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Veröffentlicht am 16.07.2024

undurchsichtige Charaktere bringen Spannung

1943 – Das Projekt
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In der Wüste von New Mexico, schwer abgeschirmt, versuchen Wissenschaftler eine Atombombe zu entwickeln. Die Zeit drängt, denn sie müssen schneller sein, als die Deutschen, um gegenüber Hitler und seinem ...

In der Wüste von New Mexico, schwer abgeschirmt, versuchen Wissenschaftler eine Atombombe zu entwickeln. Die Zeit drängt, denn sie müssen schneller sein, als die Deutschen, um gegenüber Hitler und seinem Kriegstreiben ein Druckmittel zu haben und vor allem, müssen sie fertig sein, bevor Deutschland selbst im Besitz einer Atombombe ist. Deshalb versuchen die amerikanischen Wissenschaftler für ihr Projekt auch an deutsches Wissen zu gelangen. Da ist Margarethe von Brühl, eine gute Adresse. Denn sie hat auf diesem Gebiet als Physikerin promoviert und Forschungen durchgeführt. Margarethe selbst hat die Risiken und den tödlichen Missbrauch, den eine solche Waffe mit sich bringt erkannt und versteckt sich vor den Nazis unter falschen Namen. Als ihre Tarnung auffliegt, nimmt sie das Angebot der Amerikaner an, flüchtet aus Deutschland in die USA.
Ich fand die Geschichte, sehr spannend erzählt. Da wechseln sich unerwartete Wendungen mit Entsetzen über Skrupellosigkeit einiger machtgieriger Menschen ab, um anschließend von Menschen, die ich für gut hielt, negativüberrascht zu werden. Ich habe diese Entwicklungen als sehr rasant und spannend empfunden. Sehr gut fand ich die Beschreibungen während der wissenschaftlichen Versammlung auf Los Alamos. Da reden anfangs alle von der Entwicklung der Bombe als Druckmittel gegenüber den Deutschen. Abschreckung sei das Ziel, nicht der Einsatz. Doch recht schnell wird in der Runde klar, dass viele die Atombombe nur zu gerne zünden in Deutschland wollen. Diese Lippenbekenntnisse haben mich heutige politische Spannungen und Kriegstreibereien erinnert.
Mich hat der Thriller sehr spannend unterhalten und darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne sowie eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

etwas anderer Schreibstil, der mir gefallen hat

Mitternachtsschwimmer
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Dreimal rettet Grace Kielty ihrem Mieter, Evan Moore, den Arsch. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber genauso hätte Grace es selbst bezeichnet. Ja Grace ist schroff, direkt, meist sogar abweisend anderen ...

Dreimal rettet Grace Kielty ihrem Mieter, Evan Moore, den Arsch. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber genauso hätte Grace es selbst bezeichnet. Ja Grace ist schroff, direkt, meist sogar abweisend anderen Menschen gegenüber. Doch wenn man hinter die raue Fassade blicken darf, erkennt man ein Herz aus Gold. Natürlich würde sie das selbst nie zugeben.
Der Sohn ihres Mieters schafft es ohne Worte, denn er ist gehörlos, ihren Panzer aufzuweichen. Die Autorin hat hier in diesem Roman sehr überzeugend und eindringlich die schroffe Natur dieser Küstengegend, die scheinbar auch auf deren Bewohner abgefärbt hat, beschrieben. Wirken die Bewohner auf den ersten Blick sonderbar und eigenbrötlerisch, beweisen sie doch, dass in der Not alle zusammenhalten. Jeder wird mit seinen Eigenarten toleriert. Eine richtige Dorfgemeinschaft eben.
Auch die Einschränkungen durch die Pandemie, die hier im Ort nur wenige ernst nehmen, haben bei mir jetzt bereits verdrängte, negative Erinnerungen wieder aufkommen lassen.
Ich mochte Grace mit ihrem eigenartigen, farbintensiven Kleidungsstil, ihrer schroffen Art, die so eine Einheit mit der Natur und deren Gefahren bildet. Mich hat der Roman ganz wunderbar unterhalten, auch wenn ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte mich auf die Hauptfigur, Grace, einzulassen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

spannender Fall

Schweigende Freunde
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Der Autor hat diesen Thriller in zwei Zeitebenen angelegt. Er wechselt immer zwischen den aktuellen Ermittlungen und Rückblenden auf das Jahr 2012 als Niklas erschlagen wurde und seine Freundin Anna-Lena ...

