, neben seiner Obsession um den Fall der "Brandnacht", hat wohl auch er ein kleines Aggressionsproblem... Die beiden sind ein grundverschiedenes Paar, und dennoch -oder gerade deswegen- haben sie mich oft zum Schmunzeln gebracht. Zu Beginn erinnert mich Willy ein bisschen an den Hauptdarsteller des Films „Oben“, da er mit dem Verlust seiner Frau Eva nicht klarkommt und sich so zumindest in mein Herz geschlichen hat.
Bei Anna hat das Warmwerden ein bisschen länger gedauert, sie ist doch sehr impulsiv und ihre Vorgehensweise wäre wohl einfach manchmal nicht meine gewesen, wenn ihr versteht, was ich meine. Doch mit jeder gelesenen Seite, schließt man letzten Endes beide immer mehr ins Herz.

Was mir absolut ins Auge gefallen ist, ist die Art, mit der Christoph Heiden den kleinen Ort, in der die Geschichte spielt, zum Leben erweckt hat. Ein kleines Provinznest, das man getrost als sozialen Brennpunkt bezeichnen könnte. Gewalt, Arbeitslosigkeit, Alkohol und, nennen wir es mal, „eingeschränkte und eingefahrene Sichtweisen“, zeichnen ein klares Bild des Dörfchens, deren Einwohner man geradezu vor sich sehen kann. Sie unterstreichen das komplette Geschehen, indem sie Mit-Akteure in einem Konstrukt werden, bei dem man bis zum Schluss absolut nicht erahnen kann, wer jetzt der wahre Unhold ist, und wer welche Absichten verfolgt. Garniert mit ein paar unerwarteten Wendungen, entsteht daraus ein gelungenes Stück Unterhaltung.
Denn, auch wenn ich persönlich das Buch auf Grund der gewählten Geschwindigkeit, der vergossenen Blutmenge oder dem tatsächlichen Actionanteil vielleicht eher als Krimi denn als Thriller eingruppieren würde, kommt zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise Langeweile auf. Die Spannung geht nie verloren, da wir zu sehr mit den Charakteren mitfiebern und der weitere Verlauf immer interessant bleibt.

Veröffentlicht am 15.06.2020

Dunkel, tiefgründig und ein echtes Drama!

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Gollwitz in Brandenburg 1995: Eine Familie verliert beim Brand des Wohnhauses ihr Leben, bis auf die 12-jährige Anna, die wie durch ein Wunder gerettet wird. Ein Feuerteufel zündelt schon länger, doch ...

Gollwitz in Brandenburg 1995: Eine Familie verliert beim Brand des Wohnhauses ihr Leben, bis auf die 12-jährige Anna, die wie durch ein Wunder gerettet wird. Ein Feuerteufel zündelt schon länger, doch nun sind die ersten menschlichen Opfer zu beklagen. Man findet den Brandstifter, er wird in die Psychiatrie eingewiesen. 20 Jahre später erhält Anna Drohbriefe, sie reist nach Gollwitz, um ihre Ersatzfamilie zu warnen und dem Verfasser der Briefe auf die Spur zu kommen.

Dieser Thriller liest sich gut weg, die Atmosphäre wirkt überwiegend kühl und finster, man wird in ein Dorf geschickt, in dem man nicht gerne leben möchte. Denn die Figuren sind von der Mentalität her eher pessimistisch und nicht gerade herzliche Mitbewohner.

Die Handlung baut auf eine 20 Jahre zurückliegende Brandstiftung auf, was damals passierte erfährt man anhand der Erinnerungen der Ortsbewohner. Willy Urban ist ehemaliger Polizist und setzt sich erneut verbissen mit diesem Fall auseinander. Die Freilassung des gefassten Brandstifters aus der Klinik, kann er nicht gutheißen. Auch die anderen Dorfbewohner wollen die Sache selbst regeln. Anna ist inzwischen Sozialarbeiterin und lebt in Berlin, ihre Traumata hat sie noch immer nicht überwunden und reagiert mit unerwarteten Wutausbrüchen. Wie sie gerade diesen Beruf wählen konnte, ist mir ein Rätsel. Die Drohbriefe führen sie in das Dorf zurück, denn die Wahrheit soll endlich ans Licht kommen.

Autor Christoph Heiden sorgt mit seinem lebendigen Sprachstil und den realen Beschreibungen der Szenerie und der Landschaft für eine authentisch wirkende Geschichte, die Gewalt und Schönheit beinhaltet. Dieser Krimi zeigt Menschen im Osten und macht den Lesenden die Stimmung nach der Wende in diesem zurückgebliebenen Dorf deutlich.

Nach der Wende haben einige Menschen im Osten den Anschluss an den Arbeitsmarkt verloren, statt sich zu engagieren, beklagen sie jede Art von Veränderung und ergeben sich ohne Eigeninitiative in die Selbstaufgabe.

Passend zu dieser Grundsituation zeichnen sich Heidens Charaktere als wenig liebenswerte Menschen aus, fast alle haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, es gibt gewalttätige Figuren und manche starrköpfige und unverbesserliche Typen sorgen mit ihren Ansichten für Kopfschütteln meinerseits. Je weiter man im Buch vorankommt, desto mehr trifft man auf Menschen, die sich und anderen durch ihre Haltung das Leben schwer machen. Die düstere Grundstimmung des Thrillers spiegelt sich besonders durch diese Figuren wider. Sie sorgen für Einblicke in die dunkle menschliche Seele. Dennoch lässt sich dieser Thriller dank der intensiven Situationsbeschreibungen und der allmählich ansteigenden Spannung gut lesen. Bis zum Ende war ich gespannt, welcher Bewohner seinen Frieden finden kann.