Der Autor hat diesen Thriller in zwei Zeitebenen angelegt. Er wechselt immer zwischen den aktuellen Ermittlungen und Rückblenden auf das Jahr 2012 als Niklas erschlagen wurde und seine Freundin Anna-Lena verschwunden ist. Die Polizei glaubte damals, dass Anna-Lena ihren Freund, nachdem der sie vergewaltigen wollte, im Affekt erschlagen hat und anschließend untergetaucht ist. Doch das ist bereits 11 Jahre her und von Anna-Lena fehlt noch immer jede Spur. Kriminalkommissarin Bianca Seifert war bei den Ermittlungen 2012 dabei, glaubte bereits damals nicht an Anna-Lenas Schuld. Doch ihr älterer Kollege, Bernhard Willner, ließ keine Einwände ihrerseits zu. Jetzt, 11 Jahre später, wird an fast der gleichen Stelle eine junge Frau am Ufer gefunden und recht schnell als Anna-Lena identifiziert.
Jens Jacobsen übernimmt die aktuellen Ermittlungen. Wie bereits auch im ersten Band, arbeitet er inoffiziell wieder mit dem Journalisten Steffen Baumann zusammen. Ich mag dieses Team und finde es interessant wie eingespielt die beiden sind, wie sie sich ergänzen, einander vertrauen und zu ihrem Wort stehen. Bianca Seifert, die wegen des damaligen Falls ein persönliches Interesse hat, die Ermittler zu unterstützen, ist anfangs gegenüber dem Arrangement skeptisch. Doch auch sie erkennt bald, dass hier die bisher gelebte Skepsis gegenüber der Presse fehl am Platz ist. Ohne den alten Fall neu aufzurollen, das wird recht bald klar, kommen die Ermittlungen im aktuellen Leichenfund nicht voran. So heißt es für die Ermittler wieder alle Mitglieder der damaligen Clique erneut zu befragen. Für mich waren es wieder spannende Lesestunden, bei denen neben der Spannung auch noch Platz für Gefühle übrig war. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

kam keine Spannung auf

Den Tod belauscht man nicht
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Ingrid Wolt, ehemals Polizistin in Stockholm, wird aus dem Gefängnis entlassen und zieht sich in die Kleinstadt Våmhus zurück. Ihre kleine Tochter lebt in einer Pflegefamilie. Was Ingrid dringend braucht ...

Ingrid Wolt, ehemals Polizistin in Stockholm, wird aus dem Gefängnis entlassen und zieht sich in die Kleinstadt Våmhus zurück. Ihre kleine Tochter lebt in einer Pflegefamilie. Was Ingrid dringend braucht ist ein Job. Ohne den bekommt sie ihre siebenjährige Tochter Anna nie zurück. Doch leider bekommt Ingrid immer wieder nur Absagen. Sehr ausführlich beschreibt die Autorin wie schwierig es für Ingrid ist in Dalarna Fuß zu fassen. Mir war das ehrlich gesagt zu ausführlich.
Immer wieder gibt es im Buch Rückblenden aufs letzte Jahr. Das Jahr in dem Mattias und Kaj beste Freunde waren, sie sich fantasievolle Spiele ausgedacht haben und nebenbei Dinge mitbekommen, die eigentlich niemand wissen durfte. Für die beiden Jungen eine unbeschwerte Zeit. Doch aus kindlichem Spiel wird jedoch lebensbedrohlicher Ernst.
Mattias verschwindet plötzlich. Die Polizei nimmt an, dass er ertrunken ist. Doch seine Mutter glaubt nicht daran, erzählt Ingrid von ihren Zweifeln und engagiert sie schlussendlich als Privatermittlerin. Was Ingrid herausfindet, ist schon überraschend. Doch richtig spannend fand ich es nicht, denn die Geschichte zog sich hin. Leider kann ich darum nicht mehr als 3 Lese-Sterne geben.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

habe mich bestens unterhalten gefühlt

Zorniges Herz
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Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill, einem kleinen Ort, der zu einem Drittel von traditionell lebenden Amisch bewohnt wird. Sie selbst ist auch in dem Glauben aufgewachsen, hat sich aber ...

Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill, einem kleinen Ort, der zu einem Drittel von traditionell lebenden Amisch bewohnt wird. Sie selbst ist auch in dem Glauben aufgewachsen, hat sich aber davon abgekehrt. Trotzdem ist es für sie von Vorteil, beherrscht sie doch noch immer deren Sprache, kennt deren Glaubensgrundsätze und die damit verbundenen Riten. Im aktuellen Fall ist ein junger amischer Mann, Aden Karn, auf einer wenig frequentierten Landstraße tot aufgefunden worden. Der Leichenbeschauer stellt fest, dass Aden mit einer Armbrust erschossen wurde. Der junge Mann ist beliebt in der Gemeinde, gilt als fleißig und freundlich. Doch Kates Nachforschungen, die wegen der Verschwiegenheit der Amische sehr schwierig ist, bringt völlig neue Erkenntnisse hervor. Erkenntnisse, die auch ich so nicht erwartet hätte und die das Lesen spannend machte.
Fast bei jeden neuen Kapitel erzählt Katie von ihren Erfahrungen als Polizistin und ihren Gedanken zu dem Fall. Es kam mir vor, als würde sie mich an ihrem Wissen teilhaben lassen und sich mit mir unterhalten. Das hat mir gefallen, irgendwie fühlte ich davon angesprochen. Man merkt Katie an, dass sie eine Vollblutpolizistin ist. So konnte ich auch verstehen, dass sie ihre Hochzeit in nur wenigen Tagen bei der Brisanz der aktuellen Ermittlungen völlig verdrängt hat. Ich habe mich sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

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