"Zurück im Zorn" ist ein tiefgründiges Sozialdrama, bei dem unerwartete Wendungen und der Blick auf die Charaktere für Spannung sorgen.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Ruhig und düster zugleich

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Gollwitz in Brandenburg 1995. Durch einen Brand des Wohnhauses, wird die Familie der 12-jährigen Anna getötet. Schon länger geht ein Feuerteufel um. Doch bisher sind dabei nur Tiere ums Leben gekommen. ...

Gollwitz in Brandenburg 1995. Durch einen Brand des Wohnhauses, wird die Familie der 12-jährigen Anna getötet. Schon länger geht ein Feuerteufel um. Doch bisher sind dabei nur Tiere ums Leben gekommen. Wer Anna gerettet hat, bleibt unklar. Durch einen Tipp kann der Täter gefasst werden und landet in der Psychiatrie.

Berlin 20 Jahre später. Anna erhält einen Drohbrief. Damals wäre nur der Anfang gewesen. Jetzt ist ihre Ersatzfamilie dran. Auch wenn Anna nichts mehr mit ihrem Onkel und ihrer Tante, die sie nach der Brandnacht aufgenommen haben, zu tun hat, möchte sie sie doch warnen und begibt sich zurück nach Gollwitz. Doch das Dorf heißt sie nicht Willkommen. Zudem steht die Entlassung des Täters kurz bevor.....

"Zurück im Zorn" ist düster, aber eher ruhig. So baut sich die Spannung erst allmählich auf. Offenbart aber am Schluss was in Gollwitz im Argen liegt. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig gehalten. Lässt die Mentalität der Dorfbewohner gut erkennen. Die mir im übrigen manchmal unheimlich waren. Nach und nach erfährt man mehr über die Protagonisten. Jeder hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Und genau so handeln sie oft. Ein bisschen kam mir das Szenario wie in einem Stephen King Roman vor. Sehr gut fand ich das Personenregister am Anfang, welches mir einige Male geholfen hat.

Fazit: Ein Roman, der gemächlich daher kommt, es jedoch ins sich hat. Der gut die Mentalität der Dorfbewohner einfängt und auch ein paar Überraschungen parat hat. Ein paar Information bezüglich der Protagonisten mehr hätte meiner Ansicht nach jedoch nicht geschadet. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

unterhaltsamer Brandenburg-Thriller

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Gollwitz, ein Dorf in Brandenburg: Hier ist Anna aufgewachsen und hat schreckliches erlebt. Bei einem Hausbrand sind ihre Eltern und ihr großer Bruder, den sie immer angebetet hat, ums Leben gekommen. ...

Gollwitz, ein Dorf in Brandenburg: Hier ist Anna aufgewachsen und hat schreckliches erlebt. Bei einem Hausbrand sind ihre Eltern und ihr großer Bruder, den sie immer angebetet hat, ums Leben gekommen. Kaum erwachsen, hat sie dem Dorf den Rücken gekehrt und lebt nun als Sozialarbeiterin in Berlin. Mit ihrem Heimatort, in dem noch immer Tante, Onkel und ihr Cousin David leben, will sie nichts mehr zu tun haben. Doch die Situation hat sich nun nach 20 Jahren geändert: hat sie sonst nur jährlich Drohbriefe erhalten, kommen nun Drohanrufe hinzu, die an ihre Familie gerichtet sind. Anna entschließt sich, ins Dorf ihrer Kindheit zu fahren und ihre Familie zu warnen…
Mir haben die Beschreibungen zum Dorfleben, der Kampf der Einwohner ums wirtschaftliche Überleben sehr gut gefallen. Das Dorf mit der besten Sternensicht – darauf muss man erst mal kommen. Nach 20 Jahren hat Anna, die nun ja Großstadtleben gewohnt ist, kaum noch Bezug zu den Bewohnern. Trotzdem versucht sie hinter das Geheimnis der Drohbriefe und -anrufe zu kommen. Dabei lernt sie Willy, den ehemaligen Polizisten, näher kennen. Ich muss sagen, diese Figur hat mir mit seinen Schrullen, seiner Manie Martin als Brandstifter nun endlich zu überführen und auch mit seinen Schwächen am besten gefallen. Willy legt sich seine eigenen Wahrheiten zurecht, er spricht mit seiner toten Frau Eva und ohne Alkohol geht bei ihm schon gleich gar nichts. Der Autor zeichnet ihn so verschroben und schrullig, dass er mir schon fast leidtat. Trotzdem fühlt sich Anna zu ihm hingezogen. Irgendetwas verbindet sie. Denn auch Anna Majakowski hat ihre Ecken und Kanten. Bei ihrer Suche erfährt sie Dinge, die ihren Bruder in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ihr Idol war doch nicht so ohne Tadel. Auch Anna muss immer wieder mit ihrem „inneren Schweinehund“ kämpfen, der sie zu Wutausbrüchen treibt. Hier frage ich mich, wie dieser Charakterzug an Anna mit dem Beruf eines Sozialarbeiters in Einklang zu bringen ist. Der sollte doch eher ruhig, ausgeglichen sein und Stärke vermitteln, was ich bei Anna nicht gespürt habe.
Das Lesen dieses Thrillers war sehr unterhaltsam. So hat der Autor immer wieder überraschende Wortfindungen bereit. Ich denke da z.B. an „fleischgewordenes Stoppschild“ oder die Bezeichnung der mäßig anreisenden Touristen nach Gollwitz als Astronisten.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, was an den unerwarteten Wendungen gelegen hat, allerdings habe ich etwas Spannung vermisst. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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